Review: #10.16 Standpauke
Die neue Krankenhauspolitik rückt etwas in den Hintergrund und nur noch ein Paar kann das Thema nicht ad acta legen. Die restlichen Ärzte widmen sich hingegen freudig Webbers Geburtstag, wodurch ihr eigenes Privatleben nur oberflächlich thematisiert wird.
Happy Birthday
Es ist schon etwas länger her, dass wir in "Grey's Anatomy" einen Geburtstag gefeiert haben und dennoch haben die Autoren nicht vergessen, wie man den Tag unvergesslich macht. Sich Dr. Webber als Geburtstagskind auszusuchen, fand ich sehr angenehm, da wir ihn in letzter Zeit immer nur am Rande gesehen haben. Es zeigt sich, dass auch die ältere Generation noch immer sehr erpicht auf den eigenen Ehrentag ist und Webbers Vorfreude ist einfach herrlich mit anzusehen.
Dem Anlass entsprechend hat man sich einen höchst ungewöhnlichen Fall überlegt, den Webber sogleich als Geschenk bekommt. Die gute Laune der Ärzte (besonders die von Bailey) ist sofort ansteckend und man freut sich fast schon ebenso sehr auf die OP, wie die Chirurgen. Dabei ist das Hin und Her des Patienten urkomisch und besonders im letzten Gespräch mit ihm, als er seinen Zwilling zu sehen bekommt und vor Entsetzen laut aufschreit, wäre ich vor Lachen fast geplatzt. Mit Leichtigkeit zaubert man diese witzigen Szenen herbei, in denen sich die Ärzte durch ihren Fall verbunden fühlen, und gibt uns Zuschauern das Empfinden, als würde man einer Familie bei einer rauschenden Party zusehen.
Den gleichen Eindruck hat man auf der Überraschungsparty, mit der Webber (und auch ich) schon garnicht mehr gerechnet hatte. Trotz der schönen Momente verlief sein Geburtstag eher durchwachsen, da der drohende Ruhestand ihm garnicht gefiel. Und gerade als man schon befürchten muss, dass man Webber am Ende dieser Staffel vielleicht in Rente schickt, wartet einen tolle Überraschung auf ihn, als er vonOwen befördert wird. Schon einige Male habe ich mich gefragt, wohin Webbers Weg führen wird, da er ja schließlich schon einmal Chefarzt war und sicherlich noch voller Ambitionen steckt. Dass man ihm nun eine neue Aufgabe gibt, ist daher fast schon überfällig und freut mich sehr, da Webber bereits bewiesen hat, dass er Führungspotential besitzt und sehr gut auf andere Menschen eingehen kann. Besonders Shane stand er in letzter Zeit zur Seite und zeigte echtes Mitgefühl.
Karriere
Nach Cristinas erfolgreicher OP wird ihre Studie ausgebaut, wodurch sich uns ein sehr ergreifender Fall bietet. Denn mit der jungen Cheryl und ihren Schilderungen Shane gegenüber kann man nur mitfühlen, auch wenn von vornherein unrealistisch ist, dass sie in Cristinas Projekt aufgenommen wird. Einmal mehr sehen wir daher, wie Shane in einen Konflikt gerät, in dem er nicht weiß, was zu tun ist. Auch wenn gerade bekannt wurde, dass Gaius Charles die Serie nach dieser Staffel verlassen wird, würde ich gern noch ein wenig mehr von ihm sehen, da Shane in letzter Zeit sehr schön mit Cristina und Webber interagiert hat.
Auch bei Meredith geht es voran und sie erkennt, dass sie ihre Studie nicht allein stemmen kann und muss. Dass sie dennoch skeptisch wegen Eric ist, war aber sehr lustig mit anzusehen, da der junge Ingenieur brennend an dem Drucker interessiert ist und sich sein Wissensdurst sofort auf Stephanie überträgt. Zwischen den dreien werden sich in Zukunft sicherlich einige interessante Diskussionen ergeben und es ist schön, zu sehen, dass Stephanie nach ihrem brachliegenden Privatleben zumindest im Beruf Erfolg hat und in Merediths Arbeit eingebunden wird.
Bei Callie und Derek geht es in dieser Episode heiß her, da Callie sich ihre Arbeit nicht unter der Nase wegschnappen lassen will. Alles was die beiden übereinander sagen, ist auf erfrischende Weise wahr und so ist es nicht überraschend, dass der gutherzige Derek sich schlussendlich auf Callies Seite schlägt und sie weiterhin zusammenarbeiten können.
