Bewertung

Review: #3.16 Saturday Night Glee-ver

"Saturday Night Fever". Ein toller Film, tolle Musik und eine gute Story, die ihren Weg nun auch zu "Glee" geschafft hat. An sich finde ich die Idee, ein Album zu ehren, gut, denn man kann daran die Storys anpassen, die besten Songs auswählen und hat eine solide Grundlage, auf der man aufbauen kann. Hinzu kommt natürlich, dass ich "Saturday Night Fever" sehr gerne mag. Doch im Nachhinein muss ich leider sagen, dass es einige Dinge in dieser Episode gibt, deren Umsetzung mir einfach nicht zugesagt hat und das finde ich sehr schade.

"That album, Teen Solomon Grundy, is one of the best-selling albums of all time."

Zu Beginn muss ich sagen, dass es viele Kleinigkeiten gibt, die ich sehr enttäuschend fand und dazu gehört zum einen die Abwesenheit von Quinn. Am Anfang und zwischendurch konnte man sie noch sehen, doch sobald die Performances kamen und gegen Ende der Episode, war sie einfach nicht mehr da. Es ist so, als ob sie nicht existiert, was ich sehr schade finde, wenn man bedenkt, welche Rolle sie in der letzten Folge gespielt hat. Mir ist bewusst, dass sie nicht tanzen kann wie die anderen, aber selbst Artie hat man überall sehen können und deshalb finde ich es um so enttäuschender, dass Quinn einfach rausgeschrieben wurde.

"The star of Vocal Adrenaline is Vocal Adrenaline. No one is special. You're the Borg. You don't like it, there's the freaking door. Am I clear, Chunks McGriddle?"

Eine weitere Kleinigkeit, die für mich persönlich keine Kleinigkeit ist, ist die Anwesenheit von Jesse St. James. Wie man aus meinen bisherigen Reviews erkennen kann, mag ich diesen Charakter sehr und freue mich über jede Episode, in der man Jonathan Groff sehen kann. Doch sein Auftritt in dieser Folge war wirklich enttäuschend. Zuerst sieht man ihn so gut wie gar nicht, obwohl er eine große Rolle spielt, und zum anderen ist das, was man sieht nicht zufriedenstellend. Wenn ich mich an seinen Auftritt von "Rolling in the Deep" mit Rachel erinnere, bekomme ich erneut Gänsehaut und hier habe ich bereits wieder vergessen, dass er überhaupt da war. Sehr schade und für mich nicht akzeptabel. Ich hoffe, dass er wieder zu sehen sein wird und etwas mehr Screentime bekommt, schließlich ist er der Coach von Vocal Adrenaline. Seinem Verhalten nach zu urteilen, wird der Kampf bei den Nationals kein Zuckerschlecken, denn ich bin mir sicher, dass er die New Directions nicht einfach gewinnen lassen wird.

"Kurt Hummel and Mercedes Jones, Unique worships the red carpet you walk on. If you two had a love-child, it would be Unique. And Unique's grandparents would be Andre Leon Talley and Beyonce, because only the best will do for Unique."

In diesem Zusammenhang muss ich auf einen neuen Gastdarsteller aus "The Glee Project“ eingehen - Alex Newell. Und gerade in diesem Moment fällt mir auf, dass man Rory überhaupt nicht zu sehen bekam. Wie kann denn das sein? Er ist doch auch Mitglied der New Directions. Hat man ihn jetzt durch Joe ausgetauscht? Ich merke gerade selbst, dass ich einige Schwierigkeiten damit habe, wie "Glee" mit den Storys und den Charakteren umgeht. Ich bin mir bewusst, dass man nicht auf jeden Einzelnen eingehen kann, aber Charaktere einfach weglassen, finde ich nicht gut.

Aber zurück zu Wade Adams bzw. Alex Newell. Es gibt positive und negative Dinge, die ich zu ihm sagen kann. Alex hat mir in "The Glee Project" nicht gefallen. Ich bin mit seinem Verhalten nicht zurechtgekommen, weshalb ich mich nicht darauf gefreut habe, ihn in "Glee" zu sehen. Ich habe schon die Augen verdreht, als er plötzlich im Flur vor Kurt und Mercedes stand und auch die ganze Story mit Unique ging mir eher auf die Nerven, als dass sie mir gefallen hat. Meiner Meinung nach hätte das nicht sein müssen und ich hätte darauf verzichten können. Doch Wades Auftritt bei den Regionals fand ich wirklich gut. Die Stimmung hat gepasst, der Song hat gepasst und auch sein Auftreten hat mir gefallen. Alex hat hier einen guten Job gemacht und ich bin froh, dass ich diesen Auftritt gesehen habe, weil er mir doch gezeigt hat, dass es manchmal klappt, obwohl man negativ eingestellt ist. Ich freue mich sogar auf Alex' zweite Episode und hoffe, dass er nicht enttäuschen wird, sondern wieder überzeugen kann. Das hat Alex verdient, denn die Reaktionen auf ihn bei "The Glee Project" waren teilweise wirklich gemein. Wenn er so weitermacht, kann er den Zuschauern zeigen, dass er es doch drauf hat und einen guten Job machen kann, so wie er ist.

"I did one of those quizzes online that was supposed to tell you what job you'd be good at, and my results were: Competitive Eating Champion."

