Bewertung

Review: #9.08 Telepathie

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Chicago Med
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Bei manchen Dingen sehe ich ja dunkle Wolken aufziehen und ich kann mir leider noch nicht ganz erklären, wohin es führen wird. Fest steht aber für mich, dass man Zola Ahmad vielleicht doch mehr kaputt schreiben könnte, als ich es vermutet habe, denn nach den Versicherungsgeschichte scheint sie nun die zweite Phase erreicht zu haben und zwar: eigenmächtiges Handeln und ich weiß nicht, wie man das noch retten will. Und auch bei der Beziehung zwischen Daniel Charles und Lilianna ]Wapniarski scheint ja demnächst einiges zu passieren und das ist nicht positiv gemeint.

Ich muss ja zugeben, Zola in der letzten Episode nicht so sehr vermisst zu haben, auch wenn ich den kürzlichen Freundschaftsmoment mit Maggie Lockwood und Hannah Asher wirklich toll fand. Das könnte nämlich schon bald Geschichte sein, da Zola nichts aus ihren Fehlern gelernt zu haben scheint und auch dieser achtwöchige Kurs, der ihr von Dean Archer aufgebrummt wurde, scheint irgendwie keine Früchte zu tragen. Es ist ja auch nicht so, als könne ich nicht verstehen, wie wichtig ihr ist, Patient*innen zu helfen. Die Sache ist aber: Zola hat einen Eid geschworen, der besagt, man MUSS jedem Patienten helfen und versorgen. In ihrer Perspektive hat sie das auch bei Leo getan, auch wenn er wirklich ein übler Kerl zu sein scheint. In diesem Zusammenhang verstehe ich auch, wie schwer es manchmal ist, seine persönlichen Meinungen und Empfindungen hinten anzustellen, gerade wenn man solch einen Kontrast wie mit dem guten Menschen Carson Miller hat, der trotz seiner Mukoviszidose noch immer anderen hilft und auch endlich mal was Gutes verdient hat und wenn man bedenkt, dass es 'nur' darum geht, eine neue Lunge zu bekommen, damit er sein Leben mit seiner Frau genießen kann, dann ist das alles eigentlich noch viel verständlicher, wie Zola gehandelt hat. Aber sie ist nun mal Ärztin, die in der Pflicht steht, nicht nur zu helfen, sondern sich auch an Protokolle zu halten, die nicht grundlos – und gerade in diesem Beruf – vorhanden sind. Ich hatte beim Schauen das Gefühl, sie entscheidet, weil sie sich mächtig und überlegen genug fühlt und das ist furchtbar, weil es mich persönlich an den Spruch Halbgötter in weiß erinnert und es hat einen echt unangenehmen Beigeschmack. Ich fand es auch in diesem Zusammenhang nicht besonders förderlich für Zola, wie sie Leos Partnerin Kimmy Pruitt förmlich alles in den Mund gelegt hat, um ihr Ziel zu erreichen. Sicherlich wäre es für Kimmy befreiend gewesen, wäre Leo tatsächlich zum Organspender geworden, aber dennoch: Zola hat zu eigenmächtig gehandelt, weswegen ich Deans Reaktion absolut nachvollziehen kann und sie fast noch zu nett fand, eben weil er Zola schon mal verwarnt hat und es ihr dritter massiver Fehler war, der sicherlich Konsequenzen haben wird. Mich würde es nicht wundern, sollte man Zola rauswerfen, auch wenn ich damit nicht glücklich wäre, weil man diese Figur dann gar nicht einzuführen hätte brauchen und sie dann in meinen Augen nur als Lückenfüller gedient hätte.

Jetzt will ich Zola aber auch nicht die alleinige Schuld geben. Wie Dean nämlich ganz richtig gesagt hat, war Crockett Marcel für sie zuständig und sollte sie beaufsichtigen. So richtig ist er dieser Verpflichtung nämlich nicht nachgekommen und gerade weil sie schon zwei Verwarnungen hatte, wäre es an ihm gewesen, jeden ihrer Schritte genau im Auge zu behalten und gegebenfalls auch Dinge zu hinterfragen. Stattdessen hat er Carson schon die kaputte Lunge entnommen und stand dann ohne da. Hier muss ich leider auch Justin Morris recht geben, auch wenn ich glaube, er ist immer noch angepisst, weil Pamela Blake Marcel ihm beruflich vorgezogen hat, aber zum Zeitpunkt der Einlieferung war keine Lunge verfügbar und wie bei allen anderen, die eine Infektion haben, wird kein Organ transplantiert. So gesehen bin ich wirklich mal gespannt, was mit Zola und Marcel noch passieren wird, denn ich glaube nicht, dass Sharon Goodwin das so unkommentiert lässt, sollte sie darüber ins Bild gesetzt werden, wovon ich bei Dean schwer ausgehe.

