Bewertung

Review: #5.17 Das Wunderbaby

Mit #5.17 Das Wunderbaby sorgt "Chicago Fire" diesmal eher für eine Füllerfolge, die nur wenig Neues bringt, dafür aber wieder einmal bei dem einen oder anderen Charakter alte Muster hervorruft.

Eigenmächtigkeiten

Ein Fall der Woche war der Einsatz, bei dem eine Familie durch einen Stein verletzt worden ist. Ich finde es immer wieder unfassbar, wenn man von solchen Steinwerfern hört. Genauso geht es auch der Mannschaft von Wache 51 und besonders Gabriela Dawson. Nach der ersten Aufregung stellt sich heraus, dass sich im Wagen nicht nur die Mutter und ihr Sohn Zack befunden haben, sondern auch Zacks kleine Schwester, von der es allerdings keinerlei Spur gibt. Ehrlich gesagt habe ich schon mit dem Schlimmsten gerechnet, besonders weil es sich um ein Baby gehandelt hat. Zwar war ich froh, als man die Kleine gefunden hat, dennoch war ich über den Fundort verwundert – in einem Gullydeckel. Es stand wohl außer Frage, dass es nicht einfach so da hinein gekommen ist, schon gar nicht, dass sie durch den Aufprall dahin geschleudert worden ist.

Was ansteht, ist eine Suchaktion nach dem Täter. Ich bin mir nicht sicher, ob es richtig war, dass ausgerechnet Gabby in diesem Fall so involviert worden ist. Denn seit ihrer Rettungsaktion in der vierten Staffel vom kleinen Louie wirkt es fast so, als würde man sie absichtlich immer wieder in solche Rettungsaktionen stürzen. Damit will ich nicht sagen, dass das unbedingt falsch ist, doch ich glaube, Gabby tut so was oftmals nicht gut. Auf der einen Seite ist es toll, wie engagiert sie dabei ist, den Schuldigen auf die Spur zu kommen. Aber es gefällt mir leider überhaupt nicht, welches Verhalten sie dabei an der Tag legt. Es ist nicht nur ihre Besessenheit wie sie dabei vorgeht, sondern vor allem, wie sie dabei mit dem ermittelten Polizisten umgegangen ist. Sicherlich ist es gut, dass sie ihm ein bisschen unter die Arme greift, aber sie hat ihm regelrecht das Gefühl gegeben, seinen Job nicht richtig gemacht zu haben und dass er ihr nicht dankbar für ihre Hilfe ist. Das ist eine Seite an Gabby, die ich immer weniger mag, weil sie bei so etwas immer mit zweierlei Maß misst. Es ist nicht mal allzu lange her, dass sie selbst jemandem klar gemacht hat, dass sie sich ungern in ihren Job reinreden lässt und selbst ist sie nicht besser. Aber ein Gutes hat ihre Hartnäckigkeit trotzdem gehabt: Der Täter wurde gefasst und der Angriff auf Gabby und Sylvie Brett ging zum Glück gut aus. Es hätte mir aber besser gefallen, wenn man den Fall etwas anders gestaltet hätte, auf mich wirkt er irgendwie unvollständig.

Der Stadtrat und seine unliebsamen Aufgaben

Auch der Handlungsbogen rund um Matthew Casey konnte mich nicht richtig packen. Ich dachte eigentlich nach der Sache mit Dearing und Susan Weller hätte sich Matt von der Politik erst einmal zurückgezogen, zumal seitdem nie wieder ein Wort über seine politische Arbeit gefallen ist, bis auf die eine Episode, in der er in der Lagerhalle eingesperrt gewesen ist. Es wäre schöner gewesen, hätte man mal die ein oder andere Episode dafür genutzt, um immer mal wieder seine politische Arbeit nebenbei zu erwähnen. Denn nun wirkt diese Handlung wie ein Lückenfüller, weil man ansonsten keine andere Geschichte zu erzählen hat.

