Bewertung

Review: #13.07 Untouchable

In der letzten Episode war ich ja nicht so zufrieden mit "Chicago Fire", obwohl man wie gesagt einen guten Start hingelegt hat. Mich stört auch hier ein bisschen, dass es wieder Kelly Severide ist, den man irgendwie zu sehr in den Vordergrund drängt. Zwar ist mir klar, dass der Fall um Bishop abgeschlossen werden muss, aber es dreht sich wieder um Brandstiftung und wieder ist es Kelly, der sich drum kümmert. Allerdings muss ich sagen, dass man diesmal eine interessante Wendung hingelegt hat und auch bei Sam Carver scheinen sich die Dinge zu beruhigen.

Nein, Brandstiftung ist einfach nicht mein Lieblingsthema, auch wenn mir natürlich bewusst ist, wie eng es eigentlich an die Arbeit einer Feuerwehr geknüpft ist. An sich stört mich diese Thematik auch gar nicht. Mich stört lediglich, wie oft man Kelly damit in Verbindung bringt und sich damit eigentlich widerspricht, nicht wie sein Vater zu sein. Mag sein, dass er bei privaten Dingen anders als Benny agiert, aber bei der Arbeit? Da sehe ich immer mehr Benny in ihm. Diese Art von Verbissenheit und dass in diesen Momenten und Situationen nichts anderes zu zählen scheinen, die ist in meinen Augen wie bei Benny. Auch wenn Kelly seine Frau Stella Kidd über alles informiert, sehe ich da dennoch nichts, was mich dahingehend positiv stimmen würde. Eher war es diesmal so, dass sich Kelly und auch Dom Pascal noch in Schwierigkeiten bringen oder erst einmal nur hätten bringen können. Dabei muss ich aber sagen, dass Kidd und Monica Pascal sehr unterschiedlich sind. Zwar kennen wir Monica noch nicht so lange und mir persönlich hat sie auch noch immer zu wenig Szenen, um sich ein charakterliches Bild von ihr zu machen, aber es sickerte auf jeden Fall durch, dass sie mit ihrem Mann schon mal sehr Ähnliches in Miami durchgemacht hat und das wahrscheinlich auch noch nicht allzu lange her ist. Dennoch hatte ich bei Monica das Gefühl, sie würde gerne mehr tun oder mehr sagen, beugt sich aber Pascal, weil sie vielleicht glaubt, dass es ausweglos ist? Kidd ist da ein anderes Kaliber. Alleine schon ihre Begegnung mit Bishop hat gezeigt, dass sie nicht kleinzukriegen ist und eher fest(er) im Sattel sitzt. In dieser Position gefällt sie mir wirklich gut, aber sobald sie ihre Zweifel bei Kelly anmeldet, weil dieser zu viel Zeit mit Pascal verbringt, wirkt sie irgendwie so kleinlaut. Vielleicht auch, weil sie langsam aber sicher begriffen hat, dass ihr Mann sich ohnehin nichts ausreden lässt. Das ist ja das, was mich schon eine Weile an ihm stört. In früheren Staffeln hat er zwar auch schon sein eigenes Ding gemacht, aber da hatte er zum einen weniger Verantwortung in seinem privaten Umfeld und damals hatte ich dennoch mehr den Eindruck, er ist mehr in die Geschehnisse der Wache eingebunden. Momentan wirkt das gar nicht so auf mich.

Was den Fall an sich angeht. Von dem weiß ich ehrlich gesagt noch immer nicht, was ich davon halten soll. Also ich meine den Fall rund um Bishop, den Brand, die Beschattung, seine Verhaftung und wer den Brand gelegt hat. Ich denke mal, da uns kommende Woche das Midseason-Finale erwartet, kommt auch bezüglich hier noch der große Knall. Das ist mir nämlich alles noch nicht so sicher und ich vermute, dass Pascal den letzten Brand gelegt hat. Seine Andeutungen in der letzte Szene, dass die Familien nun sicher sind und auch Monicas Äußerungen, er solle sich nicht mit den Falschen anlegen... Für mich passt das durchaus ins momentane Bild, was ich von Pascal habe. Dazu kommt noch, dass wir noch immer nicht genau wissen, was damals in Miami tatsächlich passiert ist, wobei sich für mich auch hier ein Bild formt, bei dem ich gespannt bin, wie es am Ende komplett aussehen wird. Apropos die letzte Szene. Er und Kelly rauchen eine Zigarre. Das erinnert mich an längst vergangene Zeiten mit Matt Casey. Ich hoffe trotzdem nicht, dass Kelly und Pascal jetzt best friends werden.

