Review: #5.18 Regelverstoß
Anscheinend hat sich "Chicago Fire" wieder erholt. Zumindest war #5.18 Take a Knee deutlich besser, als die letzte Folge. Sehr interessant fand ich die Wandlung bei Matthew Caseys Handlungsbogen. Christopher Herrmann war mal wieder völlig in seinem Element, hat dann aber erkannt, wie stolz er eigentlich auf seinen Sohn sein kann und wir erfahren etwas über Stella Kidd, was noch interessant werden könnte.
Rettung in letzter Minute
Der Handlungsbogen rund um Matt hat einen sehr interessanten Verlauf genommen, von dem ich sogar jetzt noch fasziniert bin. Nachdem er auf ein Drogenhaus und einen kleinen Jungen aufmerksam geworden ist, der völlig verängstigt in einem Auto saß und ungefähr das gleiche Alter wie Louie hatte, befürchtete ich schon, die Autoren würden die gleiche Geschichte aus der letzten Staffel nochmals mit Matt erzählen. Untypisch ist das nicht, denn "Chicago Fire" hat ja in der Staffel mal wieder bewiesen, dass sie dazu in der Lage sind, die Wiederholungstaste zu betätigen. Danke dafür, es diesmal nicht getan zu haben. Der Fall rund um das Drogenhaus hatte nämlich eine sehr interessante Wendung genommen, bei der wir auch noch etwas über Stella erfahren haben, aber dazu komme ich gleich noch genauer.
Seit Louies Weggang merkt man deutlich, dass Matt noch viel reifer geworden ist, als er es ohnehin schon war. Obwohl er sich schon in vergangenen Staffeln um das Wohlergehen von Kindern gesorgt hat, finde ich, dass sein Augenmerk jetzt noch intensiver darauf liegt. Aber wie gesagt bin ich auch sehr froh, dass es anders gekommen ist, als es zunächst den Anschein hatte. Wobei man es Matt in keinster Weise verdenken kann, dass er dachte, die Mutter sei drogenabhängig. Die Tatsache ein Drogenhaus zu sehen und selbst mal ein Pflegekind von einer Drogensüchtigen gehabt zu haben, prägt einen natürlich ungemein. Ich fand es toll, wie er sich dabei engagiert hat und dann tatsächlich auf eine Spur kam, die erschreckend war.
Es gibt durchaus eine Drogensüchtige, allerdings nicht die Mutter sondern die Tochter, die in diesem Drogenhaus gefangen ist. Mein Gott! Ich kann mir nur im Mindestens vorstellen, wie sich die Eltern, besonders die Mutter, gefühlt haben müssen, ihr Kind so ausgeliefert zu sehen. Ja, sie haben sie raus geworfen, als es mit der Drogensucht nicht besser wurde. Doch ist es nicht genau das, was einem die Psychologen raten, wenn man mit allem nicht weiterkommt. Sie raten einem, denjenigen fallen zu lassen, in der Hoffnung, dass dieser zur Besinnung kommt. Leider war das der absolut falsche Weg diesmal und Chelsea, die drogensüchtige Tochter, hätte beinahe einen Großteil ihres Lebens im Gefängnis verbracht. Sehr gut hat mir in diesem Zusammenhang auch gefallen, dass man Alvin Olinsky mit ins Boot geholt hat. Durch den Brand im Gebäude von Barry Kimball musste er den Tod seiner Tochter Lexi Olinsky verkraften. Man sieht ihm an, wie schmerzlich dieser Verlust noch immer für ihn ist. Ich denke, Lexis Tod und die Tatsache, dass es sich bei Matts Fall um einen Teenager handelt, hat Alvin dazu veranlasst, den Einsatz vom Drogendezernat zu stoppen bzw. es zumindest zu versuchen.
