Bewertung

Review: #7.04 Schein und Sein

Foto: Annie Ilonzeh & Kara Killmer, Chicago Fire - Copyright: 2018 NBCUniversal Media, LLC; Adrian Burrows/NBC
Annie Ilonzeh & Kara Killmer, Chicago Fire
© 2018 NBCUniversal Media, LLC; Adrian Burrows/NBC

Die vierte Episode von "Chicago Fire" erfüllt das, was ich in meiner Crossover-Review bereits vermutet hatte: Ritter wird Mitglied von Wache 51. Christopher Herrmann braucht etwas Schützenhilfe von Chief Wallace Boden in seiner neuen Position als Lieutenant und schafft es dadurch, seinen Standpunkt klar zu machen. Emily Foster hingegen wird nach kurzem Zögern von Sylvie Brett in ihrem Handeln zugunsten eines Mädchens unterstützt und hat dadurch selbst eine wichtige Erkenntnis. Sorgen könnte in nächster Zeit die Beziehung von Kelly Severide und Stella Kidd bereiten.

Man muss nicht immer die Beste sein

Mit Emily hat man zu Beginn dieser Staffel eine neue Rettungssanitäterin auf die Wache geholt, von der wir erfahren haben, dass sie einst als Assistenzärztin gearbeitet hat und rausgeworfen worden ist, nachdem sie beim Betrügen erwischt wurde. Mir persönlich hat dazu immer die Begründung, warum sie betrogen hat, gefehlt. Eines war nämlich recht schnell klar: Emily ist nicht dumm. Umso besser gefällt es mir, dass wir durch den Einsatz eine Begründung für Emilys Betrug bekommen, mit der ich persönlich etwas anfangen kann.

Sylvie und Emily werden in eine Trainingshalle gerufen, weil das junge Mädchen Erika einen Unfall hatte. Beim Eintreffen stellen sie fest, dass die Kleine an der Schulter verletzt ist und behandelt werden muss. Erst einmal habe ich mir nichts dabei gedacht, Unfälle beim Sport passieren nun mal. Was mich allerdings etwas stutzig gemacht hat, war die Aussage der Mutter, dass ihre Tochter bis zum Wettkampf wieder fit sein muss. Diese Aussage machte für mich deutlich, dass Erikas Mutter Amanda mehr von ihrer Tochter erwartet, als jene vielleicht leisten kann, und ich habe mir Gedanken gemacht, ob hinter diesem Unfall vielleicht mehr steckt.

Einen ähnlichen Gedankengang hatte auch Emily, die das Mädchen im Krankenhaus sofort auf Dopingmittel testen lassen wollte. Bereits im Staffelauftakt wurde den Zuschauern klar, dass der Assistenzarzt Liam Larraby nicht sonderlich gut auf Emily zu sprechen ist und diese aufgrund ihres Betrugs verpönt. Das scheint auch mit der Grund zu sein, warum er ihren Vorschlag, Erika auf Dopingmittel zu testen, abgelehnt hat. Auf mich wirkte Liam bereits bei seiner ersten Bemerkung über Emily recht arrogant, was sich hier wiederholt hat.

Durch Liams Ablehnung, Erika auf Dopingmittel zu testen, war mir auch klar, dass Emily nicht aufgeben wird, bis sie sich durchgesetzt hat. Ein bisschen besorgt war ich deswegen durchaus. Emily ist noch recht neu als Rettungssanitäterin und zeigt durch ihr Verhalten in dieser Episode wieder deutlich, wie sehr sie es vermisst, als Ärztin zu arbeiten und dass sie bereits in Amanda die Schuldige gefunden zu haben scheint. Somit hat es mich auch nicht gewundert, dass sie Amanda sehr direkt darauf anspricht, ihre Tochter gedopt zu haben. Ich bin aber tatsächlich froh, dass Emily mit ihrem Verdacht des Dopings Recht behielt und damit vor allem Liam beweisen konnte, dass er sie nicht unterschätzen sollte. Ebenso froh bin ich, dass die Mutter von Erika eben nicht die Schuldige ist, sondern der Trainer. Ein bisschen hoffe ich darauf, dass sie Amanda klarmachen kann, dass es nicht immer darauf ankommt, die Beste sein zu wollen, sondern, Spaß an dem zu haben, was man tut.

Ich denke, besonders das anschließende Gespräch mit Erika hat Emily dabei geholfen, mit ihrer Vergangenheit abzuschließen und sich nun voll und ganz auf ihren Job als Rettungssanitäterin fokussieren zu können. Wie auch Erika wollte Emily die Beste in ihrem Job als Assistenzärztin sein. Das ist der Grund warum sie betrogen hat und für mich vollkommen ausreichend als Begründung für ihre Tat ist. Wie gesagt, gehe ich davon aus, dass Emily sich nun auf ihren Job fokussieren und mit Sylvie ein tolles Team bilden wird. Für Sylvie war es zudem in meinen Augen wichtig, dass sie Emily klar macht, sie noch nicht so gut wie Gabriela Dawson zu kennen, sie von nun an aber immer zu unterstützen.

