Bewertung

Review: #2.10 Fünflinge

Foto: Katherine Heigl, Grey's Anatomy - Copyright: ABC/Craig Sjodin
Katherine Heigl, Grey's Anatomy
© ABC/Craig Sjodin

Im Fokus von #2.10 Fünflinge stand ganz klar der Fall von Addison und Izzie, bei dem aber auch sämtliche Ärzte involviert worden sind. Dabei nutzen die Autoren aber auch die Möglichkeit, alle weiteren Handlungsstränge um den Fall herum aufzubauen und dafür zu sorgen, dass sich die Figuren weiterentwickeln können.

Die Fünflinge

Fangen wir mal mit dem Fall an, der sich sicherlich noch über die nächste Episode erstrecken wird: Die Fünflinge, die von Addison und Izzie betreut werden. Bevor ich aber näher darauf eingehe, möchte ich meine Freude darüber ausdrücken, wie toll ich es finde, dass Addison nicht nur ihren festen Vertrag unterschrieben hat, sondern man Kate Walsh auch gleich noch in den Hauptcast befördert hat. Dadurch ergeben sich meiner Meinung nach noch etliche interessante Handlungsbögen. Einer davon ist der um die Fünflinge. Hierfür nutzten die Autoren auch gleich die Möglichkeit, Izzie an Addisons Seite zu stellen. Wie wir uns erinnern, ist es nicht lange her, als sie ihr die Option offen legte, in ihrem Team arbeiten zu können. Schön, dass man tatsächlich auch etwas daraus entwickeln hat. Die Frage ist natürlich jetzt auch, wie lange es zwischen den beiden tatsächlich auch gut gehen wird. Denn eins ist klar: Addison ist sich in jedem Fall nicht zu schade, auch mal Klartext zu reden. Eine Kostprobe dessen durften wir schon bei der ersten Zusammenarbeit erleben, als sie Izzie klar gemacht hat, ob sie Addison noch weiter hassen möchte (da sie nun einmal eine Freundin von Meredith ist und es möglicherweise wie ein Verrat sein könnte), oder ob sie über ihren Schatten springt, um sich in ihrem Beruf weiterentwickeln zu können. Ich bin wirklich mal gespannt, ob Izzie ihre Entscheidung bereuen wird.

Abgesehen von der Zusammenarbeit der beiden Ärztinnen bin ich sehr angetan davon, dass man einen Fall kreiert hat, in dem wirklich alle Abteilungen des Krankenhauses eine wichtige und tragende Rolle spielen, um die Fünflinge so versorgen zu können, dass sie sich optimal weiterentwickeln können, auch wenn sie etliche Wochen zu früh auf die Welt kommen. Bei den Vorbereitungen des bevorstehenden Eingriffs ließen sich auch wieder einige Charakterzüge an Cristina erkennen, die den Zuschauern nicht allzu unbekannt sein dürften. Während nämlich Izzie sich mehr auf die werdende Mutter Dorie konzentriert und ihr Hoffnungen dafür gibt, dass alles gut werden wird, sieht Cristina nur den Fall und die Operationsmöglichkeiten. Mit Sicherheit ist es nicht allzu taktisch, im Beisein der Mutter so emotionslos über den Eingriff zu sprechen, allerdings machte Cristina damit auch deutlich, dass so etwas nicht selten vorkommt und sich Dorie darüber keine allzu großen Sorgen machen muss.

Ich bin mir nicht so sicher, ob tatsächlich kein Grund zur Sorge besteht, nachdem die Wehen bereits eingesetzt haben und nun alles recht schnell gehen muss. Warten wir mal ab, wie sich dieser Fall noch weiterentwickeln wird. In jedem Fall ist es ein starker und wahrscheinlich ein emotionaler Handlungsbogen.

Weiterentwickelungen

Bereits in der letzten Folge ließ sich erkennen, dass sich die Assistenzärzte weiterentwickeln und man konnte sehr darauf gespannt sein, wie man hier weiter vorgehen wird. Besonders bei Cristina geht man einen großen Schritt, bei dem ich mir allerdings nicht ganz sicher bin, ob man nicht doch die falsche Entscheidung getroffen hat und die Beziehung zu Burke in eine nicht gewollte Richtung lenkt.

Nachdem er sich erst kürzlich als sehr guter Koch erwiesen hat und sogar einen guten Eindruck bei Cristinas Freunden hinterlassen hat, wäre es mir sogar lieber gewesen, man hätte es erst einmal dabei belassen. Damit will ich nicht sagen, dass die beiden auf der Stelle stehen bleiben sollten. Aber gerade bei diesen beiden Charakteren wäre es einfach in meinen Augen sinnvoller gewesen, wenn sie sich in kleineren Schritten angenähert hätten. Gerade Cristina ist jemand, der Schwierigkeiten damit haben dürfte, vor vollendende Tatsachen gestellt zu werden. Eine davon ist, einen Wohnungsschlüssel von Burke zu bekommen, auf eine Art und Weise, mit der wahrscheinlich auch ich ein Problem hätte.

