Bewertung

Review: #6.05 Die Invasion

Heilige Chilischote. Diese Episode könnte möglicherweise in die Fernsehgeschichte eingehen als Anfang vom Ende der Serie "Grey's Anatomy", als Beginn einer unaufhaltsamen Entfremdung der Fans von dieser Show. Natürlich könnte es auch umgekehrt sein und diese Folge gilt irgendwann als Meilenstein, der "Grey's Anatomy" ganz neue Impulse gegeben hat. Ich weiß es nicht. Rein gefühlsmäßig tendiere ich zu ersterem Effekt, auch wenn diese Folge, wie ich zugeben muss, durchaus gut inszeniert ist.

Zunächst einmal hat es diese fünfte Episode der sechsten Staffel geschafft, mich sowohl zu widerlegen, wie auch mich zu bestätigen. Ich habe mich definitiv geirrt, als ich nach der Folge #6.03 dachte, alle Hauptcharaktere wären vorerst sicher vor Entlassungen und das ganze Gerede über Kündigungen wäre viel Lärm um nichts. Izzie wurde nun tatsächlich gefeuert! Das wiederum passt zu den Sorgen, die ich mir nach der vorherigen Folge um Izzies Karriere gemacht habe. Nur hatte ich wirklich nicht erwartet, dass sie so schnell ihren Job verliert.

Der Einmarsch der Ärzte aus dem Mercy West wird, dem Titel dieser Folge entsprechend, als Invasion inszeniert. Das Gefühl der Bedrohung überträgt sich mühelos auf die Zuschauer, wenn die Mercy Westler in ihrer orangefarbenen OP-Kluft, die sich deutlich von dem blauen Outfit der Seattle Graceler unterscheidet, ausschwärmen. Das Gesicht des Seattle Grace Hospital, wie wir es in den letzten fünf Jahren kennen und lieben gelernt haben, verändert sich vollkommen. Die Ärzte aus dem Mercy West sind, wie es Invasoren entspricht, auf Krawall getrimmt und gehen mit feindseliger Haltung und militärischer Präzision an die ganze Sache heran. Sie tricksen ihre neuen Kollegen aus, drängen sie in den Hintergrund und nehmen ihnen Patienten weg. Vor allem zu Beginn der Serie war auch der Konkurrenzkampf unter Meredith, Cristina, Alex, Izzie und – Rest in Peace – George noch sehr groß, doch gehörten die fünf jungen Ärzte dennoch zusammen und wurden zu einer Gemeinschaft. Es waren innere Kämpfe, die ausgetragen wurden. Nun kommt die Bedrohung jedoch von außen. Ganz neue Leute tauchen auf und drängen sich in das Gefüge.

Im Moment sehe ich nicht, wie ich die neuen Charaktere, – Reed, April, Jackson und Charles, – ins Herz schließen und nicht als Fremdkörper empfinden soll. Gut, am Anfang konnte ich auch Mark, der in dieser Folge übrigens kein einziges Mal zu sehen ist, nicht ausstehen und finde ihn inzwischen, vor allem an Lexies Seite, was ich vorher auch nicht erwartet hatte, recht sympathisch, doch einen Charakter schätzen zu lernen ist etwas anderes, als sich an eine vollkommen neue Gruppe zu gewöhnen. Dass die Mercy Westler zunächst so feindselig und arglistig an ihrem neuen Arbeitsplatz agieren, – im perfekten Kontrast zu der Bedeutung des Wortes Mercy, nämlich Gnade, - macht sie natürlich erst einmal sehr unsympathisch.

Die einzige Bastion innerhalb des Krankenhauses, in der noch familiäre Atmosphäre herrscht, ist Merediths Krankenzimmer. Dorthin verkriechen sich die Ärzte des Seattle Grace, vor allem Cristina, daher auch. Die Szene, in der sich Cristina zu Meredith ins Bett legt, ist wirklich süss. Um Cristina muss man sich fast so viele Sorgen machen wie um Izzie, denn Cristina ist im Moment weit weg davon, das zu werden, was sie werden will, nämlich eine Spitzen-Herzchirurgin. Da wir aber bisher nur die jüngeren Ärzte, die aus dem Mercy West rübergekommen sind, kennen gelernt haben, besteht noch Aussicht, dass vielleicht unter den neuen Oberärzten ein Lehrer für Cristina ist.

Wie aber geht es mit Izzie weiter? Da Katherine Heigl eigentlich nicht aussteigt, werden wir Izzie wieder sehen, nur wie und wann muss sich erst noch zeigen. Ich hoffe mal, dass die Autoren hier einen guten Plan haben. Und dass dieser Plan ein Happy End für Izzie und Alex vorsieht.

Während der Ereignisse um die neuen Kollegen aus dem Mercy West, gelingt es Callie, sich mit ihrem Vater zu versöhnen. Heißt das, dass sie jetzt wieder auf das Familienvermögen zugreifen und richtig schick mit Arizona Essen gehen kann? Ist eigentlich auch egal. Callie und Arizona sind ein tolles Paar, von dem wir hoffentlich in Zukunft noch viel Positives sehen.

Maret Hosemann - myFanbase

Die Serie "Grey's Anatomy - Die jungen Ärzte" ansehen:


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