Review: #11.05 Auszeit

Episode #11.05 Auszeit konzentriert sich vor allem auf die Beziehungsprobleme von Callie und Arizona und sorgt in manchen Szenen für Missgunst, Freude aber auch witzige Momente und außerdem einen Knaller am Ende, der nicht unbedingt überraschend kommt. Zudem bringt man uns Dr. Herman ein bisschen näher, auch wenn dies nicht unbedingt positiv zu werten ist.

30 Tage Beziehungspause

Ich weiß gar nicht genau, wann die Beziehung von Callie und Arizona anfing, mich zu nerven. Denn im Grunde mag ich die beiden noch immer als Paarung, allerdings lieber als Freunde denn Eheleute. Dafür haben sie sich schon zu weit entfernt und dies fing nicht erst mit dem Seitensprung von Arizona und Lauren, sondern weitaus früher an. Ich glaube, der Dreh- und Angelpunkt ist hier wirklich die körperliche Einschränkung nach dem Flugzeugabsturz gewesen. Seither gab es nämlich immer wieder Streit zwischen den beiden und deswegen denke ich, dass es wirklich etwas mit dem amputierten Bein zu tun hat beziehungsweise dass es der Auslöser für all die Zwiste gewesen ist, die danach kamen.

Gewissermaßen kann man das sogar verstehen. Es hat Arizona ja nicht nur körperlich verändert (wenn auch das Bein "ersetzt" wurde), sondern auch in ihrem ganzen Wesen. Sie musste nicht nur diesen Schicksalsschlag hinnehmen, sie musste auch komplett umdenken am Anfang, wie sie trotz allem für Sofia da sein, den Job gut machen und die Ehe mit Callie retten könnte. Diese musste diesen Schicksalsschlag auch hinnehmen und mit der neuen Situation klar kommen, aber für sie war es wesentlich leichter als für ihre Frau. Für Arizona ist mit ihrem Bein sozusagen auch ein Teil gestorben – ein Teil der sie ausmacht. Genau da liegt der Unterschied zwischen den beiden, finde ich. Denn obwohl Callie mit Sicherheit auch daran gewachsen ist, musste Arizona den Löwenanteil leisten. Genau hier knallt es zwischen den beiden nicht das erste Mal, hat man doch schon in vergangenen Staffeln gesehen, dass sie hier unterschiedliche Ansichten haben. Die beiden möchten sich zwar weiterentwickeln, doch müssen sie dabei immer Rücksicht auf den jeweils anderen nehmen – was seit einiger Zeit einfach nicht mehr funktioniert hat, was sie festfahren ließ.

Es war allerdings absehbar, dass es nicht allzu lange dauern wird, bis die beiden gegen die Regeln der Therapeutin verstoßen würden. Dafür haben sie einfach zu viel zusammen durchgestanden, was sie verbindet und sich nicht einfach auslöschen lässt. Diese wenigen Momente der Annäherung haben mir ganz gut gefallen, weil sie zeigten, wie gut Callie und Arizona noch immer agieren und somit auch sehr gut als Freunde funktionieren würden. Nachdem sich Callie nun überraschenderweise getrennt hat, bietet sich diese Möglichkeit auch gut an, wenn erst einmal ein bis zwei Wochen vergangen sind. Immerhin sah es am Anfang ja so aus, als wolle sich Arizona trennen.

Weiterentwickelt

Wie gut ihnen der Abstand zueinander tut, hat man besonders bei Callie gesehen, die endlich mal wieder so lebensfroh gewesen ist, wie wir sie in der zweiten Staffel kennen lernten durften. Dadurch wurde mir mal wieder bewusst, wie gerne ich sie eigentlich habe. Man hat ganz einfach gesehen, dass sie Zeit für sich braucht, um wieder zu sich selbst zu finden und sich berufsbezogen weiterentwickeln zu können.