Doch mich störte dabei eben nicht nur der Schlüssel selbst, sondern eher wie Burke versucht hat, ihr deutlich zu machen, jetzt auch einmal einen Schritt auf ihn zugehen zu müssen und gleich damit gedroht hat, sie irgendwann zu verlassen. Dies hat er zwar nicht ausgesprochen, aber dennoch war es unmissverständlich. Kein Wunder also, dass sie dann ihr 'Inneres' offen gelegt hat und nun Burke vor der Wahl steht, ob er mit jemanden zusammen ziehen möchte, dessen Wohnung in etwa einer Müllhalde gleichkommt. Tja, aber die Würfel sind nun gefallen und man muss sehen, wie man weiterhin damit umgehen wird. Trotz allem lässt sich erkennen, dass sich die Beziehung der beiden weiterentwickelt hat, auch wenn es nun zu Differenzen kommen könnte.

Ähnliche Differenzen könnte es auch in nächster Zeit zwischen Alex und Izzie geben. Nachdem man erst in der Vergangenheit darum bemüht gewesen ist, ein Vertrauensverhältnis aufzubauen und dieses sogar noch darin untermauert, dass auf beiden Seiten Gefühle bestehen, hat es jetzt ein bisschen den Anschein, als würde man die Basis zwischen beiden wieder zerstören wollen. Doch auch wenn sich die aufkeimende Beziehung momentan nicht weiterentwickelt, so lässt sich doch zumindest bei Alex erkennen, dass eine Charakterveränderung stattfindet. Denn obwohl er nicht dazu fähig gewesen ist, offen auf Izzie zuzugehen, beweist es doch, dass er ihr Vertrauen entgegenbringt. Dass dieses nach der Aktion mit Olivia erst einmal wieder dahin sein dürfte, ist wohl klar. Ich will auch nicht sagen, dass ich sein Handeln gutheiße, jedoch kann ich es in gewisser Weise nachvollziehen. Schließlich steht für ihn nach wie vor Etliches auf dem Spiel, nachdem er den klinischen Test verhauen hat und seine Stelle als Arzt verlieren könnte. Wie sehr ihm das zu schaffen macht, verriet schon das Gespräch mit Meredith. Und gerade Izzie ist jemand, der den Leuten immer Hoffnungen gibt, was in Alex' Fall jedoch nur noch mehr Druck bedeuten würde. Olivia war besonders nach seinem Versagen am Patienten seine Verbündete, die seine Gedanken und Emotionen nachvollziehen konnte. Natürlich wird es eine Weile dauern, bis auch Izzie dafür Verständnis aufbringen wird, dennoch wird sie bald erkennen, wie schwierig für Alex die momentane Situation ist und dass er sich trotz dessen entwickelt hat.

Verdrängung

Kommen wir nun zu dem Paar, welches sich nicht weiterentwickelt, sondern sich eher in Verdrängung versucht und scheitert. Die Rede ist natürlich von Derek und Meredith. Seitdem Addison in Seattle aufgetaucht ist und Derek sich für sie entschieden hat, beschäftigt mich ein Gedanke: Liebt er seine Frau tatsächlich noch oder gibt er dies nur vor ihr zu, um irgendwie von Meredith loszukommen? Ich würde mir ja von Herzen wünschen, dass es Ersteres ist... doch leider zeigt sich immer deutlicher, dass er seine (Noch)Frau auf eine sehr abscheuliche Art belügt. Während diese nämlich denkt, sie würde sich in ihrer Ehe vorwärts bewegen und sich ihrem Mann wieder näher zu fühlen, macht dieser Meredith klar, wie schmerzlich die Trennung für ihn ist.

Hingegen dessen muss man Meredith schon fast ein Kompliment dafür aussprechen, dass sie zumindest versucht, von Derek loszukommen. Die Art und Weise ist vielleicht nicht die beste, jede Nacht mit einem Mann zu schlafen, aber meiner Meinung nach ist das allemal besser als sich selbst und alle anderen zu belügen. Man kann aber wahrscheinlich davon ausgehen, dass das Liebesdreieck noch einige Male enorm ausschlagen wird und es dabei sicherlich Verletzte geben wird, die sich dann eben nicht verdrängen lassen.

Fazit

"Grey's Anatomy" hat es geschafft, die Patientenfälle so um die Charaktere zu bauen, dass deren Weiterentwicklung mit einfließen kann und glaubhaft erscheint. Dabei legen die Autoren aber auch Wert darauf, diese Entwicklung nicht zu positiv zu gestalten. Man wartet gespannt auf weitere Folgen, in denen die Differenzen noch für etlichen Spielraum sorgen könnten.

Daniela S. - myFanbase

Die Serie "Grey's Anatomy - Die jungen Ärzte" ansehen:


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