Und nun zu den New Directions, bzw. wie der Sprecher so schön im Vorspann gesagt hat – "No Directions". Dieser Satz trifft sehr gut zu, denn einige der Kids wissen wirklich nicht, was sie mit ihrem Leben anfangen sollen. Ich finde das Thema ist eine sehr gute Idee, denn schließlich befinden wir uns alle mal an diesem Punkt und müssen entscheiden, was unser Traum ist und was wir aus unserem Leben machen wollen. Die Idee ist gut, die Umsetzung hier ging mir jedoch viel zu schnell. Innerhalb einer Episode wissen plötzlich alle Kids, bzw. Finn, Santana und Mercedes, was sie aus ihrem Leben machen möchten. Das ist alles so plötzlich passiert, dass es einfach unrealistisch ist. Finn wusste die ganze Zeit über nicht, was er möchte und dann hat er einen kleinen Nervenzusammenbruch und weiß plötzlich, dass er Schauspieler werden will? Das kann ich nicht befürworten, ganz besonders nicht, weil ich mir Finn als Schauspieler überhaupt nicht vorstellen kann. Er ist für mich nicht der Charakter, der dazu fähig ist. Ich habe das Gefühl, dass die Autoren hier eine Lösung gefunden haben, die zu Finn und Rachel, sowie zu New York passt und das finde ich sehr schade. Mir hätte viel besser gefallen, wenn Finn noch einige Zeit darüber nachgedacht hätte, was er wirklich machen möchte, denn die Entscheidung, Schauspieler zu werden, ist einfach nicht überzeugend. Immerhin hat er dadurch einige Szenen bekommen, in denen ich ihn erneut sehr lieb gewonnen habe. Er ist ein guter Mensch und setzt sich für die Menschen, die er liebt, ein. Das haben wir in letzter Zeit oft gesehen und das mag ich an ihm sehr. Dennoch gefällt mir der Weg, den er jetzt gehen soll, nicht wirklich. Ich frage mich, ob die Autoren das wirklich durchziehen, oder sich doch noch etwas anderes überlegen. Ich würde es mir wünschen. Doch so lange sie Finn auf diese Weise darstellen, bin ich zufrieden. Ich könnte ihn nach jeder Episode einfach nur in den Arm nehmen, weil er mir so gut gefällt.

"Why don't you save the lecture for the theater nerds that are gonna starve in New York while desperately trying to tap dance their way into the chorus of Godspell. No offense, Gayberry."

Gut gefallen hat mir auch die Story von Mercedes, die mir viel realistischer erscheint. Sie ist einfach eine Whitney oder eine Mariah und sollte diesen Weg auch verfolgen. Ich würde es ihr gönnen, dass sie es schafft. Ihr großer Traum hatte zwei positive Dinge. Einerseits hat er dazu geführt, dass man darauf eingegangen ist, dass es oft Träume gibt, die man einfach nicht umsetzen kann, weil man die Mittel nicht hat und andererseits hat es dazu geführt, dass Mercedes und Sam sich endlich wieder nahe gekommen sind. Die beiden sind wirklich süß zusammen und ich hoffe, dass sie wirklich zusammen bleiben werden. Es wäre schade, wenn man diese Story jetzt wieder wendet.

Was Santana angeht, bin ich mir noch ein wenig unsicher. Einerseits passt ihr Verhalten wunderbar zu ihrem Charakter, andererseits ist das Ende etwas unzufrieden stellend. Plötzlich ändert sie ihre Meinung, will doch aufs College und ist nicht mehr so bestimmend, wie zuvor. Das passt für mich nicht ganz zusammen und zeigt einfach, dass diese Episode die Storys sehr beschleunigt hat, ohne sie richtig auszubauen. Sehr schade, denn Santanas Entwicklung hätte mich sehr interessiert. Nun wird sie aufs College gehen und das war es. Irgendwie gefällt mir das nicht, weil es für mich einen Schlussstrich bei diesem Charakter zieht und damit zeigt, dass man sich nicht mehr viel mit Santana befassen wird. Ich hoffe nicht, dass das zutrifft, doch ich wäre nicht überrascht, wenn dem so wäre.

"It's not the broken dreams that break us, it's the ones we didn't dare to dream."

Wie man sieht, hat die Folge viele gemischte Gefühle hinterlassen, auch wenn es schöne Momente und Storys gab. Doch nun kommt noch ein Aspekt, der die Punktezahl auch nicht mehr retten wird und das sind die Songs, die performt wurden. Normalerweise mag ich Disco und ich mag auch die Bee Gees, aber was uns "Glee" hier präsentiert hat, ging teilweise einfach nicht gut. Die Stimmlagen waren viel zu hoch und ich habe öfters das Gesicht verdreht, als dass ich mich über einen Song gefreut habe. Hier passt wohl der Spruch: "Weniger ist manchmal mehr" perfekt. Bis auf Santanas und Mercedes Auftritt hat für mich nur die Endperformance funktioniert. Alle anderen Auftritte hätte man weglassen müssen und das trifft vor allem auf "Night Fever" zu. Matthew Morrison sollte nicht hoch singen, denn das geht einfach schief. Dafür hat man am Schluss mit "Stayin' Alive" noch Einiges rausholen können, denn die Tanzeinlage und auch die Stimmen haben mir gefallen und ich konnte die Folge doch noch mit einem Lächeln beenden.

Fazit

Diese Episode lässt viele gemischte Gefühle zurück, denn das Thema war an sich gut gewählt, nur die Umsetzung lässt zu wünschen übrig. Viele Songs gingen einfach daneben und auch das Tempo, in dem die Storylines der einzelnen Charaktere erzählt wurden, war viel zu schnell. Manchmal sollte man gewisse Entscheidungen nicht nur in eine Folge packen, denn das kann schief gehen, wie man hier sehr gut gemerkt hat.

Alex Olejnik - myFanbase

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