Bewertung

Review: #12.03 Gefangen

Ich muss zugeben, dass ich mit manchen Entwicklungen dieser Episode ein paar Probleme hatte. Vor allem liegt das aber auch an Kelly Severide und bei Sylvie Brett hätte man vielleicht auch eine andere Geschichte nehmen können.

Gerne möchte ich mit Brett anfangen. Noch vor Staffelstart wurde ja bekannt, dass Kara Killmer aussteigen wird, was ich echt bedauerlich finde. Dazu wurde aber auch bekannt, dass es bis zum Glück zwischen Brett und Matt Casey eine Achterbahnfahrt wird. Das meint wahrscheinlich auch gar nicht, eine Achterbahnfahrt der Gefühle, sondern der verschiedenen Ereignisse. Dass Brett ziemlich bemüht darum ist, jedem zu helfen, der in Not ist – besonders Kindern und jungen Frauen – ist hinlänglich bekannt. Auch wenn das immer logisch eingebaut und auch aufgebaut wurde, fand ich es diesmal viel zu schnell abgehandelt und zu eigenmächtig. Mir ist zwar klar, dass häusliche Gewalt und Entführungen manchmal nur durch Zufall auffallen, aber hier war mir das zu konstruiert. Vor allem konnte ich nicht wirklich nachvollziehen, warum Brett und Violet Mikami so auf eigene Faust gehandelt haben. Es war ja sowieso klar, dass sie das 'Pärchen' nicht sofort würden schnappen können, da man offenbar etwas brauchte, damit man nochmal beweisen und darstellen konnte, wie tough Brett ist und genau das fand ich unnötig. Brett gehört seit Staffel 3 zur Wache und bei dieser langen Zeitspanne hat man einfach schon oft genug gezeigt, was in ihr steckt. Damit will keinesfalls sagen, dass ich die Thematik unwichtig finde, dafür gibt es noch viel zu häufig solche Arten von Verbrechen. Ich hätte es wohl nur anders eingebunden. Zum Beispiel, wenn Brett dann in ihrem wohlverdientes Happy End mit Casey schwebt und Violet an ihre Stelle rückt. Da hätte ich es besser gefunden, wenn sie eine solche Entführung aufklärt und damit zurecht in die Fußstapfen von Brett tritt. Aber für Bretts bevorstehende Hochzeit hätte ich mir eher gewünscht, dass man die Vorbereitungen mehr in den Fokus rückt und einfach noch mehr Momente zwischen ihr, Violet und Stella Kidd erleben darf, auch wenn die Staffel noch einige Episoden hat. Allerdings weiß man eben auch nicht genau, wann Kara genau gehen wird und ich befürchte einfach, dass es letztlich alles zu schnell geht und man die schönen Momente dann vielleicht nicht so genießen kann, für die die Serie steht. Die Serie steht aber auch für den Zusammenhalt und so wenig ich die Verfolgungsjagd mochte, desto mehr habe ich es genossen, dass ein Großteil der Wache zumindest hörtechnisch anwesend waren.

Wo wir schon mal beim Hören sind. Ich bin ein bisschen erstaunt, wie schnell Christopher Herrmann nun doch seine Hörgeräte hat, aber wahrscheinlich sind einfach wieder ein paar Wochen vergangen. Ich konnte aber auch verstehen, dass er sich durch die Hörgeräte älter fühlt, aber bei ihm war es ja nicht unbedingt das Alter, was den Hörschaden verursacht hat, sondern eben diese Explosion, wodurch er anderen das Leben gerettet hat. Zugegeben ist das schon der zweite gesundheitliche Schicksalsschlag, den die Herrmanns erleiden müssen, aber auch die kurze Szene am Anfang hat auch nochmal unterstrichen, dass das Ehepaar immer zusammenhält und sich dadurch eben auch Rückhalt gibt. Und Herrmann hat ja auch schnell erkannt, dass es mit Humor leichter wird. Und auch wenn ich erst letzte Woche geschrieben habe, wie erfrischend es doch ist, dass Tony und Capp mal nicht die Spaßvögel sind, fand ich es diesmal einfach genial und konnte mir absolut kein Grinsen verkneifen. Ich habe sowieso das Gefühl, für Herrmann wird in der nächsten Zeit nicht nur der Humor wichtig sein, sondern auch jemanden zum Reden und das könnte Darren Ritter sein, der ihm das Leben und das der anderen gerettet hat. Ich denke nämlich Herrmanns Zustand wird sich verschlechtern, einerseits weil es so in den Fokus rückt und anderseits, weil auch Chief Boden so eine Andeutung gemacht hat, die sicherlich nicht völlig aus der Luft gegriffen ist. Herrmann dürfte das ziemlich zu schaffen machen, sollte sich sein Hörvermögen verschlechtern, da er schon in der letzten Episode so eine Befürchtung ausgesprochen hat. Es wird in der nächsten Zeit sicherlich emotional.

