Bewertung

Review: #5.10 Die Leben der Anderen

Nachdem ich #5.10 Das Leben der Anderen gesehen habe, stand für mich direkt fest, dass ich diesmal die volle Punktzahl vergeben werde. Die Episode bot für mich so viel Menschlichkeit, Emotionalität und Zusammenhalt, was toll anzusehen gewesen ist. Ein Höhepunkt war für mich die Entscheidung von Matthew Casey und Gabriela Dawson.

Entscheidung aus Liebe

Seit der kleine Louie aufgetaucht ist und sich Gabby und Matt dazu entschieden haben, eine kleine Familie samt Eheschließung zu werden, hatte ich große Freude daran, die beiden als Paar zu genießen. Man merkt einfach bei jeder Szene, wie sehr die drei als Familie zusammengewachsen sind und so viel Liebe füreinander empfinden, dass es mir schon bei den letzten beiden Episoden beinahe das Herz gebrochen hat, nachdem Andre Keyes wie aus dem Nichts aufgetaucht ist.

Dabei muss ich zugeben, dass ich doch etwas naiv gewesen bin, als Andre bei dem vereinbarten Treffen nicht erschienen ist. Ich dachte wirklich, er hat erkannt, wie gut es sein Sohn bei den beiden hat und tritt seine väterlichen Rechte ab. Mir ist durchaus klar, dass er genau das anfangs auch Gabby und Matt gesagt hat und ich hätte ihm zu gerne geglaubt. Allerdings fand ich sein Verhalten schon zu diesem Zeitpunkt etwas seltsam. Mag sein, dass er wirklich vorhatte, seine väterlichen Rechte abzutreten, gerade weil er zurück ins Kriegsgebiet muss und Louie sicherlich nicht der Gefahr aussetzen will, dass er ohne Vater aufwachsen muss, sollte Andre etwas geschehen.

Wenn wir uns zurück an das Staffel-4-Finale erinnern, hatte Gabby genau die gleichen Gedanken und bat Chief Wallace Boden darum, wieder als Sanitäterin arbeiten zu können, damit Louie eine gesicherte Zukunft hat. Dass Andre ebenfalls so denkt, zeigt, dass ihm ehrlich etwas am Wohlergehen seines Sohnes liegt, zumal Louies leibliche Mutter nicht verlässlich ist. Trotz all dieser positiven Punkte hatte ich den Eindruck, als wenn er noch irgendwas in der Hinterhand hat und leider Gottes hatte ich Recht. Wobei ich nicht genau sagen kann, ob das Treffen mit seinen Eltern vorsätzlich gewesen ist oder eher einem spontanen Entschluss geschuldet ist. Wie dem auch sein, beim Auftauchen von Andres Mutter war mir klar, dass die Entscheidung gefallen ist und Louie zu seinem Vater kommt.

Positiv überrascht hat mich hier Gabby. Wenn ich noch an die ersten Folgen dieser Staffel denke, bei denen sie Matt sehr deutlich klar gemacht hat, mit allen Mitteln um Louie kämpfen zu wollen, gefällt mir ihre Ansicht sehr gut. Ich kann verstehen, dass sie dem Kleinen nicht seine Großfamilie vorenthalten will, sondern wirklich nur das Beste für ihn will. Auch wenn das Beste manchmal bedeutet, auf sein eigenes Glück verzichten zu müssen. Mir hat es auch fast das Herz zerrissen, als sie mit Louie seine Sache gepackt hat und sich dann von ihm verabschiedet hat.

Ich hoffe jetzt einfach mal, dass die Autoren durch diese Entwicklung der Beziehung von Gabby und Matt nicht wieder Steine in den Weg legen. Viel schöner würde ich es finden, wenn sie durch den Verlust noch enger zusammenwachsen und ihre Liebe noch stärker wird. Aber da heißt es wohl einfach abwarten und sehen, was passieren wird.

Er rettet ihr das Leben

In der letzten Folge mussten Kelly Severide und wir Zuschauer erfahren, dass sich Annas Gesundheitszustand dramatisch verschlechtert hat und es dadurch nicht zu der Knochenmarkspende kommen kann. Ich konnte mir allerdings nicht vorstellen, dass man die Handlung so schnell zu den Akten legt, nachdem man sie so groß angekündigt hatte. Zwar fand ich es etwas sehr übereilt, dass Annas Zustand sich sehr verbessert hat, aber mir gefiel die Entwicklung sehr gut.

