Interview mit Tim Fehlbaum auf dem Fantasy Filmfest 2011 in Stuttgart
Tim Fehlbaum feiert mit "Hell" sein Regie-Debüt und landet damit einen Knüller. Der von Thomas Wöbke und Gabriele Walther produzierte Film ist ein atmosphärisch dichter Thriller, der das psychologische Spiel mit menschlichen Urängsten durch intensive Bilder und eine eindringliche Erzählweise körperlich spürbar werden lässt. Dabei bedient sich Fehlbaum den Fähigkeiten einer sowohl Hannah Herzsprung und Lisa Vicari als auch eines Lars Eidinger und Stipe Erceg. Die Geschichte erzählt von Marie die gemeinsam mit ihrer Schwester Leonie und dem Freund Philip in einem abgedunkelten Auto ins Gebirge fährt. Auf dem Weg dorthin sehen sie, was die Sonne aus der Erde gemacht hat - ein verdorrtes, lebloses Ödland - und lesen an einer Tankstelle Tom auf.
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Teil 1: Entstehungsgeschichte von "Hell" | Teil 3: Rezeption und Ausblick
Der Film nimmt ja eine starke Entwicklung hin, von einem Endzeit-SciFi-Film zu einem Thriller/Splatter-Horrorfilm. Hier gab es die Szene, wo Marie gefesselt in einer Küche liegt, und beobachten muss, wie ihr Freund mit einem Bolzenschussgerät umgebracht wird. Diese Szene erinnert doch stark an "Hostel" oder nicht?
Ja, die Ähnlichkeit ist da, aber wir wollten diese gewissen Stellen - wie die Ermordungen stattfinden - explizit zeigen. Aber wir wollten es eher dezenter angehen und Blutszenen so gut es geht weglassen.
Aber als die Gefangenen am Ende fliehen, bekommt einer die Spitzhacke in den Rücken gerammt. Das wurde sehr deutlich gezeigt.
Ja, da sieht man es ein wenig. Aber wir wollten die Gewalt in den Hintergrund rücken. Auch wenn die Schlachtung von Phillip (Lars Eidinger) gezeigt wird, so haben wir keine Nahaufnahme gemacht, und es dem Zuschauer auch nicht richtig gezeigt. Im passenden Augenblick dreht sich Marie um. Natürlich habe ich mich für diesen Teil des Filmes inspirieren lassen. Da ich ja ein Filmfreak bin, kam diese Beeinflussung von mehreren Seiten.
Zum Thema Filmmusik. Warum hast du dich ausgerechnet für "99 Luftballons" entschieden?
(lacht) Ja, wir haben uns am Anfang eigentlich für einen anderen Titel entschieden. Das war "Walking on Sunshine", aber die Rechte für den Song sind wahnsinnig teuer und ich wollte diesen Film mit einer gewissen deutschen Identität behaften. In jedem Film gibt es zudem immer einen oder zwei Momente, wo du eine Zuschauerreaktion bekommst. Da reicht schon ein Lachen oder ein "Oh nein", und jeder, der in Deutschland lebt oder hier aufgewachsen ist, verbindet etwas mit diesem Lied.
Was mir persönlich stark aufgefallen ist, war die Tatsache, dass die Schauspieler nicht so stark geschwitzt haben, wie man es eigentlich erwartet hätte, bei einer solchen Sonneneinstrahlung. Wie kommt das?
Wir haben es immer versucht feucht zu halten, aber sobald sie die Tücher aufs Gesicht gelegt haben, ist es verschwunden. Und bei der Kleinen ist es nun mal so, dass junge Mädchen nicht so stark schwitzen. Als wir mit den Dreharbeiten begonnen haben, war es Ostern und noch ziemlich kalt. Die Autoszenen mussten wir in einer Garage drehen. Das Auto habe ich aber vorher immer mit Heizkörpern vorgeheizt. Immer wenn die Schauspieler dann ins Auto gestiegen sind, haben sie innerhalb von paar Sekunden angefangen zu schwitzen. Ich wollte es natürlich so echt wie möglich haben. Aber es war natürlich eine Herausforderung.
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Teil 1: Entstehungsgeschichte von "Hell" | Teil 3: Rezeption und Ausblick
Ignat Kress - myFanbase
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