Mein Highlight bei diesem Handlungsbogen ist definitiv die Rettungsaktion. Ich bin allerdings sehr froh, dass sich Matt nur für einen Teil von Benny Severides Vorschlag angenommen hat und er zusammen mit den anderen mehr auf die Menschlichkeit gesetzt hat. Ich denke, es war sehr wichtig für Chelsea, dass ihre Eltern sie noch immer lieben. Allerdings finde ich, dass auch Stella einen großen Teil dazu beigetragen hat, als sie über ihre eigene Vergangenheit gesprochen hat. Ich habe bei so etwas dann immer das Gefühl, solch eine Offenheit hilft anderen Betroffenen ungemein. Bereits am Anfang der Staffel erfuhren wir durch Grant Smith, dass anscheinend auch Stella eine Drogenvergangenheit hat und ich bin froh, dass sie nun doch mehr Profil bekommt. Vielleicht hat das Foto aus #5.16 Im Kreuzfeuer etwas mit ihrer Drogenvergangenheit zu tun. Ich könnte mir vorstellen, dass das Foto ihrer Familie bei besonders schwierigen Situationen dabei hilft, die Finger von den Drogen zu lassen.
Ab zum Auffrischungskurs!
Das hätten sich Gabriela Dawson und Sylvie Brett wohl auch nicht träumen lassen, dass sie einen Auffrischungskurs machen, dessen Praxis sie tagtäglich machen. Ein Auffrischungskurs ist sicherlich nicht falsch, doch unter den Voraussetzungen, wie man sie hier dargestellt hat, sind lachhaft und grenzen schon fast an Mobbing! Dabei fing der Handlungsstrang wirklich toll an. Gabby und Sylvie bekommen mit Harris Thomas einen Praktikanten, der in einem Programm ist und seinen Eltern beweisen will, dass er das Zeug zum Sanitäter hat. Ich fand es toll, dass er diese Entscheidung getroffen hat, da er Sanitätern vieles zu verdanken hat und er dadurch selbst anderen gerne helfen möchte.
Für Praktikanten gelten bestimmte Regeln, die sie natürlich beachten müssen. Besonders wenn sie sich in einem Berufsfeld bewegen, bei dem es um Menschenleben geht. Harris hat die Auflage bekommen, bei den Einsätzen nur zu beobachten. Allerdings gibt es Situationen in denen diese Regeln außer Kraft gesetzt werden und dadurch Leben gerettet werden. Eine solche Situation ereignete sich bei einem Einsatz, bei dem Harris beherzt eingegriffen hat. Dabei handelte es sich um eine Zyankalivergiftung, die durch ihn entdeckt wurde. Doch das war letztlich nicht der Grund, warum Gabby und Sylvie zum Auffrischungskurs müssen. Der Grund war, weil Harris eigenmächtig gehandelt hat und eine Herzdruckmassage bei einem Patienten durchgeführt hat, der einen Herzinfarkt erlitten hat. Bei dem Eingriff hat er ihm versehentlich eine Rippe gebrochen – doch er hat ihm das Leben gerettet und ich finde, darauf kommt es schließlich an.
Schön, dass auch Gabby und Sylvie so entschieden haben und die Eigenmächtigkeit von Harris auf ihre Kappe genommen haben, weil sie im Notfall ganz genauso gehandelt hätten. Allerdings gibt es da noch Chief Hatcher, der das ganz anders sieht. Ich kann nicht gerade behaupten, dass ich ihn sympathisch finde. Es liegt wahrscheinlich ganz einfach daran, weil er Gabby auf dem Kieker hat. Schließlich ist es nicht das erste Mal, dass er ihretwegen Ärger hat. Ich denke, er hatte großen Spaß daran, seine Macht auszuüben und nicht nur Harris auf eine andere Wache zu schicken, sondern die beiden Sanitäterinnen auch nochmals zum Auffrischungskurs zu schicken. Auch wenn es meiner Meinung nach unter Mobbing fällt, glaube ich nicht, dass die beiden ihre Entscheidung bereut haben, für Harris einzustehen.
Der Treueschwur
Ich hoffe, dass Christopher seine Entscheidung, Lee Henry zu einem Treffen von Veteranen mitgenommen zu haben, nicht bereuen wird. Alles fing eigentlich damit an, dass sein Sohn in der Schule den Treueschwur verweigert hat und deswegen von der Schule suspendiert wurde. Ich habe Christopher noch nie so sauer erlebt, wie bei seiner Standpauke. Das zeigt mal wieder, wie wichtig ihm seine Nationalität ist und dass er es absolut nicht gutheißen kann, dass sich ausgerechnet sein eigener Sohn dagegen sperrt. Aber es hat doch ein jeder ein Recht auf seine eigene Meinung. Das musste ja dann auch Christopher erkennen, als er in die Schule zitiert wurde.
