Review: #3.08 Parallele
Mulder schwingt sich aufgrund von Parallelen zwischen der Protagonistin dieser Folge und seiner Schwester zu Kapitän Saveman auf, während ansonsten das Thema Kindesentführung behandelt wird: Es zeigt sich eine düstere und nicht einfach zu verdauende Episode.
Parallele zu Mulders Schwester
Schon in den ersten gemeinsamen Szenen zwischen Mulder und Lucy Householder lässt sich erahnen, dass es sich hier für unseren FBI-Ermittler nicht um einen normalen Fall handelt. Auf Grund der Tatsache, dass Lucy Mulder an seine eigene Schwester erinnert, werden trotz der üblichen Professionalität Emotionen freigesetzt, die einem ansonsten harten Kriminalfall die gewisse emotionale Würze verleihen. Scully nimmt sich Mulder zwischenzeitlich sogar zur Brust, um ihn auf die offenkundige Verbindung von Lucy und Mulders Schwester hinzuweisen und seine persönliche Befangenheit zu kritisieren. Denn Mulder hat es sich zur persönlichen Aufgabe gemacht, Lucy zu glauben und zu beschützen: Er spielt einen klassischen Kapitän Saveman, der in der Rolle des Retters ein Opfer bekümmern darf/muss. Schön, dass endlich mal wieder etwas Persönliches um unser FBI-Duo eingeworfen wird, nachdem uns der rote Faden der Storyline seit nunmehr sechs Folgen vorenthalten wird. Letztendlich interessant ist, wie sehr Mulders Instinkt trotz emotionaler Verstrickung funktioniert. Er war wieder einmal der einzige, der an die Unschuld Lucys glaubte und damit Recht behalten sollte. Das Ende hingegen, als Lucy nicht überlebt, ist traurig. Mulder und Scully lösen zwar den Fall und machen den Entführer dingfest, ein melancholischer und nicht einfach zu verdauender Beigeschmack bleibt jedoch.
Randnotiz: Die Episodenbezeichnung "Parallele" lässt sich natürlich auch vordergründig auf die Parallelen zwischen den Opfern dieser Folge beziehen. Die "Parallele" zwischen Lucy und Mulders Schwester im Bezug auf Mulders Verhalten erachte ich an dieser Stelle jedoch für spannender.
Kindesentführung und 6. Sinn
A propos düster und nicht einfach zu verdauen: Das Thema Kindesentführung war damals, ist heute und wird auch in Zukunft allgegenwärtig sein. Immer wieder verschwinden Kinder und landen in den Fängen von obskuren Vereinigungen oder perversen sowie psychisch kranken Kriminellen. In den letzten Jahren machten dahingehend insbesondere Entführungen oder Todesfälle wie die der Natascha Kampusch, Maddie oder Tanja Gräff bei uns in Deutschland Schlagzeilen. Nicht nur im Bezug auf die Entführer, sondern auch im Bezug auf Ermittlungspannen bei der Polizei. Abgründe tun sich da auf. Nichtsdestotrotz liefert "Akte X" hier einen realistischen Fall; kombiniert mit ein wenig 6. Sinn und Faktor X. So oder so ähnlich hätte ein Kriminalfall auch in einer nichtübernatürlichen Serie aussehen können.
Fazit
Mulders Rolle als Kapitän Saveman und die Parallele zwischen seiner Schwester und Lucy sind nachvollziehbar und werden gut inszeniert. Das Thema Kindesentführung macht die Episode noch etwas düsterer und schwerer zu verdauen als sonst, aufgrund des starken Realismus. Für eine Folge ohne roten Faden ist diese Episode meiner Meinung nach richtig gutes und emotionales Kino.
Alexander L. - myFanbase
Die Serie "Akte X - Die unheimlichen Fälle des FBI" ansehen:
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Diskussion zu dieser Episode
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: OublietteErstausstrahlung (US): 17.11.1995
Erstausstrahlung (DE): 13.03.1997
Regie: Kim Manners
Drehbuch: Charles Grant Craig
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