Review: #21.06 Night Moves
Vom Candlelight-Dinner zum Car-Crash – in #21.06 Night Moves ging es hoch her. Die Episode startet mit einem Date von Owen Hunt und Teddy Altman. Elegantes Restaurant, romantische Stimmung, alles ist da, und doch merkt man mehr als deutlich, dass die Romantik hier so gar nicht auf die beiden überspringen will. Das Ganze wirkt eher erzwungen und Teddy lenkt sich lieber parallel mit Anweisungen ans Krankenhauspersonal ab. Noch offensichtlicher wird es aber, als das bekannte Arztpärchen dazukommt und Teddy und Cass auf einmal ohne ihre Männer zurückbleiben. Die Situation verändert sich komplett und mit ihr Teddy. Das mag vielleicht auch zum Teil daran liegen, dass ich Sophia Bush einfach toll finde, aber ihr Charakter hat sofort eine unglaubliche Chemie mit Teddy gehabt. Die beiden Frauen verstehen sich direkt, haben ähnliche Erfahrungen in ihren Ehen gemacht und sind auf einer Wellenlänge. Da hat es mich überhaupt nicht überrascht, als eins um anderen führte und Cass Teddy geküsst hat. An dieser Stelle muss man es Teddy echt zugutehalten, die hier klar abgebrochen und freundlich, aber deutlich nein gesagt hat. Leider musste man ebenfalls kein Hellseher sein, um zu erraten, wie Owen mit der ganzen Situation umgehen wird. Spoiler-Alert: Nicht gut. Der respektiert die Ehrlichkeit und Offenheit seiner Frau nämlich überhaupt nicht und explodiert lieber gleich in Schuldzuweisungen und Unterstellungen Teddy gegenüber. Typisches Owen-Verhalten eben. Auch in Anbetracht ihrer kriselnden Ehe war diese Reaktion maßlos übertrieben und alles andere als zielführend. Ich an Teddys Stelle hätte nämlich jetzt erst recht keine Lust mehr, meine Beziehung zu Owen zu kitten.
Ähnlich kriselt es auch in der Beziehung von Jo Wilson und Atticus 'Link' Lincoln. Hier wird im Laufe der Episode klar, dass es im Endeffekt gar nicht um Jos ungeplante Schwangerschaft oder die Zwillinge geht. Stattdessen ist es Jos tief verwurzelte Angst, verlassen zu werden und alleine dazustehen. Und wer kann es ihr verdenken, bei ihrer Vorgeschichte? Trotzdem kann ich gleichzeitig auch Link verstehen, der zutiefst verletzt ist, dass Jo denkt, dass er sie so einfach im Stich lassen würde. Dennoch hätte ich mir ein bisschen mehr Verständnis für die sichtlich überforderte Jo und etwas weniger wegstürmen gewünscht. Immerhin sind sie jetzt schon einmal zum Kernproblem vorgedrungen. Bleibt die Frage, wie sie diesen Fels nun überwinden wollen. Anfang der Staffel meinte ich noch, dass es doch ganz nett ist, Jo und Link für die amüsanten und chaotischen Momente in der Serie zu haben. Ich schätze mal, damit ist es jetzt vorbei. Falls es beiden Charakteren gelingt, sich ein wenig für den anderen zu öffnen, indem Jo Link etwas mehr in ihr aktuelles Leben lässt und Link seine eigenen verletzten Gefühle ein wenig zurückhält und Jos Perspektive zu sehen versucht, dann könnte das eine richtig gute Storyline werden.