Wer mir mittlerweile aber wahnsinnig gut gefällt, das sind Violet Mikami und Flynn Calhoun. Ja, sogar besser als in Verbindung mit Carver. Flynn ist ein anständiger, aufrichtiger und vor allem einfühlsamer Typ. Ich hätte es mir anfangs nicht träumen lassen, weil ich dachte, er wäre eine Art Eintagsfliege: Ein oder zwei Dates mit Violet und fort ist er. Nach dieser Episode hoffe ich aber wirklich sehr, er möge uns noch lange erhalten bleiben, denn möglicherweise ist Flynn derjenige, den Violet an seiner Seite braucht, um wieder nach vorne blicken zu können. Zwar hatte ich in der vergangenen Woche ein anderes Gefühl, aber da bin ich doch wirklich froh, mich getäuscht zu haben. Ich kann Violet durchaus verstehen, dass sie zurückhaltend ist, wenn es um den Verlust von Evan Hawkins geht. Unglaublich, dass das schon zwei Staffeln her ist und dennoch fühlt es sich noch immer so frisch an, wenn sie davon berichtet. Violet kann definitiv besser damit umgehen, aber auch diesmal hat man bemerkt, dass es ihr noch immer Angst macht, das auszusprechen, zumindest hatte ich den Eindruck. Für sie war es ein Verlust, bei dem auch ein Teil von ihr selbst gestorben ist. Daher war es doch schon ein bisschen ironisch, es genau bei einer Beerdigung auszusprechen. Flynn hat aber wirklich toll reagiert und ich hätte ihn für seine Reaktion echt küssen können. Zum einen kennen sie sich noch nicht so lange und zum anderen ist es auch was, was eine frische Beziehung auf eine erhebliche Probe stellt. Deswegen hoffe ich auch, Carver möge da nicht dazwischen funken. Ob Tori jetzt endgültig weg ist? Es ging mir doch ein bisschen zu schnell, so dass ich glaube, hier kommt noch was nach. Ich fand seine Erklärung und sein Geständnis an sie völlig nachvollziehbar und es erinnerte mich auch etwas an die Freundschaft zwischen Kelly und April Sexton, die eine ähnliche Vergangenheit miteinander haben. Ich habe mich aber gefreut, dass Carver offenbar wieder zu sich selbst gefunden hat. Ich glaube zwar, er hat sich gewünscht, einen gemeinsamen Weg mit Tori zu finden... aber nun ja. Momentan sieht es wie gesagt so aus, als ob Tori Geschichte ist und sich "Chicago Fire" mal wieder eines Nebencharakter entledigt hat, wo es keinen richtigen Abschluss gibt. Damit kann ich diesmal aber wie gesagt ziemlich gut leben.

Ich hatte vor nicht allzu langer Zeit geschrieben, dass ich es ein bisschen schade finde, dass man nicht auf die Empathie von Lizzie Novak eingeht, denn das ist ja was, was ihren Charakter offenbar zum Großteil ausmacht. Zwar ging es 'nur' darum, dass die Rettungswagen auch Blutkonserven mitführen dürfen, aber angesichts dessen, was mit dem Notfallkaiserschnitt gewesen ist, ist das jetzt ein weiterer Schritt in die richtige Richtung. Irgendwie schade, dass man das Programm von Sylvie Brett nicht mehr erwähnt, obwohl sich Randall 'Mouch' McHolland drum kümmern wollte. Aber ich kann mir Lizzies Präsentation bzw. was sie geschrieben hat, sehr gut vorstellen, wie viel Herz dabei ist, denn sie ist einfach ein Mensch, der die Dinge mit Leidenschaft macht. Mich wundert auch gar nicht, dass Chief Robinson das alles unterstützt. Immerhin stand sie auf Violets Seite und es hätte mich doch sehr gewundert, wenn sie sich da jetzt anders entschieden hätte.

Hoffentlich macht Mouch keinen Rückzieher angesichts der Prüfung. Es wäre zwar absolut nachvollziehbar, würde aber gar nicht zu ihm passen und was Trudy Platt dazu sagen würde? Zudem würde er sich auch noch widersprechen, hat er doch erst Christopher Herrmann dazu angehalten, es durchzuziehen. Wieso kann Joe Cruz auch nicht seine Klappe halten? Es war sicherlich gut gemeint, aber ich glaube, mir wäre dabei auch nicht ganz wohl, wenn ich erfahren würde, ich wäre die älteste Person, die so eine wichtige Prüfung ablegt. Auf der einen Seite wäre es ja so: Wenn Mouch besteht (wovon ich mal ausgehe), dann ist die Messlatte für andere seines Alters extrem hoch. Die andere Seite ist aber: Wenn er nicht besteht, dann bestätigt er der Akademie ja, dass es Feuerwehrmänner seines Alters nicht mehr bringen und das wäre für sein Selbstbewusstsein nicht förderlich, dabei hat er bei den beiden Warnschüsse, wo er beinahe sein Leben verloren hätte, erkannt, was er noch etwas im Leben erreichen will. Deswegen fand ich Cruz' Ansprache an ihn dann auch absolut gelungen und irgendwie habe ich Chief Boden aus ihm sprechen hören. Mouch wird die Prüfung meistern.

Fazit

"Chicago Fire" scheint sich von seinem kleinen Tief erholt zu haben. Hier und da sind zwar noch immer ein paar Entwicklungen, die besser sein könnten, aber man hat eine gute und unterhaltsame Episode abgeliefert und das freut mich. Der Kurs darf gerne beibehalten werden.

Daniela S. - myFanbase

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