Sehr schön, wie man Meredith mit ins Boot geholt hat, die derzeit allzu gut weiß, wie sich ihre Kollegin und Freundin momentan fühlt. Mir haben die Szenen in der Bar gut gefallen und man hat deutlich gesehen, dass Callie diese Blödeleien einfach braucht. Ich glaube, es war auch insofern nötig, um ihren Patienten optimal versorgen zu können. Durch die Auszeit hat sie wieder den Kopf freibekommen, um sich wieder voll und ganz auf die Arbeit zu konzentrieren, an der sie auch endlich wieder Freude gefunden hat. Die lebenslustige Callie gefällt mir umso vieles besser und ich bin somit schon ganz gespannt, wie sie sich weiterentwickeln wird.

Bei Arizona ist das leider nicht der Fall, obwohl sie gerade deswegen das Stipendium bei Dr. Herman angenommen hat. Doch ich glaube nicht, dass das an der Ausbilderin liegt, sondern vielmehr an der eigenen Unsicherheit, die sich vor allem auf die Situation mit Callie bezieht. Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum sie sich in dem Fall von Alex und Jo so engagiert hat. Schließlich ist dies das Gebiet, auf dem sie sich bestens auskennt, und es die Sicherheit bietet, die sie am dringendsten gebraucht hat. Insofern darf man sicher auch gespannt sein, ob sie sich jetzt voll und ganz in die Arbeit mit Dr. Herman einfinden wird oder ob sie Graham den Vortritt lässt. Ich hoffe, dass Arizona wieder zu einer starken Persönlichkeit finden und nicht zu einem Mauerblümchen mutieren wird, wie in dieser Folge angedeutet wurde.

Verbirgt sie etwas?

Mittlerweile sind fünf Folgen der elften Staffel gelaufen und neben Maggie gibt es mit Dr. Herman einen neuen Charakter. Doch dieser Charakter ist mir nicht sonderlich sympathisch und ich habe die leichte Befürchtung, dies wird sich so schnell nicht ändern. Eigentlich mag ich es, wenn jemand unnahbar ist, doch ist sie mir eine Spur zu viel davon. So ganz verstehe ich auch nicht, warum man sie überhaupt an Bord geholt hat, wenn sie doch die gleichen Fähigkeiten wie Addison besitzt. Apropos Addison: Es hat mich sehr gefreut, dass sie und auch ihr Sohn Henry von Amelia erwähnt wurden. Doch warum hat man die Gelegenheit nicht genutzt, sie auch mal wieder zu zeigen, wenn sie doch schon bei den Konferenzen zumindest via Computer teilnimmt? Das ärgert mich ein bisschen.

Interessant ist jedoch die Tatsache, warum sie unbedingt Arizona auserwählt hat und ihr zudem noch so schnell wie möglich alles beibringen möchte. Was verspricht sie sich denn dafür? Ich bin mir sicher, dass die neue Ärztin irgendwas verbirgt. Nur weiß ich noch nicht, was das sein könnte. Es muss aber etwas sein, was sie selbst nicht in der Hand hat. Sollte es sich um eine Krankheit handeln, dann wäre es spannend zu erfahren was es ist und ob und wen sie darüber in Kenntnis setzt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es sich noch lange verheimlichen lässt, dafür ist sie mir einfach zu streng, zu fordernd und zu unnahbar. Allerdings bin ich immer auch sicher, dass ihre Art auch etwas damit zu tun hat, das Beste aus ihren Schützlingen herausholen möchte.

Fazit

Die Autoren konzentrieren sich diesmal auf das Pärchen "Calzona" und verschaffen den beiden erst einmal eine Pause, die man hoffentlich dafür nutzt, dass sich die beiden entfalten können und nicht der jeweils anderen hinterher trauern. Für die kommenden Folgen wäre es auf jeden Fall sehr wünschenswert, wenn man die anderen (Haupt-)Charaktere einbezieht.

Daniela S. - myFanbase

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