Obwohl all diese Storys sehr nett erzählt sind und auf gute Weise Witz und Drama miteinander verbinden, fehlt mir hier ein wenig der Tiefgang. Man hätte sich von mir aus noch viel intensiver mit den Plänen der Ärzte befassen können und wie sich diese auf ihre Zukunft auswirken. Leider reißt man dies aber nur recht kurz an.
Zukunftsplanung
Anders sieht das bei April und Jackson aus, die sich nun zum ersten Mal richtig negative Kritik anhören müssen. Mir gefiel die Unterhaltung zwischen den drei Averys zunächst nicht sonderlich gut, da Catherine und Jackson verbal übereinander her fielen, während April das Ganze nur stumm beobachtete. Erst als sich April bereiterklärt, einen Ehevertrag zu unterschreiben, schließt sich ein interessanter Aspekt an, als klar wird, dass die beiden sich viel zu wenig Gedanken und für die Zukunft noch nicht allzu viele Pläne gemacht haben. Dieser Denkabstoß von Catherine war genau das, was mir zuvor gefehlt hat. Leider dauert es dann erneut ein bisschen, bis dies auch bei dem Ehepaar ankommt, da sie erst auf Webbers Party merken, wie unterschiedlich ihre Vorstellungen eigentlich sind. Nun beginnen sie langsam, sich mit ihren eigenen Wünschen auseinander zu setzen und auch wenn zwischen ihnen in dieser Episode keine Worte mehr gewechselt werden, schafft man hier einen guten Ansatz, um das Leben der beiden kritisch zu betrachten. Ich hoffe nur, dass ihre Differenzen nicht in zu viel Drama ausarten, da man bei der neurotischen April ja nie wissen kann.
Zur gleichen Zeit kommt das Liebesleben von Cristina und Owen auf herzergreifende Weise wieder in Schwung. Ich kann mich noch immer nicht ganz damit abfinden, dass man die logisch inszenierte Trennung der beiden so einfach in den Wind schießt, aber schon nach wenigen Sekunden ist klar, dass zwischen Cristina und Owen noch immer eine mitreißende Lovestory besteht. Sandra Oh und Kevin Kevin McKidd sind ein eingespieltes Team und als Owen Cristina seine Traumfrau beschreibt, steigen einem augenblicklich die Tränen in die Augen aufgrund dieses niedlichen Liebesgeständnises. Ich kann nicht behaupten, dass meine Zweifel über die Zukunft der beiden vollkommen dahin sind, aber es ist offensichtlich, dass sie sich wieder gefunden haben und dass die Autoren damit alles richtig gemacht haben. Mögen die Umstände auch ezwas fragwürdig sein, hoffe ich, dass man in den verbleibenden Episoden mit Sandra Oh noch einige Szenen zwischen Cristina und Owen zu sehen bekommt, die ebenso ergreifend sind, wie in dieser Folge.
Nebenbei reißt man auch die Zukunft von Alex und Jo an. Nachdem sich Alex nun überwinden konnte, Jo den Liebesvertrag zu geben, musste man zunächst befürchtet, dass Jo nun alles zu viel wird und sie sich von Alex abwendet, nachdem sie schon von dem Heiratsantrag überrumpelt war. Doch auf zärtliche Weise gelingt es Alex, seiner Freundin klar zu machen, wie viel sie ihm bedeutet. Da die beiden eine recht schwierige Vergangenheit haben, ist es umso schöner, wie zivilisiert und erwachsen sie mit der neuen Situation umgehen und sich ihre Liebe durch den Vertrag beteuern.
Fazit
Ganz leicht plätschert die Folge vor sich hin und erreicht dabei an manchen Stellen nicht die gewünschte Tiefe. Doch Webbers Geburtstag und die Wiedervereinigung von Cristina und Owen machen diese Episode zu etwas ganz besonderem, da man sich darauf besinnt, wie wichtig es ist, auf die innigsten Bedürfnisse der Charaktere einzugehen.
Marie Florschütz - myFanbase
Die Serie "Grey's Anatomy - Die jungen Ärzte" ansehen:
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: We Gotta Get Out Of This PlaceErstausstrahlung (US): 20.03.2014
Erstausstrahlung (DE): 05.11.2014
Regie: Jeannine Renshaw
Drehbuch: Susan Vaill
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