Dass Kelly mit Leib und Seele Feuerwehrmann ist, wissen wir eigentlich schon seit der ersten Staffel. Allerdings kann ich mich nicht daran erinnern, dass er so viel Schmerz auf sich genommen hat, wie er es in dieser Folge getan hat. Natürlich ist klar, dass ihm die Spende und Annas Rettung wichtig sind, doch sein Beruf als Feuerwehrmann ist ihm noch wichtiger. Kelly hat sich bereits schon in so viele gefährliche Situationen gebracht, dass ich sie ehrlich gesagt nicht mehr zählen kann. Dass Kelly dabei meistens mit einem Schrecken davon gekommen ist, grenzt schon fast an ein Wunder. Doch diesmal sah es sehr viel schlimmer aus und hat im ersten Moment die Knochenmarkspende gefährdet.

Bei der Rettung eines Mädchens hat sich Kelly eine saftige Prellung am Rücken zugezogen, die ihn sogar ins Krankenhaus befördert hat. Ehrlich gesagt, habe ich nach den Ereignissen schon schwarz gesehen und ich war ein bisschen enttäuscht darüber, wie sich die Geschichte zu diesem Zeitpunkt entwickelt hat. Gerade weil Kelly dazu felsenfest entschlossen gewesen ist, die Knochenmarkspende durchziehen, um selbst wieder sein Leben in geregelten Bahnen laufen zu lassen. Dabei habe ich tatsächlich Kellys Ehrgeiz vergessen, wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hat.

Ich finde es gut, dass er solch einen Schmerz auf sich nimmt, um sein Versprechen einlösen und ein Leben retten zu können. Ich weiß nicht, ob sich andere auch dafür entschieden hätten. Ich fand es gut, wie Kelly vor Sharon Goodwin seinen Standpunkt klar gemacht hat und die Verantwortung für sein Handeln übernehmen will und sie ihn dabei unterstützt hat. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sein Gefängnisaufenthalt mit seiner Hartnäckigkeit zu tun hat. Hoffentlich kommt es bei Anna demnächst zu keiner Abstoßungsreaktion.

Der neue Steven Spielberg

Brian 'Otis' Zvonecek kommt immer auf neue und vor allem recht ausgefallene Ideen. Die meisten davon finde ich zwar eher befremdlich, doch sein Vorhaben, an einem Wettbewerb der Feuerwehrabteilung teilzunehmen, um ein Anwerbervideo zu drehen, gefällt mir sehr gut. Dass sich das nicht so einfach aus dem Ärmel schütteln lässt, musste auch Otis ziemlich schnell erkennen, wobei ich ja sagen muss, dass ich seine Grundidee, die Einsätze zu filmen, nicht schlecht fand. Dumm nur, dass es gerade zu diesem Zeitpunkt keine aussagekräftigen Einsätze gegeben hat.

Vielleicht war es so etwas wie Schicksal, dass Boden so ein 'Aushängeschild' für das Video wird. Ich fand es sehr treffend, was er über die Arbeit von einem Feuerwehrmann gesagt hat. Zumal es auch nochmals unterstrichen hat, wie der Zusammenhalt innerhalb der Wache ist und dass es in erster Linie um die Menschlichkeit bei diesem Beruf geht.

Randnotizen

  • Ich werde den kleinen Louie schrecklich vermissen. Es war so süß und herzzerreißend, wie er sich immer wieder nach Gabby und Matt umgedreht hat.
  • Kellys und Annas Vertrautheit sah für mich so aus, als würde aus den beiden mehr werden. Dadurch könnte ich mir auch das Lächeln von Stella Kidd am Ende erklären. Ich denke, dass sie ihm das Glück bzw. diesen glücklichen Moment von ganzem Herzen gönnt.
  • Es scheint so, als wenn die Beziehung von Sylvie Brett und Antonio Dawson immer stabiler wird, wenn Sylvie schon seinen Sohn Diego kennt. Leider macht man aus der Beziehung nicht besonders viel, was ich eher schade finde, wenn man den Charakteren schon so etwas schreibt.

Fazit

Mit #5.10 Das Leben der Anderen unterstreicht mal wieder, was "Chicago Fire" ausmacht und welch Zusammenhalt und Menschlichkeit auf Wache 51 herrscht. Momentan wüsste ich zwar nicht, wie es weitergehen sollte, aber ich lasse mich einfach mal überraschen.

Daniela S. - myFanbase

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