Review: #3.04 Chaostheorie
Reden wir mal ganz offen: Nach der letzten Episode habe ich mir wirklich Sorgen gemacht. Der große Streit des Lernkreises hat mir nicht gefallen und deswegen machte ich mir Gedanken, ob das womöglich (Gott bewahre!) die ganze Staffel so gehen würde. Aber schon nach den ersten Sekunden dieser Folge wusste ich, dass alles gut werden würde. Oder so.
"Troy and Abed's new apartment!"
Herrlich, wie Troy und Abed ihren typischen Frühstücksfernsehen-Spruch passend umgewandelt haben, um ihre neue Wohnung zu präsentieren. Ich musste erst einmal herzlich lachen und schon wurde mir die Idee um die beiden Freunde, die nun doch zusammengezogen sind, schmackhafter gemacht. Dass das eventuell Schwierigkeiten geben könnte, wurde bereits einmal in der finalen Episode der ersten Staffel angedeutet, bevor Troy dann zu Pierce zog und auch in der letzten Folge schien die Wohngemeinschaft schon unter keinem guten Stern zu stehen. Doch letztendlich kann ich mich wirklich nicht beklagen, denn diesmal passte irgendwie alles. Die Wohnung ist herrlich verschroben, wie zu erwarten war, und vor allem die Troy-und-Abed-Bildersammlung an der Wand neben dem Bad war einfach zu toll. Ein paar Bedenken hatte ich zwar noch, ob das mit den beiden gut ausgehen kann, aber in den letzten Minuten leuchtete dann ein Hoffnungsschimmer am Horizont auf: Annie. Da es bei ihr in der Wohngegend doch sehr gefährlich zu sein scheint, kann ich mir gut vorstellen, dass sie Abeds Angebot annimmt und bei den Jungs einzieht. Das wäre mal richtig toll und würde "Community" sicher alles andere als schaden. Annie würde die Beziehung zwischen den beiden besten Freunden auch ein bisschen auflockern und das sprichwörtliche Salz in der Suppe spielen. Und wo wir gerade bei der Bromance unserer beiden Lieblingsnerds waren: Wie genial waren denn mal bitte Evil-Troy und Evil-Abed! Trotz der düsteren Zukunftsvision war das ein weiteres Highlight und so skurril, dass man da auch wieder von Herzen lachen durfte.
Sieben verschiedene Paralleluniversen
Aber dann haben wir natürlich noch die anderen Parallelrealitäten. Die Idee dazu ist schon interessant, aber allein nur von einer Vorstellung her schwer umzusetzen. Denn, mal ehrlich, wer will schon sieben Mal fast exakt dasselbe sehen? Doch die Umsetzung dazu wurde ziemlich gut gemacht, da sich die Geschichten im gesamten Stück alle gegenseitig erklären. So finden wir erst im dritten Universum heraus, dass Britta im Bad einen Joint geraucht hat, auch wenn das vorher schon recht eindeutig war, Shirley sich die Liebe der Gruppe durch ihre Backkünste "erkaufen" will und Pierce schon ein bisschen traurig ist, nun wieder allein wohnen zu müssen. Da wurde jedes Mal die eine oder andere Sache anders präsentiert oder angesprochen und so konnte es gar nicht langweilig werden.
Außerdem wurde dem Zuschauer die Möglichkeit geboten, verschiedene Szenarien einmal mitzuerleben und zu sehen, wie die einem so gefallen. Paradebeispiel sind hierbei Jeff und Annie, die sich in einer Realität küssen und feststellen, dass dies doch reichlich merkwürdig war. Ein anderer Fall ist die wachsende Freundschaft zwischen Troy und Britta, die wohl wieder etwas Öl in das Feuer aller Troy/Britta-Shipper-Herzen gegossen haben dürfte. Das war auch eines der Universen, das mir gerade deswegen letztendlich mit am besten gefallen hat, weil beide eine wirklich gute Chemie haben. Natürlich schlägt aber nichts die ultimative, siebente Lösung des Würfelproblems, indem Abed den Würfel noch rechtzeitig fängt und am Ende alle zu The Police' "Roxanne" tanzen. Mann, war das schön. Das Lied an sich ist schon ein gutes, aber dann auch noch die Friede-Freude-Eierkuchen-Szene dazu ließ mich den Streit der letzten Folge vergessen und nun bin ich also wieder versöhnlich gestimmt. So schnell kann das gehen.
Fazit
Ich wage zu sagen: Eine perfekte Folge. Ich habe gelacht, die Charaktere haben mich mitgerissen und die Musik war nach meinem Geschmack, wenn auch etwas einseitig. Die Kirsche auf dem Sahnehäubchen sind natürlich wieder die schönen Troy/Abed-Szenen, die ich schon ein kleines bisschen vermisst hatte. So eine Neun-Punkte-Dosis will ich ab jetzt jede Woche haben, bitte! (Um an der Stelle mal etwas unrealistisch zu sein. Das muss man sich auch einmal erlauben dürfen.)
Luisa Schmidt – myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: Remedial Chaos TheoryErstausstrahlung (US): 13.10.2011
Erstausstrahlung (DE): 12.06.2013
Regie: Jeff Melman
Drehbuch: Chris McKenna
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