Vertraue auf deinen Instinkt

In der letzten Episode wurde Christopher zum Lieutenant des Löschzugs ernannt und ich habe mich wahnsinnig für ihn gefreut, da er so lange auf diese Chance gewartet hat. Natürlich möchte er seine Chance nutzen und seine Sache auf dem neuen Posten gut machen. Ich muss ehrlich sagen, dass es mir ein bisschen Sorgen bereitet hat, nachdem ich Christopher in den ersten Minuten erlebt habe. Er war sehr darauf erpicht, dass seine Truppe auf ihn hört. Dabei hat er allerdings einen Befehlston angeschlagen, bei dem ich schon befürchtet habe, dass er dafür schon bald die Quittung bekommen wird.

Diese bekam Christopher in Form von Streichen und einem Verhalten eines Kollegen, welches sich sicher bald noch sehr viel negativer auf die (Zusammen-)Arbeit ausgewirkt hätte. Mir hat es daher auch gut gefallen, dass sich Christopher an Boden gewendet und diesen um Rat gefragt hat. Ich liebe die Art und Weise wie Boden das Selbstvertrauen seiner Truppe stärkt und ihnen klarmacht, dass sie für ihre Meinungen und Ansichten einstehen sollten. Auch bei Christopher gelingt ihm das und er verdeutlicht ihm noch einmal, dass er ihn für den Posten ausgewählt hat, da Christopher seinem Instinkt vertraut und daher die beste Entscheidung treffen wird. Ich denke, dass dieses Gespräch enorm wichtig für den neuen Lieutenant gewesen ist. So konnte er der restlichen Truppe klarmachen, dass seine Anweisungen und die ganzen Prozeduren dazu notwendig sind, um zu jeder Tages- und Nachtzeit Leben retten zu können. Seine Entscheidung, Mickey Barnes auf eine andere Wache zu versetzen, hat mich zwar überrascht, aber im Nachhinein kann ich seine Entscheidung vollkommen nachvollziehen. Wer weiß, wie lange es gut gegangen wäre und wie Boden sagte: Christopher hat seinem Instinkt vertraut.

Randall 'Mouch' McHolland hat ebenso seinem Instinkt vertraut und Ritter zur Wache 51 holen lassen. Mir gefällt es sehr gut, zumal ich schon vermutet hatte, dass der junge Anwärter noch eine größere Rolle spielen wird. Auch wenn Ritter selbst davon überzeugt war, nicht geeignet für die Feuerwehr zu sein, bin ich froh, dass er zugestimmt hat, beim Löschzug und unter der Leitung von Christopher zu arbeiten. Ich hoffe nur, dass auch Mouch noch genügend in den Handlungsstrang rund um Ritter eingebunden wird. Immerhin kann man ihn als dessen Mentor ansehen und es wäre zu schade, würde man daraus nicht mehr machen.

Wir sind nur Freunde

Mit Tyler lernen wir den besten Freund von Stella kennen. Stella ist mittlerweile seit der vierten Staffel ein fester Bestandteil der Serie und allzu viel wissen wir von ihr noch immer nicht. Daher ist es eigentlich ganz schön, dass jemand aus ihrer Vergangenheit auftaucht. Aber, obwohl ich wirklich kein Unheil heraufbeschwören möchte, habe ich bei Tyler ein sehr ungutes Gefühl.

Ähnlich wie bei Erikas Mutter war es auch bei Tyler ein Satz, der mich stutzig werden ließ. Er sagte zu Kelly bezüglich der Beziehung mit Stella, dass er ein Glückspilz sei. Zwar wirkte dieser Satz nur dahingesagt, dennoch haben bei mir die Alarmglocken geläutet und Kelly ging es ähnlich.

Es war sehr schön mitanzusehen, wie ausgelassen und glücklich Stella mit Tyler bei ihrem Wiedersehen herumgealbert hat. Allerdings habe auch ich Tyler sehr misstrauisch beobachtet und wurde den Gedanken einfach nicht los, dass schon bald eine Bombe platzen wird. Daher fand ich es auch gut, dass Kelly Stella offen und ehrlich gesagt hat, was er über ihren besten Freund denkt und ich vermute, dass Kelly mit seiner Annahme, dass Tyler mehr als nur Freundschaft möchte, recht behalten wird. Untermauert wird seine Annahme in meinen Augen auch, da Tyler gegenüber Kelly äußerte, dass er immer in Stellas Leben bleiben wird. Es bleibt also definitiv abzuwarten, welches Gewicht diese Aussage noch haben wird, aber ich fürchte, dass die Beziehung von Kelly und Stella dadurch auf eine harte Probe gestellt wird. Für mich sah es nämlich so aus, als ob Stella ihre Absage bezüglich Tylers Einladung im Nachhinein bereut hat. Es könnte gut sein, dass dadurch die Beziehung von Stella und Kelly ins Wanken gerät.

Fazit

"Chicago Fire" macht mit #7.04 This Isn't Charity seine Sache weiterhin gut und kann die begonnenen Handlungsstränge wunderbar fortsetzen. Größere Sorgen bereitet mir das Auftauchen von Stellas bestem Freund Tyler, bei dem ich nicht hoffe, dass er die stabile Beziehung von ihr und Kelly gefährden wird.

Daniela S. - myFanbase

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