Bewertung

Review: #2.24 Unsere kleine Stadt

Es gibt Episoden von "Akte X", mit denen werde ich einfach nicht warm, egal wie oft ich sie schaue. Und ich kann nicht mal genau sagen, woran es liegt. #2.21 Unsere kleine Stadt ist so eine Episode.

"Die Stadt ist ziemlich klein"

Mulder und Scully machen mal wieder einen Abstecher in eine Kleinstadt. Das ist inzwischen gewohntes Terrain, denn letztlich sind es die ländlichen Gebieten, wo Sonderbarkeiten auffallen bzw. auch den Raum haben sich zu entfalten. Auch wenn es manchmal etwas einseitig wirkt, so sorgt das Ambiente doch immer wieder sehr einfach für ein schaurig-gruseliges Grundkonstrukt, weil diese Mikrokosmen immer ihre ganz eigene Dynamik haben. In dieser Episode ist es ganz besonders ausgeprägt, weil letztlich die gesamte Stadt oder besser gesagt das Dorf von einem Industriezweig lebt und alle im selben Boot sitzen. Hühnchen, eine weit verbreitete Speise, doch die Szenen aus dem Wirtschaftszweig sind nicht gerade Appetit anregend. Schnell wird klar, dass die eintönige Arbeit nicht unbedingt förderlich für das Leben der Menschen ist. Die erste Idee der Fließbandhypnose war da regelrecht harmlos, verglichen mit dem, was dann noch kommen sollte. Obwohl die Grundidee eigentlich sehr gelungen ist, konnte ich mich aber nie richtig auf diese Episode einlassen. Ich hatte von Beginn an ein gewisses Gefühl von Ekel, aber eher auf die widerwärtige Weise, also nicht so, wie man sich vor Spinnen ekelt/gruselt sondern wirklich Ekel, der Übelkeit hervorruft. In dieser Hinsicht hat die Episode definitiv Eindruck hinterlassen.

"Die Sache kommt mir noch viel interessanter vor als das mit dem Irrlicht"

Die Ermittlungen von Mulder und Scully bestätigen das Gefühl dann auch weiterhin und die gesamte Zeit bleibt bei mir der Wunsch, dass diese Episode schnell ein Ende nimmt. Dabei ist auf dem Papier der weitere Verlauf der Folge durchaus spannend und wirklich interessant. Fragwürdige Füttermethoden, die zur Creutzfeld-Jacob-Krankheit führen, übermäßiges Alter bestimmter Alphatiere im Dorf und all das gipfelt dann im Kannibalismus. Rein wissenschaftlich kann man sich bestimmt damit beschäftigen, aber die Atmosphäre der Episode, die Möglichkeit, dass all das tatsächlich in einem solchen ländlichen Betrieb ablaufen könnte, die teils widerwärtigen Bilder und Andeutungen sind in diesem Fall einfach nichts für mich. Eigentlich ist man von "Akte X" Vieles gewohnt, doch diese Episode hat bei mir einen seltsamen Nerv getroffen, der dazu führte, dass mir bei dieser Episode jegliches Sehvergnügen vergangen ist. Also rede ich auch nicht mehr groß drumherum. Beeindruckend im ursprünglichen Wortsinn, aber überhaupt nicht mein Fall.

Fazit

Obwohl die Thematik eigentlich sehr interessant ist und der gesamte Handlungsbogen keine Schwächen aufweist, springt der Funke bei dieser Episode einfach nicht auf mich über. Wahrscheinlich ist mir in dieser Episoden die Grenze zwischen Fiktion und Realität zu schwammig und die Vorstellung, dass es wirklich so sein könnte, bringt schon ein mulmiges Gefühl mit sich, dass mich diese Episode lieber vergessen lässt. Das war schon vor vielen Jahren so und ist auch jetzt nicht anders. Dass kurz vor dem Staffelfinale auch wirklich gar nichts zum Gesamtmysterium beigetragen wird, finde ich auch wieder mal enttäuschend.

Emil Groth – myFanbase

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