Dann bleibe ich doch gleich mal bei Dean, allerdings auf der privaten Ebene. Ich finde es schön, dass er sich wieder ins Datingleben wagt. Zwar habe ich auch nichts dagegen, wenn er Single bleiben würde, aber Steven Weber ist schon so lange in der Serie dabei, dass man ihm seiner Figur ruhig mal eine Frau an die Seite stellen kann, die er auch ruhig lieben darf. Auch wenn der Lunch mit Margo Collins jetzt etwas einsilbig verlaufen ist und Dean etwas eingerostet ist (wäre mir im Übrigen gar nicht aufgefallen, dass er ETWAS mürrisch ist), aber ich hatte den erneuten Eindruck, wie harmonisch die beiden miteinander umgehen und ich würde mich wirklich freuen, sollte daraus mehr entstehen. Er darf dann auch gerne Hannah auf dem Laufenden halten, wie es mit Margo läuft, immerhin hat sie ihn ja in diese Richtung geschubst.

Wir haben aber auch diesmal Dean bei der Arbeit erlebt und da musste ich mir schon das Lachen verkneifen, als ich den Teaser gelesen habe, da er auf einen Telepathen treffen würde. Nun kennen wir Dean schon eine ganze Weile und wissen, wie er auf manche Dinge reagiert und wenn dann sowas da steht, wie eben in diesem Teaser, nein, dann sehe ich schon vor meinem innerlichen Auge seine Reaktion und wie sollte es anders sein: Er hat genau so reagiert, wie ich es mir vorgestellt habe und ich musste lachen. Nun ist die Story rund um die schwangere Becca und ihren Mann Tyler nicht ganz so lustig. Aber dazu gleich noch mehr. Telepathie oder überhaupt Sachen, die eben für die meisten nicht so irdisch erscheinen, sind auch schwierig(er) zu erklären, eben weil man seinen Ohren manchmal nicht traut oder es eben ins Lächerliche gezogen wird. Für den Betreffenden ist das gar nicht so lächerlich und das hat man auch bei Tyler bemerkt. Teilweise hatte ich schon den Eindruck, er verfällt in völlige Panik. Wenn man aber den Grund dafür kennt, ist das völlig verständlich. Ein Kind zu verlieren ist ja schon schlimm genug, aber es durch den plötzlichen Kindstod zu verlieren, was ja noch immer nicht ganz erforscht ist, weshalb es überhaupt dazu kommt, das ist wirklich hart. Zumal man verzweifelt nach einer Erklärung sucht, warum es passiert ist und gerade bei Tyler kam mir der Verdacht, unbedingt eine Erklärung haben zu wollen, was ich durchaus nachvollziehen kann. Es kann aber auch genauso gut sein, dass Tyler an PTBS leidet und sich seine Angst eben so manifestiert oder dass er eben doch MS hat, was ich dieser Familie ebenso wenig wünschen würde. Aber ich fand es auch gut von Tyler, wie er Stellung bezogen hat. Denn auch wenn er MS haben sollte, was dann hoffentlich frühzeitig erkannt wird, hat es doch in Tylers Augen dazu geführt, dass es etwas Gutes hat, da er sonst vermutlich ein weiteres Kind verloren hätte. Somit sollte man ihm das zumindest so lange lassen, bis das Gegenteil bewiesen ist. Außerdem hat er ja auch schon selbst gesagt, dass er auch keine Erklärung für den plötzlichen Tod seiner Tochter bekommen hat. Vielleicht ist es wirklich so, dass es für manche Dinge, die geschehen, einfach keine Erklärung gibt. Was aber auch nicht heißt, dass man sich das einbildet oder so... Aber vielleicht machen solche Dinge wie Tylers Telepathie die Sachen leichter und verwerflich ist das sicherlich nicht.

Verwerflich finde ich aber durchaus Pawel Wapniarski. Ich hatte bei ihm schon von Anfang an kein gutes Gefühl und das hat sich besonders mit dieser Episode nicht geändert. Es hat mich eher darin noch bestärkt. Bereits bei seinem ersten Auftauchen zeichnete sich ab, dass er nicht glücklich über die Beziehung seiner Schwester ist und er hohe Spielschulden hat. Es ist sicherlich nicht davon auszugehen, es könnte sich geändert haben. Dass er sich die Schulter selbst verletzt hat, halte ich sogar für sehr wahrscheinlich und es würde sich damit ergänzen, warum er Mitch Ripley und das Krankenhaus verklagt. Hat er sicherlich nicht zum ersten Mal getan und dadurch könnte er auch seine Spielschulden begleichen. Ich hoffe aber wirklich, Lilianna wacht dann auch bald auf. Mitch scheint zumindest auch bei Hannah aufgewacht zu sein und ich bin so freudig gespannt, wie es bei den beiden weitergeht.

Fazit

Für mich hat "Chicago Med" diesmal besser abgeschnitten als die Mutterserie, selbst wenn da auch ein paar Sachen waren, die man hätte anders machen können. Aber mir gefällt beim zweiten Spin-Off einfach die Struktur, die sich entwickelt hat und hoffe, man möge diese beibehalten.

Daniela S. - myFanbase

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