Bewertung

Review: #2.02 Der Feuerteufel

Nach dem Auftakt der zweiten Staffel steht in der zweiten Folge vorwiegend die Familie im Vordergrund, wobei einige Veränderungen anstehen. Severide hingegen kommt einem Verdacht nach, der die Brände aufklären könnte und auch sein Leben ist derzeit eine Gratwanderung.

One-Night-Stand

Über den Handlungsverlauf zwischen Renée und Severide bin ich etwas enttäuscht. Denn auch wenn ich mir schon die ganze Zeit gedacht habe, dass das Kind nicht von ihm sein kann, so finde ich das Ende sehr doof und gewissermaßen 'abgehackt'. Sicher wäre es nicht förderlich gewesen, wenn man diese Storyline zu sehr in die Länge zieht. Allerdings wirkt sie durch Renées überstürzte Abreise so, als hätten die Autoren keine Idee mehr. Dabei wäre ein nachfolgendes Gespräch über diese Neuigkeit sicherlich sehr interessant gewesen.

Diese Entwicklung diente vielmehr dazu, die Freundschaft zwischen Severide und Shay nochmals zu festigen und aufzuzeigen, dass die beiden nichts so schnell entzweien kann. Vor allem bin ich sehr froh, dass die beiden keinen Streit mehr haben beziehungsweise Severide nicht nachtragend ist und eher dankbar für Shays Hartnäckigkeit ist. Immerhin hat er Renée sehr geliebt und es war deutlich zu sehen, wie schmerzhaft die Trennung für ihn ist. Ich denke allerdings, dass er darüber hinweg kommen wird, da es zumindest für mich nicht so aussah, als wären die beiden im Streit auseinander gegangen. Allerdings fehlt mir hier tatsächlich das Gespräch, was die Handlung leider etwas unspektakulär macht.

Sehr gespannt bin ich auf das Zusammenziehen von Severide und Shay, was zwar nichts Neues ist, jedoch steht da immer noch die Maklerin, die offensichtliches Interesse an Shay hat. In dieser Sache wird es sicherlich noch interessant und vielleicht könnte das Spannungen zwischen der Sanitäterin und Amy geben, welche allerdings noch nicht in Erscheinung getreten ist und ich gespannt bin, ob dies noch geschehen wird. Sollte dem nicht so sein, wird die Maklerin sicher mehr in das (Zusammen-)Leben von Shay und Severide treten. Dass es zwischen den beiden Frauen geknistert hat, konnte man ohne Weiteres erkennen und es wäre ehrlich gesagt sehr schade, wenn die Autoren dieses Potenzial nicht nutzen würden, da Shay nach der Pleite mit ihrer Ex-Freundin und dem unerfüllten Kinderwunsch (den man vielleicht nochmals aufgreifen könnte) ein bisschen Glück verdient hat.

Vater wider Willen

Nach der Verhaftung von Heather musste man eine Möglichkeit finden, was mit Ben und Griffin passiert und ich bin sehr zufrieden mit der Entscheidung, Casey als eine Art Ersatzvater fungieren zu lassen. Wie man jetzt auch erfahren hat, hatten Heather und Andy schon vor einiger Zeit beschlossen, ihn als Vormund einzusetzen. Schade, dass man dies nicht schon einmal durch Rückblenden mit Andy erfahren hat. Allerdings muss ich sagen, dass mir das Gespräch zwischen Heather und Casey auch sehr gut gefallen und man gemerkt hat, welch inniges Vertrauen sie zu ihm hat. Ob Heather wirklich 15 Monate inhaftiert bleiben wird, kann ich mir nicht wirklich vorstellen. Es wäre zumindest sehr interessant, wenn ihre Strafe auf Bewährung ausgelegt wird und es so zu sehr wichtigen und vielleicht sogar emotionalen Gesprächen mit Griffin kommen wird.

Durch diese neue Situation könnten sich auch Dawson und Casey wieder recht nahe kommen, da es immerhin aussieht, als sei sie eine große und wichtige Stütze bei der Betreuung der Kinder. Was die Aufteilung der Verpflichtung angeht, scheinen die beiden schon in ihre Rollen gefallen zu sein. Während Dawson sich um die Ernährung und den Tagesablauf von Ben und Griffin zu kümmern scheint, übernimmt Casey die Gespräche. Ich denke für Griffin war es sehr wichtig über den Verlust seines Vaters zu sprechen und so hat sich auch deutlich gezeigt, wie viel der Junge die Geschehnisse versteht. Bei dieser Aussprache kam mir jedoch auch in den Sinn, ob Heather nie mit ihrem Sohn über den Tod von Andy gesprochen hat. Verständlich wäre dies schon, da auch sie sehr unter dem Verlust gelitten hat und ihre Kinder vor dem großen Schmerz bewahren wollte.

