Bewertung

Review: #1.09 Das Echo des Todes

Foto: Meaghan Rath, Being Human - Copyright: Concorde Home Entertainment
Meaghan Rath, Being Human
© Concorde Home Entertainment

Wow, nach dieser Episode saß ich sprachlos vor dem Bildschirm und musste mich erst einmal kneifen, ob ich eben tatsächlich so eine spannende und zugleich dramatische Folge "Being Human" gesehen hatte. Ja, das hatte ich wohl wirklich. Meine Güte…

Mord post mortem

Natürlich ist klar, dass mich vor allem die Geschichte um Aidan beeindruckt hat. Wer hätte denn schon damit gerechnet, dass der herzallerliebste Junge aus der letzten Folge, Bernie, gleich in den ersten paar Minuten dieser Episode von den Serienmachern umgebracht wird? Ich ganz sicher nicht und vermutlich auch sonst keiner. So ist auch Aidan mehr als geschockt und zeigt in den Szenen nach dem Unfall viel mehr Gefühle als wir bisher in der ganzen Staffel sehen durften. Ich muss ehrlich zugeben, dass diese Momente der Auslöser dafür waren, dass Sam Witwer mich nun endlich von sich und seinen Qualitäten als Schauspieler überzeugen konnte. Vor allem seine exzessive Blutorgie zeigt deutlich, dass es viel mehr Schmerz zu betäuben gibt als der Tod des kleinen Jungen, der ihn an seinen Sohn erinnerte. Hier hinzu kommen auch noch die unbeabsichtigten Morde an Rebecca und an seiner eigenen Familie, von denen wir vor zwei Folgen mehr oder weniger erfahren haben. Ganz offensichtlich wird auch, dass Aidan hier wohl mit niemanden drüber reden konnte. Ich zumindest habe vor allem in den ersten paar Minuten eine riesige Tüte Mitgefühl für Aidan geöffnet, von der ich mich aber auch im weiteren Verlauf bedient habe.

Eigentlich hätte es mich nicht sehr überraschen dürfen, dass Rebecca den Jungen Aidan zuliebe in einen Vampir verwandelt, hat es dann aber doch. Bisher dachte ich, dass wenigstens bei ihr noch ein wenig Menschlichkeit vorhanden ist, aber das stellte sich dann als Trugschluss heraus. Also empfindet Rebecca Aidan gegenüber anscheinend wirklich so etwas wie Liebe und würde für ihn alles tun und somit ist ihr der Rest herzlich egal. Natürlich kann das nicht gut gehen, so etwas kennt man schließlich schon aus einschlägigen Kinofilmen und ein Vampir-Kind hat über kurz oder lang noch nie überlebt. So ist es auch hier, und nach zwei Morden, die angeblich auf Bernies Konto gehen, muss Aidan ihm sein Leben nach dem eigentlichen Tod nehmen. Das ist auch der traurigste Moment der ganzen Folge, da er den Jungen nun auch noch ein zweites Mal sterben sehen muss. Von Bernies Unschuld in den Mordfällen erfahren wir erst viel später, da sie wohl auf Bishops und Marcus' Konto gehen. So grausam die Tat auch war, umso besser finde ich es, langsam zu merken, dass Bishop endlich ein wenig mehr in Aktion tritt und es nicht dabei belässt, große Reden zu schwingen. Ich denke, das wurde allmählich Zeit.

Die Sache mit dem Tod – die Zweite

Doch auch die Geschichte um Sally konnte bei mir wieder punkten. Ich finde es toll, wenn sie auf andere Geister trifft und diesmal kannte sie Nick sogar von ihrer Zeit als Nicht-Geist. Gruselig ist bei ihm vor allem, dass er seinen Tod durch Ertrinken immer wieder durchlebt und auch nicht wirklich die Absicht hat, dies zu ändern. Sally aber so vertraut mit einer Person zu sehen, die nicht zu der Wohngemeinschaft gehört, macht sehr viel Freude beim Schauen und wieder wünsche ich mir, man hätte Nick am Ende nicht einfach so abgesägt. Natürlich kann man Sallys Beweggründe verstehen, trotzdem ist Nick ein von Grund auf sympathischer Charakter, den ich gern öfter gesehen hätte. Das wäre zumindest eine Person, die man gern in Sallys Geschichte zurückbegrüßen würde, anstatt Danny oder Bridget. Schließlich ist Danny noch immer der perfekte Antagonist, den man in aller Ruhe hassen kann und Bridget wird wohl auch noch eine Weile sympathielos bleiben. Da wäre eine längere, hübsche Storyline für Sally schon schön gewesen. Aber wer weiß, vielleicht werden wir noch positiv überrascht.

Joshs Geschichte dagegen war für mich in dieser Folge nicht gerade das Gelbe vom Ei. Natürlich darf er sich Sorgen machen, dass er Nora verletzen könnte, aber sie dann mit eher fadenscheinigen Begründungen zurückzuweisen, hat ihn auf meiner Sympathie-Skala ein klein wenig absinken lassen. Ich finde es schade, dass er keine Fortschritte zu machen scheint, sein anderes Wesen zu akzeptieren, obwohl nun Nora an seiner Seite ist. Nachdem die beiden in der letzten Folge endlich zusammengekommen sind, musste natürlich eine nachfolgende Entwicklung her, aber das war dann doch nicht das, worauf ich gehofft hatte. Wir erfahren zwar ein wenig mehr über Noras Vergangenheit mit einem Ex-Freund, aber die Interaktion mit Josh hat diesmal eher schlecht als recht funktioniert. Das muss das nächste Mal besser gemacht werden.

Fazit

Meine Meinung ist diesmal genau anders herum als bisher: Aidan fand ich große Klasse in dieser Folge, aber Josh konnte mich nicht überzeugen. Das ist offenbar wie verhext bei "Being Human" – wenn ich zwei der Geschichten der Charaktere mag, kann die dritte mich nicht gewinnen. Doch zumindest die Idee um Nora und ihrem ominösen und gewalttätigen Verflossenen kann noch dramatisch werden. Alles im allem sollte man hier also noch mehr herausholen: Haltet euch ran, liebe Serienmacher!

Luisa Schmidt – myFanbase

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