Weniger emotional fand ich mal wieder Kelly. Schon bei der Ankündigung, dass man ihn und die Brandermittlung mehr ins Zentrum schieben wird, war mir nicht ganz wohl bei dem Gedanken. Er war immer dagegen, wie sein Vater zu sein, aber irgendwie erscheint es mir so, als wäre er praktisch auf dem besten Weg dorthin. Es mag sein, dass es nur gewisse Parallelen zwischen ihm und Benny gibt, diese sind aber doch ziemlich laut für meinen Geschmack. Ich hatte schon den Eindruck, einen gewissen Teil vor Kidd will er geheimhalten, weil er vielleicht genau wusste, dass sie eher dagegen sein würde, wenn er schon wieder Chicago für einen Fall verlässt. Da finde ich es auch nicht besonders aussagekräftig, dass er zurückgekommen sei. Das ist er ja nur, weil Kidd nach ihm gesucht hat, aber seine eigentlichen Pläne waren ja doch ein paar andere. Ich finde es auch daher nicht so toll, dass Kidd quasi schon wieder zurücksteckt, um ihm die Freiheit zu geben, wobei ich aber den Gedanken hatte, er würde sich sowieso durchsetzen, egal, was seine Frau davon hält und ihr finaler Blick hat sehr viel gesagt. Aber auch für Joe Cruz finde ich es schade. Auch wenn er durchaus überrascht war, dass er den Test hätte so schnell machen können, aber jetzt muss er noch ein bisschen warten und ich bin nicht so sicher, ob ihn dabei nicht doch irgendwie der Mut verlässt. Zumal ich ja sowieso den Eindruck hatte, dass er den Test vorwiegend machen wollte, weil er frustriert von Severide gewesen ist. Mal sehen, wie er sich jetzt schlägt, zumal er nun schon Kenntnisse hat und weiß, was er kann.

Es gibt einen neuen auf der Wache: Derrick Gibson, der vormals den Namen Jake Gibson hatte. Ich bin durchaus überrascht, ihn jetzt doch so schnell bei Wache 51 zu sehen, zumal er erst eine kurze Szene hatte. Irgendwie ist er auch ein kleines Mysterium, bei dem ich nicht sicher bin, was uns da noch erwartet. Allerdings finde ich ihn durchaus sympathisch und er hat auch Anstand, nicht bei jedem Streich mitzumachen. Gut, er war Amateurboxer, aber ich kann mir irgendwie noch nicht vorstellen, dass das wirklich ausschlaggebend ist. Dann müssen wir wohl abwarten, was noch passieren wird. Passiert ist es auch endlich zwischen Violet und Sam Carver. Man hat richtig gemerkt, wie es sich zwischen den beiden entladen hat. Ich hoffe, sie werden sich danach nicht ewig aus Weg gehen.

Fazit

"Chicago Fire" ist storytechnisch für meinen Geschmack etwas abgeschlagen, im Gegensatz zu den Vorwochen, was ein bisschen schade ist, denn zumindest bei Brett hätte man es anders handhaben können. Ansonsten merkt man aber deutlich, dass sich die Dinge auf der Wache ändern. Bleibt abzuwarten, welche Konsequenzen es noch haben wird.

Daniela S. - myFanbase

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