Bewertung

Review: #5.24 Jetzt oder nie

Wow, wow, wow. Ich hätte es eigentlich wissen müssen. Natürlich lassen die Autoren George nicht einfach sang- und klanglos in den Irak verschwinden und natürlich musste es für Izzie zu Komplikationen kommen. Dass sich diese beiden Ereignisse in den letzten fünf Minuten sammeln, und somit den Auftakt für einen wirklich großartigen Cliffhanger bilden würden, hätte ich allerdings nicht gedacht. Ich hatte keinerlei Spoiler zum Finale gelesen und außer den Gerüchten, dass Katherine Heigl und T.R. Knight die Serie verlassen wollen, wusste ich nicht, was passiert.

Dass George sich als John Doe entpuppt, mögen manche vorausgesehen haben, mich hat es jedenfalls ebenfalls wie Meredith getroffen wie ein Schlag. Im Nachhinein wurde George zu oft in der Folge erwähnt, es war klar, dass er noch mal auftauchen konnte und nicht einfach verschwunden war. Auch war der Fall eigentlich eher ein klassischer Fall für eine "normale" Episode und daher im Staffelfinale eigentlich fehl am Platz. Man hätte also durchaus darauf kommen können, was es damit auf sich hat...

Ich fand es rührend, wie Georges Freunde sich um ihn gesorgt und die Intervention geplant haben. Die Entscheidung, im Irak sein Leben zu riskieren, war auch für mich nicht nachvollziehbar. Allerdings war ich nach der vorherigen Episode felsenfest davon überzeugt, dass er diesen Weg gehen würde und dass es das letzte Mal ist, dass wir George in der Serie zu Gesicht bekommen. Dass dann alles anders kommt, fand ich wirklich überraschend und genial von den Autoren konstruiert.

Die Geschichte um Izzie ging wirklich nahe. Die Operation ist zwar gut ausgegangen, aber sie hat nun mit dem (wenn auch nur temporären) Verlust ihres Kurzzeitgedächtnisses zu kämpfen – unvorstellbar für eine vielversprechende Chirurgin. Ihren Job hätte sie in dieser Situation nie wieder ausüben dürfen. Dass es zu Komplikationen kommen würde, war vorhersehbar. Dass die Autoren die Zuschauer jedoch völlig im Unklaren darüber lassen, ob sie nun gestorben ist oder nicht, hätte ich nicht erwartet. Umso überraschter war ich von dem Cliffhanger, der Raum für Spekulationen bietet.

Dass es für George zu Komplikationen gekommen ist, wurde ja nicht gezeigt, aber offenbar war auch er auf der Schwelle zum Tod, denn die beiden haben sich ja am Ende vor dem Aufzug getroffen. Ich könnte mir vorstellen, dass wir im Herbst erfahren, dass keiner der beiden gestorben ist, sondern es den Ärzten gelungen ist, beide wieder zu beleben bzw. den Produzenten, die Schauspieler in der Serie zu halten. Ich fände es schade, wenn Izzie und George nicht mehr Teil der Serie wären, denke aber, dass man sie bei einem tatsächlichen Ausstieg aus der Serie eindeutig hätte gehen lassen. So ist alles offen. Stirbt nur einer von beiden? Werden wir keinen von beiden mehr wiedersehen oder am Ende doch beide?

Ebenso unklar ist es, was aus den Hochzeitsplänen von Meredith und Derek wird. Auch wenn die "Zeremonie" der beiden, ganz spontan und in intimer Zweisamkeit im Krankenhaus, wirklich süß und passend fand, sind sie nun einmal nicht "offiziell verheiratet". Ob sie das noch nachholen werden? Ich verstehe ja, dass sie an genau diesem Tag keine Zeit gefunden haben, aufs Standesamt zu gehen, aber generell muss es doch auch für Ärzte möglich sein, sich einen freien Tag zu nehmen. Ober haben sie mit der Unterzeichnung ihres Arbeitsvertrages gleichzeitig auf jeglichen Urlaubsanspruch verzichtet? Generell ging es ihnen aber sicher eher um den Akt an sich als um den Trauschein.

Baileys Zweifel bezüglich ihrer Spezialisierung auf Kindermedizin wurden nun auch endlich erklärt. Ihr Mann droht mit Scheidung, sollte sie noch mehr Zeit im Krankenhaus verbringen, als sie es sowieso schon tut. Auch wenn ich persönlich eine solche Drohung nicht nachvollziehen kann, so ist es doch aus Tuckers Sicht und dem, was wir bislang von der Beziehung der beiden mitbekommen haben, verständlich. Es muss für Nicht-Mediziner schwierig sein, ein solches Leben, wie sie unsere Ärzte im SGH führen, nachzuvollziehen und noch schwieriger dürfte es sein, Platz in einem solchen Leben zu finden. Nachdem sich 95% der Serie im Krankenhaus abspielt, vergisst man nur allzu leicht, dass die Ärzte noch so etwas wie ein Privatleben und Freizeit haben, auch wenn beides reichlich knapp bemessen sein dürfte.

Insgesamt ein wirklich gutes, wenn nicht sogar eines der besten, Staffelfinale, das genau das bot, was Zuschauer und Produzenten wollen: Der Zuschauer will Spannung und einen Cliffhanger, der ihm den Atem raubt, und die Produzenten wollen, dass das Publikum nach der Sommerpause wieder einschaltet. Dieses Ziel haben sie eindeutig erreicht.

Sandra G. – myFanbase

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