Zumal dieser ganze Ausgang rund um die Baustelle, die bei einem Bewohner und Wähler für unglaublichen Lärm gesorgt hat, eher lachhaft gewesen ist. Ich fand es großartig von Matt, dass er sich so in die Sache reingekniet hat. Das beweist einfach mal wieder, dass ihm die Bürger seines Bezirks unglaublich wichtig sind und er definitiv seine Versprechen hält. Aber wie schon gesagt, der Ausgang dieser Handlung war eher lachhaft, denn es ging in erster Linie nicht mal um den Lärm an sich, sondern einzig und alleine um die Tatsache, dass das Dixi-Klo mitten vor seinem Fenster stand und er – zurecht – ein Problem damit hatte. Ich glaube zwar, dass man das auch ohne Matt hätte regeln können, aber wahrscheinlich wollte der Typ nur sicher gehen, ob Matt auch seine Wahlstimme wert ist. Definitiv: Ja.

unbeachtet

Ich finde es schon amüsant, was Christopher Herrmann alles versucht, damit das Molly's mehr Einnahmen verbuchen kann. Wobei ich eigentlich geglaubt habe, dass es nach den letzten Erfolgen deutlich besser laufen würde. Scheint aber nicht so zu sein, sonst würden er und Stella Kidd wohl nicht an einer Alkoholmeile teilnehmen. Diese Aktion sorgt nicht nur für Verwunderung bei mir, sondern auch für eine Aussprache bei Christopher und Brian 'Otis' Zvonecek und diese war in meinen Augen auch mal nötig.

Unglaublich, dass es das Molly's jetzt schon fast sechs Jahre gibt. Unfassbar, wie schnell die Zeit vergeht. In den ganzen Jahren gab es für diese Bar einige Ups and Downs, doch bei all diesen war einer immer ein bisschen außen vor: Otis. Zugegeben, hatte er wirklich nie viel Mitspracherecht, wenn es um irgendwelche Ideen ging, die dafür sorgen sollten, dass die Bar belebter wird. Ich finde es gut, dass er seinem Ärger mal etwas Luft macht, denn manchmal habe ich den Eindruck, als würde man in phasenweise noch immer wie einen Anwärter behandeln. Ich kann ihn sehr gut verstehen, dass er auch mal eine Idee von sich mit einbringen möchte und ich finde es gut, dass er Christopher die Möglichkeit genommen hat, ihm zu widersprechen. Ich könnte mir nämlich gut vorstellen, dass dieses Gespräch in einem Streit geendet wäre. Und Christopher ist einfach ein feiner Kerl, der sein Herz am rechten Fleck hat und eine Idee von Otis aufgegriffen und umgesetzt hat. Das war unglaublich wichtig für die Partnerschaft und Freundschaft der beiden. Ich hoffe, dass der Disco-Abend von Erfolg gekrönt sein wird.

Sie vermisst ihre Heimat

Ich freue mich unglaublich für Kelly Severide! Es ist schön, ihn endlich einmal vollkommen glücklich zu sehen und zu vermuten, dass seine Beziehung zu Anna länger halten wird, als die, die wir in der Vergangenheit erlebt haben. Die beiden haben eine so großartige Chemie zusammen, bei der man sich über jede gemeinsame Szene freut und sie jede Sekunden genießt. Ich kann Anna aber verstehen, dass sie ihre Heimat vermisst. Bis auf Kelly kennt sie niemanden in Chicago, mal abgesehen vom Krankenhauspersonal, aber das kann man ja nicht vergleichen. Ich hatte schon etwas Angst, sie könnte sich nochmals umentscheiden und zurück nach Springfield ziehen. Schön, dass sie es nicht getan hat und Kelly sich den Rat von Joe Cruz zu Herzen genommen und Anna gezeigt hat, was er so sehr an Chicago liebt. Ich bin mir sicher, dass Annas Herz bald nur noch für Chicago und Kelly schlagen wird.

Fazit

Die Folge hatte durchaus gute Ansätze, aber die Ausführungen dazu entsprachen nicht ganz meinen Erwartungen. Statt die Ereignisse aus der vergangenen Folge aufzuarbeiten, umgeht man diese und kreiert in meinen Augen eine Füllerfolge die eher wenig überzeugen konnte.

Daniela S. - myFanbase

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