Was unsere beiden Aussteigekandidaten angeht, so nähern wir uns unausweichlich dem Ende. Levi Schmitt bekommt dabei nach all den Jahren endlich die starke Storyline, die er schon lange verdient hat. Nachdem Monica Beltran ihm in der letzten Episode das vielversprechende Projekt in Texas unterbreitet hat, war eigentlich schon klar, dass er dieses letzten Endes wohl auch annehmen wird. Und dennoch hat man es geschafft, heute tatsächlich noch einmal echte Spannung aufzubauen. Denn siehe da, auch Miranda Bailey und Richard Webber werben um Levi. Ihr Angebot hat natürlich auch seine Vorteile, allem voran, dass er dadurch in Seattle bleiben könnte. Dass Levi die Zeiten des leicht trotteligen und unsicheren Glasses längst hinter sich gelassen hat und sich die dunkelblauen Klamotten mehr als verdient hat, das konnte er heute mal wieder beweisen. Souverän führt er durch die Behandlung und lässt sich dabei nicht von den anderen Ärzten verunsichern, auch wenn es zwischendrin mal heikel wurde. Da kam doch richtiger Stolz in mir auf. Trotzdem lässt ihn die Pädiatrie nicht los. Hier fand ich es sehr gelungen, dass man nochmal gezeigt hat, dass Levi in beiden Fachrichtungen erfolgreich arbeiten könnte. Und doch wählt er letztlich seinen Traum, auch wenn der einen unsicheren Weg mit sich zieht. Besonders schön war hier seine Aussage, dass er bei den Kindern eben nicht nur Leben rettet, sondern auch das ganze Leben, das sie noch vor sich haben. Diese Begeisterung, die Monica auch bei ihm entdecken konnte, hat also den Ausschlag zu seiner Entscheidung gegeben. Es freut mich einfach unglaublich, dass Levi wohl (unter Vorbehalt – bleiben wir mal lieber auf der sicheren Seite) doch vergönnt ist, siegreich die Serie zu verlassen. Zwischenzeitlich hatte ich mich schon halb damit abgefunden, dass er beruflich keine weitere Zukunft am GSMH sehen würde und damit erst einmal auf Selbstfindungstrip geht. Das wäre auch eine Option gewesen, aber so, wie es jetzt wohl laufen wird, gefällt es mir viel besser. Seine Entscheidung ist auf Texas gefallen, bleibt nun also nur noch der Abschied. Seine Szene mit Taryn Helm am Ende der Folge hat mich zu Tränen gerührt. Die beiden kennen sich schon so lange, haben gemeinsam so viel durchgestanden. Da ist es klar, dass ein Abschied schwerfällt. Genau diesen Moment haben die beiden Schauspieler total überzeugend und mitreißend dargestellt. Bei James wiederum gehe ich davon aus, dass er ihn fragen wird, ob er ihn begleiten möchte – mal sehen, was daraus wird. Eigentlich hält ihn ohne Levi ja nichts mehr in der Serie.
So geregelt, wie Levis Ausstieg abläuft, so überraschend und schockierend kommt es plötzlich bei Mika Yasuda. Und hier meine ich wirklich 'klassischer Cliffhanger am Ende der Folge'-plötzlich. Es ist doch eine Weile her, dass ich bei einem Plottwist dermaßen nach Luft geschnappt habe. Chapeau dazu. Aber der Reihe nach. Die Folge verlief ja eigentlich so optimistisch für Mika. Ihrer Schwester geht es endlich besser, sie kann wieder arbeiten gehen und gleich ein Lob für eine gelungene Operation einheimsen und die doch recht frostige Beziehungspause zwischen ihr und Jules Millin scheint auch endlich, endlich vorüber zu sein. Okay, im Nachhinein betrachtet war es wohl zu gut, um wahr zu sein. Alleine schon die Szene im Vorbereitungsraum zwischen Mika und Jules, als praktisch die Funken flogen und sie sich auf später vertrösteten – da hätten bei mir eigentlich schon die Alarmglocken losgehen müssen. Stattdessen traf mich der Autounfall in den letzten Momenten genauso urplötzlich, wie Mika und Chloe Yasuda. Wow, einfach wow.
Randnotizen:
- Simone Griffiths rausgerutschtes "Ich liebe dich" hat ein wenig Humor in die Episode gebracht. Alleine schon Benson 'Blue' Kwan, der sie die ganze Zeit damit aufzieht – herrlich. Na, zum Glück ist Lucas Adams in letzter Sekunde noch eingefallen, das Ganze zu erwidern.
- Die ganze Liebesthematik hat Blue doch tatsächlich dazu gebracht, Molly Tran noch einmal anzurufen. Bei den beiden ist das letzte Wort sicher noch nicht gesprochen.
- Amelia Shepherd glänzt mal wieder als emotional-support-Freundin. Sie weiß, wie sie am besten auf Jo eingeht, ist nicht zu aufdringlich und bietet dezent ihre Hilfe an. Immerhin kennt sie die Herausforderung, Familie und Karriere unter einen Hut zu bekommen, nur zu gut. Gerne mehr von den beiden!
Fazit
Viel hat zur vollen Punktzahl nicht mehr gefehlt. Woche für Woche liefert "Grey's Anatomy" zurzeit durchdachte und unterhaltsame Episoden ab. Dieses Mal sind es vor allem die emotionalen Szenen, die voll überzeugen können. Während man bei Levi und Mika mit schnellen Schritten Richtung Ende geht, kommt die Geschichte bei Towen und Jolink erst richtig ins Rollen. Hier wird sich nun wirklich zeigen, ob die Serie es geschafft hat, sich von ihrem wiederholenden und ermüdenden Schreibstil zu befreien und auch schwierige und eventuell langfristigere Handlungsstränge spannend und interessant zu halten. Doch bevor wir dazu kommen, steht jetzt erst einmal der schockierende Cliffhanger rund um Mika im Fokus des Geschehens.
Denise D. - myFanbase
Die Serie "Grey's Anatomy - Die jungen Ärzte" ansehen:
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: Night MovesErstausstrahlung (US): 07.11.2024
Erstausstrahlung (DE): kein Termin
Regie: Billie Woodruff
Drehbuch: Jase Miles-Perez
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