Leider haben da auch nicht die guten Ratschläge von Chief Wallace Boden und Randall 'Mouch' McHolland gebracht. Ich fand diese Tipps durchaus amüsant, weil sie gezeigt haben, wie gut sie ihren Freund eigentlich kennen. Vielleicht wäre Christopher auch ruhig geblieben, wenn er sich nicht persönlich angegriffen gefühlt hätte. Ich fand diesen stellvertretenden Schulleiter auch alles andere als sympathisch. Auf mich wirkte er sehr von oben herab und ich kann verstehen, dass Christopher die Nerven verloren hat, als ihm die Schuld am Verhalten seines Sohnes gegeben wurde. Sicherlich haben Eltern gewisse Pflichten, auf mich machen Christopher und Cindy Herrmann aber nicht den Eindruck, als hätten sie die Erziehung ihrer Kinder nicht im Griff. Dabei darf man auch nicht vergessen, dass Lee Henry ein Teenager ist, die man selten im Griff hat und wenn ich mir nochmals durch den Kopf gehen lasse, wie dieser Herr mit den beiden gesprochen hat, kann ich mir sehr gut vorstellen, dass er auch eine Mitschuld an dieser Situation hat. Ich fand es genial, wie Christopher ihm die Meinung gesagt hat! Vater und Sohn sind sich gar nicht mal so unähnlich.
Ich könnte mir aber vorstellen, dass Christopher seine Entscheidung, Lee Henry zum Treffen der Veteranen mitzunehmen, bald bereuen wird. Obwohl er stolz auf ihn ist, vermute ich, dass Lee Henry vielleicht auch seinem Land dienen will und ich glaube, mit dieser Entscheidung wäre Christopher gar nicht so einverstanden. Warten wir mal ab.
Alles aus?
Ich hatte eigentlich angenommen, dass es richtig gut läuft zwischen Kelly Severide und Anna. Besonders nachdem sie die Zweisamkeit genossen und Chicago für sich entdeckt haben. Aber jetzt soll alles aus sein und Anna sieht es sogar als Fehler an, je nach Chicago gezogen zu sein? Ich denke, da ist noch etwas anderes. Etwas, dass nichts mit dem Umzug, oder Benny zu tun hat. Etwas, was Anna schwer belastet und sie erst einmal selbst damit zurechtkommen muss. Ich ahne schon Schlimmes, dass es vielleicht etwas mit ihrer Gesundheit zu tun hat. Ich hoffe wirklich, ich habe mit meiner Vermutung unrecht.
Randnotizen
- Ich liebe es, wenn Trudy Platt bei "Chicago Fire" auftritt. Sie passt meiner Meinung nach absolut perfekt in das Geschehen und liefert mit ihren Sprüchen immer wieder ein Highlight.
- Ich frage mich, warum Benny wirklich wieder in Chicago ist. Wenn mich meiner Erinnerung nicht täuscht, sollte er auf Anraten von Hank Voight die Stadt verlassen. Aber vielleicht ist es nicht mal so verkehrt, dass er zurück ist. Ich vermute, dass Kelly ihn in nächster Zeit brauchen wird.
Fazit
"Chicago Fire" hat sich wieder erholt und liefert mit interessanten Handlungssträngen und Wendungen eine ordentliche Folge ab. Interessant bleibt es weiterhin bei Stella und Kelly. Bei Letzterem befürchte ich leider etwas Schreckliches, was möglicherweise dafür sorgen könnte, dass Kelly wieder in alte Verhaltensmuster zurückfällt.
Daniela S. - myFanbase
Die Serie "Chicago Fire" ansehen:
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Diskussion zu dieser Episode
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: Take a KneeErstausstrahlung (US): 04.04.2017
Erstausstrahlung (DE): 13.04.2018
Erstausstrahlung (Pay-TV): 03.07.2017
Regie: Joe Chapelle
Drehbuch: Michael Brandt
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