Bewertung

Review: #8.03 Rückwärts

Foto: Robert Patrick, Akte X - Copyright: 2000 Fox Broadcasting; FOX
Robert Patrick, Akte X
© 2000 Fox Broadcasting; FOX

Die "Akte X - Die unheimlichen Fälle des FBI"-Episode #8.03 Rückwärts wartet mit einem neuen skurrilen Faktor X auf und stellt darüber hinaus interessante philosophische Fragen.

Rückwärts

Die Kreativität der "Akte X"-Macher verdient an dieser Stelle wirklich ein Sonderlob. Wenn man denkt, man hätte schon alles gesehen im "Akte X"-Kosmos, dann hauen einen die neuen Ideen der Autoren immer wieder aus den Socken: Sei es, weil die Ideen gänzlich neu sind oder weil sie einfach neu verpackt und durch einen anderen Blickwinkel dargestellt werden.

Die Idee Martin Wells in der Zeit von seiner Ermordung aus rückwärtsgehen zu lassen, um eine zweite Chance zu erhalten, den Mord an seiner Frau zu verhindern und gleichzeitig für einen Fehler in seinem Beruf als Staatsanwalt gerade zu stehen, ist einfach nur genial und wird wundervoll umgesetzt. Die Spannung der Folge ergibt sich von alleine, es ist aber auch unterhaltsam, Wells dabei zuzusehen, wie er sich in der Zeit rückwärts bewegt und dabei dem Mysterium Stück für Stück auf die Spur kommt. Dass Scully und Doggett dabei eine nur untergeordnete Rolle einnehmen, lässt sich daher verschmerzen. Eigentlich wäre das sowieso ein Paradefall für Mulder gewesen, aber auch Scully kann Wells entscheidende Hinweise liefern, wie er sein Schicksal in die richtigen Bahnen lenken kann. Auch ohne David Duchovny schaffen es die Macher von "Akte X" also, gelungene Episoden außerhalb des roten Fadens zu kreieren. Davon möchte ich in der Abwesenheit von Fox Mulder gerne mehr sehen.

Eigenes Gefängnis

Neben dem Fall der Woche lädt das Outro der Folge dazu ein sich die Frage zu stellen, was denn nun überhaupt ein Gefängnis ist. Besteht ein Gefängnis aus Mauern, Stein und Gitterstäben (physisch) oder besteht es viel mehr aus kognitiver Beschränktheit (psychisch)? Sind wir alle in unserem eigenen Gefängnis gefangen, ohne es zu wissen, und brauchen daher kein physisches Gefängnis, um unser Potential nicht ausleben zu können? Kann man als Gefangener in einem physischen Gefängnis frei sein, wenn man sein psychisches Gefängnis bereits verlassen hat? Alle diese Fragen darf sich jeder Zuschauer selbst stellen und selbst beantworten.

Ich für meinen Teil erachte es - wie schon öfters in meinen Reviews beschrieben - als genial, wenn solch spannende und unterhaltsame "Akte X"-Folgen kombiniert werden mit inspirierenden Fragestellungen oder Thesen, die dazu einladen, sich über sich selbst und das eigene Leben Gedanken zu machen. Wenn diese Kombination dann auch noch so gelungen dargestellt wird wie in dieser Episode, dann bleibt nichts anders zu sagen als: Chapeau!

Insider & Hintergründe

  • Der englische Originaltitel "Redrum" bietet einmal mehr ein viel besseres Wortspiel an als die deutsche Übersetzung. "Redrum" ist nämlich die rückwärtige Schreibweise von "Murder" und soll wohl eine Anspielung auf Stanley Kubricks "Shining" sein.
  • Ein mittlerweile sehr bekannter Action- und Horror-Genre-Star namens Danny Trejo (From Dusk Till Dawn, Machete) gibt in dieser Folge als Cesar Ocampo sein "Akte X"-Debüt. Genauso wie der aus vielen Serien bekannte Joe Morton als Martin Wells.

Fazit

Die "Akte X - Die unheimlichen Fälle des FBI"-Episode #8.03 Rückwärts wartet mit einem neuen skurrilen Faktor X auf und stellt darüber hinaus interessante philosophische Fragen, die jeden von uns einlädt, diese für sich selbst zu beantworten: Insgesamt also eine gelungene, wenn auch nicht perfekte Folge.

Alexander L. - myFanbase

Die Serie "Akte X - Die unheimlichen Fälle des FBI" ansehen:


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