Bewertung

Review: #5.23 Auf die Zukunft

Nach dem zweistündigen Staffelfinale von "Grey's Anatomy" musste man vor allem erst mal eins tun: Durchatmen. Es ist eine Menge passiert: Izzies alles entscheidende Operation stand an, Meredith und Derek haben "geheiratet", Mark hat eine 360 Grad-Wendung durchlebt, Owen und Cristina sind wieder ein Paar, George hat sich entschieden, in Owens Fußstapfen zu treten und in den Irak zu gehen und wurde dann plötzlich zum namenlosen Patienten John Doe. Aber von vorne.

Izzie muss sich entscheiden. Lässt sie Derek den Gehirntumor entfernen und riskiert dabei den Verlust ihres Gedächtnisses, ihrer ganzen Identität und ihres Lebens? Den Job als Ärztin könnte sie in diesem Fall an den Nagel hängen und müsste sich ein komplett neues Leben aufbauen. Oder vertraut sie auf die Methode von Dr. Swender, die zwar ganz erfolgversprechend erscheint, aber letztlich doch ein Spiel auf Zeit wäre? Während sie hin und her gerissen ist, werden ihre durch den Tumor bedingten Halluzinationen immer schlimmer. Sie sieht nun nicht mehr nur Denny, sondern auch zwitschernde Vögel mitten im Krankenhaus und damit ihre Lebenszeit ablaufen.

Für Alex muss die momentane Situation die Hölle sein. Er fürchtet, die Liebe seines Lebens zu verlieren und kann vor allem Izzies Entscheidung, sich im Falle der Fälle nicht wieder beleben zu lassen, nicht verstehen.

Ein Highlight der ersten Folge war sicherlich der Gastauftritt der wunderbaren Liza Weil, die ich schon in ihrer nervigen Rolle der Paris Geller in "Gilmore Girls" geliebt habe. Da ich sie ansonsten noch in keiner anderen Rolle gesehen habe, war es eine schöne Überraschung, sie im Seattle Grace Krankenhaus zu sehen, und dann auch noch in einer Figur, die so entscheidend für die Storyline der Folgen war. Ihr plötzlicher Zusammenbruch lässt sie schließlich an der Beatmungsmaschine landen und führt dazu, dass Izzie sich für die Operation entscheidet. Eine mutige Entscheidung, wenn man die Risiken bedenkt.

Dass Meredith so vehement gegen die Operation plädiert hat, ist angesichts der Krankheitsgeschichte ihrer Mutter verständlich. Sie hat durch ihre Mutter Ellis hautnah miterlebt, wie es ist, wenn ein Mensch sein Gedächtnis verliert und welche Folgen dies für eine erfolgreiche Ärztin haben kann. Ebenso verständlich war es, dass es deswegen zum Streit zwischen Derek und Meredith kommen musste. Derek hat in der Operation ganz sachlich vor allem die Überlebenschance für Izzie gesehen, während Meredith deutlich emotionaler reagiert hat.

Die Geschichte mit George war mir hingegen einfach zu konstruiert. Durch die Zusammenarbeit mit Owen hat er viel über dessen Arbeit als Militärarzt im Irak mitbekommen, das wurde ja bereits in den letzten Folgen deutlich. Dass dann aber letztlich ein verzweifelter Soldat, der offenbar nichts im Leben hat außer seine Kameraden und seinen Job, das Zünglein an der Entscheidungswaage spielt, fand ich nicht wirklich nachvollziehbar. Abgesehen davon fand ich die Figur und die Geschichte einfach übertrieben. Er lässt sich ein gesundes Bein amputieren, um wieder zurück in den Irak gehen zu können? Patriotismus hin oder her, das war eindeutig zu viel.

Dadurch, dass George in dieser Staffel einfach die Screentime fehlte, wird seine Entscheidung für den Zuschauer nicht unbedingt nachvollziehbar. Er versteht sich nicht mit seinen Brüdern und hat momentan auch keine Liebesbeziehung, die ihn in Seattle hält, aber muss es denn gleich ein derart radikaler Entschluss sein? Dass die Geschichte jedoch eine solche Wende nimmt, hätte ich wirklich nicht zu träumen gewagt und bis zum Ende der zweiten Folge auch keine Ahnung, dass derartiges passieren könnte…

Richards und Arizonas "Kampf" um Bailey war hingegen beinahe schon amüsant. Richard, der die teuersten Geräte anschafft, um Bailey wieder für die allgemeine Chirurgie zu begeistern, auf der einen Seite, und Arizona, die Bailey einen Fall mit Happy End präsentiert, um sie von der Kindermedizin zu überzeugen, auf der anderen Seite. Dass für Bailey ganz andere Faktoren in die Entscheidung mit reinspielen, konnte man zu dem Zeitpunkt kaum ahnen.

Die wundersame Wendung des Mark Sloan kann ich den Autoren nicht ganz abnehmen. Es ist viel zu früh für ihn und Lexie, zusammen zu ziehen, und zum Glück sieht Lexie dies genauso. Es war aber urkomisch, seine unbeholfenen Versuche, Lexie zu überzeugen, mit anzusehen und ich freue mich, dass auch er endlich einmal ein kleines Stückchen Glück für sich gefunden hat, das nicht aus Sex mit täglich wechselnden Krankenschwestern besteht.

Alle früheren Vorbehalte gegen die Paarung Owen-Cristina zum Trotz fand ich es wirklich schön, zu sehen, wie die beiden an ihrer Beziehung arbeiten. Auch wenn ich Owens Motive, seine Mutter monatelang im Glauben zu lassen, er befände sich immer noch im Irak, nicht nachvollziehen kann, fand ich es sehr mutig, sie endlich zu besuchen. Owen und Cristina werden ihr Happy End bekommen, dessen bin ich mir schon seit einigen Folgen sehr sicher.

Die vorletzte Folge der 5. Staffel war insgesamt eine sehr gute Folge, in der spannende Geschichten aufgebaut wurden. Es ist zu dem Zeitpunkt noch unklar, wie viele Geschichten ausgehen werden: Geht George tatsächlich in den Irak? Wird Izzie die lebenswichtige Operation überstehen? Werden Meredith und Derek wirklich heiraten (ich war fest überzeugt davon, dass sie es nicht tun werden!) und wie geht die Geschichte um Owen und Cristina aus? Sitzt er am Ende gemeinsam mit George im Flugzeug in den Irak? Alles Fragen, die in der letzten Folge beantwortet werden...

Sandra G. – myFanbase

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