Bewertung

Review: #2.19 Totenstille

Mulder und Scully kommen mal wieder einem Fall auf die Spur, der sie auf Expedition in unbekannte Gefilde treibt. In der Regel hat das nichts Gutes zu bedeuten, wie man bereits in #1.08 Eis und #2.09 Der Vulkan erleben durfte. Dieses Mal sind es die norwegischen Gewässer, die beinahe den Tod bedeuten.

Eine Falte in der Zeit

Wie lässt es sich erklären, dass eine ganze Schiffscrew auftaucht und fast bis zur Unkenntlichkeit gealtert ist? Eigentlich kann es dafür nur eine Erklärung mit einem Zeitsprung geben und welche Serie könnte dies besser machen als "Akte X". Mulder hat auch gleich eine schöne Theorie zusammen, die sogar bis nach Roswell reicht. Zu gerne hätte ich diese Erklärung angenommen, doch in diesem Falle war es einfach zu glatt und zu schlüssig, als dass Mulder schon wieder recht haben könnte. Ich finde es auch ziemlich gut, dass man mit Hilfe solcher Folgen deutlich macht, dass auch Mulder letztlich in einer Richtung festgelegt ist und mit seinen übernatürlichen Ansätzen nicht einfach immer richtig liegt, selbst wenn es auf den ersten Blick so scheint. Denn Scullys rein wissenschaftlicher Ansatz ist nicht so stichhaltig. Zudem ist selbst Scully an ihre Grenze gestoßen, als sie Harper gesehen hat. Natürlich wird sie neugierig, bleibt aber letztlich immer skeptisch. Eigentlich ist mir das zu wenig. Immerhin musste Scully schon am eigenen Leibe erfahren, dass Dinge passieren, die über ihren wissenschaftlichen Horizont hinaus reichen.Natürlich darf sie noch zweifeln, aber in dieser Episode wirkten ihre Erklärungen wirklich an den Haaren herbei gezogen und damit doch so absurd, dass selbst Scully sich keinen Glauben schenken sollte.

"Der Service auf diesem Schiff ist unter aller Würde."

Es ist also etwas weniger überraschend, dass Scullys Theorie falsch ist. Dafür überrascht es umso mehr, dass dieser Fall tatsächlich ohne übernatürliche Phänomene auskommt und über die Existenz von schweren Salz im Trinkwasser fast schon wissenschaftlich ist. Die Biochemiker unter euch, dürfen gerne auseinander nehmen, inwieweit die Lösung wirklich stimmt oder doch eher Fiktion ist, um hier eine Wende herbei führen zu können. Fakt ist, dass diese Wende durch die EINE Ausnahme am Bord gelang. Halversen sorgte doch sehr stereotyp für Konflikte über Misstrauen und Egoismus, um die Interaktion auf dem Schiff aktiver zu gestalten. So richtig zugesagt hat mir der Plot nicht, weil er so schon tausend Mal vorgekommen ist und auch Trondheim als Widerpart zu Halversen außer dem männlichen Drohgedöns keine Spannung verleihen konnte. So waren es dann doch Scullys Untersuchungen und das lange Bangen zur absehbaren Rettung (natürlich sterben auch dieses Mal nicht die beiden Hauptdarsteller), die der Episode noch Pluspunkte ergattern konnte. Besonders ihr Off-Kommentar am Ende war doch sehr schön und sagte letztlich auch das, was jeder vor dem Fernsehgerät dachte. Die Zeit ist noch nicht gekommen. Und angesichts von Mulders Humor, der immer wieder aufblitzt, ist das auch sehr gut so.

Und was war sonst noch? Das Ambiente war natürlich wieder einmal sehr stimmungsvoll. Die Dunkelheit, das Knarren des Schiffes und die Aussichtslosigkeit der alternden Figuren kreierten eine tolle Atmosphäre. Die Maske hat auch wieder überzeugen können und Mulder und Scully famos altern lassen. Und natürlich ist am Ende der Episode nur noch das Erlebnis der Agenten übrig, weil alle anderen Beteiligten tot sind und das Schiff gesunken ist, bevor man irgendwelche Beweise hätte sammeln können. Also Business as usual.

Fazit

Die Episode kann an einigen Stellen überzeugen, hat aber auch damit zu kämpfen, dass es ihr an Innovation fehlt. So kann man hier nur von einer durchschnittlichen Akte-X-Episode reden, die aufgrund des hohen Normalniveaus damit sechs Punkte verdient.

Emil Groth - myFanbase

Die Serie "Akte X - Die unheimlichen Fälle des FBI" ansehen:


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