Somit hat sie in Casey den Richtigen gefunden, der mit Sicherheit noch in seine Aufgabe des Erziehungsberechtigten wachsen und das mit der Hilfe der anderen meistern wird. Dadurch wird sich auch ein Zusammenwachsen mit Dawson ergeben, die derzeit mit Jay anbandelt. Von einem Sympathieträger kann man bei demjenigen absolut nicht sprechen und ich frage mich ernsthaft, welchen Plan er noch verfolgen und welche Konsequenzen dieser für das Molly's haben wird.

Der Feuerteufel und der Spitzel

Die Lage um die Brandstiftung spitzt sich immer mehr zu und bewegt sich in eine Richtung, mit der ich Anfangs überhaupt nicht gerechnet hatte, die aber durchaus Sinn ergibt. Dennoch fand ich es schön, Benny einmal wieder sehen, auch wenn das Wiedersehen daraus entstanden ist, weil ein Brandstifter beziehungsweise Feuerteufel Severide auf dem Kieker hat und Bennys Vergangenheit dafür der Auslösung ist. Diese Erklärung fand ich dahingehend sehr plausibel. Jedoch als auch das Restaurant von Mills' Familie in Brand gesteckt wurde, ergab die Sache mit Severides Vater keinen rechten Sinn mehr.

Zunächst hatte ich Clarke im Verdacht, der sowieso als Spitzel für Gail tätig ist und etwas finden sollte, womit die Wache noch mehr auf die Abschussliste der Dame rutschen würde. Jener hätte für die Brandstiftung definitiv ein Motiv gehabt und hätte den Brand des Restaurants so auslegen können, dass Mills aufgrund des Verlusts für die Wache nicht mehr tragbar gewesen wäre. Doch Clarke hatte es sehr viel einfacher, die Truppe bei Gail noch etwas mehr zu denunzieren. Ich gebe zu, dass es nicht sonderlich klug von Chief Boden gewesen ist, die Sicherheitsmaßnahmen etwas zu lockern, auch wenn ich sein Handeln durchaus verstehen und nachempfinden kann, um die derzeitige Situation für Ben etwas erträglicher zu machen.

Die Katze ist jetzt natürlich aus dem Sack und es bleibt abzuwarten, wie der Umgang der Truppe mit Clarke nun sein wird oder ob man die Tatsache, dass er der Spitzel ist, noch immer nicht wahrhaben will. Es könnte allerdings auch gut sein, dass man diese Situation erst einmal außen vorlässt und man sich zunächst um die Aufklärung der Brandstiftung kümmert.

Dass Handley derjenige ist, erstaunt mich ehrlich gesagt. Vielleicht liegt es auch daran, weil ich ihn absolut nicht mehr auf dem Zettel hatte und ich im Nachhinein erkenne, dass es durchaus Sinn macht. Wenn wir uns zurückerinnern waren Severide und Mills für seinen Rausschmiss bei der Wache verantwortlich und genau die beiden sind seine derzeitigen Opfer. Hier haben mich Severides Überlegungen sehr überzeugt, denn wer sonst wäre so bei der Brandlegung vorgegangen, wenn nicht ein Feuerwehrmann? Dass Handley nach seinem Rassismus gegenüber Mills keine Anstellung mehr findet, ist sogar verständlich. Denn diese Äußerung stand bestimmt auch in seiner Beurteilung. Spannend bleibt in jedem Fall, wie es nun hier weitergehen wird, schließlich kann Severide seinem damaligen Kollegen (noch) nichts nachweisen.

Fazit

#2.02 Der Feuerteufel kann das Niveau mit minimaler Einschränkung zum Staffelauftakt halten. Den meisten Anteil hat vor allem die Storyline rund um Casey sowie die um den Feuerteufel, die sehr gut und spannend erzählt wurden. Leider hat man es bei der Handlung von Severide und Renée versäumt, das vorhandene Potenzial auszunutzen und auch Mouchs Vorhaben verlief eher im Sande. Dennoch konnte die Folge durchaus überzeugen.

Daniela S. - myFanbase

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