Review: #11.06 Familienzusammenführung
Nachdem man sich in #11.05 Bend & Break sehr auf Callie und Arizona konzentriert hat, liefert man uns dieses Mal wieder eine "normale" Episode, in der mehrere Handlungen angesprochen werden. Und auch wenn es schön ist, mal wieder ein paar mehr Charaktere zu erleben, wirken manche Anteile der Episode wenig durchdacht.
"I traded my marriage for this job, and it's pretty much all I have right now, so it has to work. I need it to work."
Da man Arizona und Callie ja zuvor eine ganze Episode widmete, ist es nicht überraschend, dass ihr Anteil am Geschehen nun drastisch zurückgeschraubt wird. Ich finde es gut, dass man sich gleicher Maßen auf alle Charaktere konzentriert, hätte es aber doch schön gefunden, zu wissen, die genau die beiden mit ihrer Trennung (?) umgehen. Dieses Thema wird jedoch nur am Rande angeschnitten, als wir erfahren, dass Arizona aus dem gemeinsamen Haus ausgezogen ist. Es ist zwar völlig logisch, dass sie sich zutiefst verletzt fühlt, da Callie offenbar die Ehe beenden möchte, aber eine endgültige Entscheidung wurde hier entweder noch nicht getroffen oder man hat uns keinen Einblick darin gewährt. Denn während Callie möchte, dass sie und Arizona weiterhin zusammen leben, scheint Arizona sich von ihrer Frau nun distanzieren zu wollen. Sind die beiden jetzt noch ein Paar? Wird Arizona weiterhin Sofias Mutter bleiben? Lassen sie sich scheiden? Es gibt sehr viele Fragen, die mir zu Callie und Arizona im Kopf herumspuken und ich finde es äußerst schade, dass die Geschichte der beiden nur minimal angeschnitten wurde.
Stattdessen konzentrierte man sich auf Arizonas Karriere, die nun ihr einziger Anker zu sein scheint, was sie erheblich belastet. Dass man uns erklärt, was genau es mit Dr. Hermans herrischer Art auf sich hat, war zu diesem Zeitpunkt durchaus angebracht, auch wenn ich mit der Auflösung nicht ganz zufrieden bin. Sie ist zwar keiner der Hauptcharakter und für das Fortbestehen von "Grey's Anatomy" daher nicht von endscheidender Wichtigkeit, dennoch kann ich mir nicht vorstellen, dass man Dr. Herman einfach so sterben lässt. Viel mehr vermutet ist, dass man an dieser Stelle wieder einmal eine furchtbar komplizierte OP für Derek (und vielleicht auch Amelia) aus dem Hut zaubert. Sonderlich originell ist diese Entwicklung in meinen Augen daher nicht, das einzig Positive war für mich die Freundschaft zwischen Arizona und Alex, die ein wenig gestärkt wurde, als Arizona ihm von ihrer Trennung berichtet hat.
Bei Callie scheint die Trennung überhaupt kein Thema zu sein, denn ihr Part wird erzählt, als wäre alles in bester Ordnung. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass es sie überhaupt nicht mitnimmt, ihre Ehe in den Wind gesetzt zu haben. Auf mich wirkt das alles sehr unausgereift und da man auch nur wenig Worte darüber verliert, sieht es so aus, als würde man sich am liebsten alle Möglichkeiten offen halte.
"I come from a big family. It's crazy, it's messy, but it's good, and I want that for you."
Ebenso verwundert bin ich von Meredith und Derek. Ihre Ehe ist ein äußerst wackliges Konstrukt, doch statt sich damit auseinander zu setzen, unterbrechen die beiden ihre Streitgespräche ständig. Ich möchte zwar auch nicht, dass man uns gleiche die nächste Paartherapie vor die Nase setzt, aber das Vorgehen der beiden wirkt auf mich einfach äußerst ungesund. Jeden Moment könnte zwischen den beiden eine Bombe platzen und es macht wenig Spaß, den Eiertanz der beiden mit anzusehen.
Etwas besser fand ich da schon den Schritt, den Maggie nun auch Webber zugemacht hat. Bisher hat sie nicht ansatzweise versucht, sich in seine Lage hinein zu versetzen und wollte nicht sehen, was für ein Schlag es für Webber gewesen sein muss, von ihrer Existenz zu erfahren. Nun bekommt Maggie langsam die Kurve und öffnet sich Webber gegenüber ein winziges Stück. Das ist ein Schritt in die richtige Richtung. Auch Dereks Part als Vermittler wirkt stimmig, da man ihm anmerkt, dass ihm das Familienleben sehr wichtig ist.
"Come on, you're overreacting." - "Yes, 'cause she just decided that I needed her help."
In der letzten Zeit wurden April und Jackson sträflich vernachlässigt, allerdings muss ich zugeben, dass ich kein großer Fan der beiden bin und sie daher nicht allzu sehr vermisst habe. Dass April dann ihrer Mutter gegenüber gleich so abweisend reagiert und ihr die kalte Schulter zeigt, beweist für mich einmal mehr, dass mir April wohl nie ans Herz wachsen wird. Mit ihrer unsicheren Art und der Neigung zu Überreaktionen empfinde ich sie jedes Mal wieder als eine äußerst anstrengende Figur, bei der Jacksons mildernder Einfluss leider nicht viel mehr als Perlen vor die Säue ist. Immer wieder kann sich April über Kleinigkeiten echauffieren, die dann innerhalb von Sekunden geklärt werden, wodurch besonders ihr Anteil an der Episode auf mich so wirkt, als hätten die Autoren Aprils Storyline zwanghaft mit einbauen müssen, ohne eine richtige Idee zu haben, was bei ihr eigentlich geschehen könnte.
"Look at me. You got me. I'm not going anywhere except home with you."
Während Stephanie in dieser Staffel zur absoluten Randfigur mutiert ist, wird Jo ab und an etwas Zeit vor der Kamera geschenkt und so ist es auch in dieser Episode. Wir wussten schon zuvor über ihre schwierige Kindheit Bescheid, weshalb es keine große Überraschung war, dass sie einmal obdachlos war. Man hat mit diesem Patientenfall allerdings einen schönen Bogen zu ihrer Beziehung mit Alex geschlagen, bei der nicht ganz feststeht, wie ernst es zwischen ihnen eigentlich ist. Eine halbe Staffel zuvor noch wollte Jo nichts von Verlobungen hören, doch nun braucht sie die Bestätigung von Alex, dass ihre Beziehung dennoch solide ist. Von mir aus können die Autoren gern einen größeren Fokus auf dieses Paar legen, da Alex und Jo in das ganze Hin und Her der alt eingesessenen Paare einen frischen Wind bringen.
Fazit
Auch wenn diese Episode kein Knaller war, beinhaltete sie ein paar lichte Momente. Der Fortschritt bei Webber und Maggie, sowie die Geschichten, in die Alex eingebunden war, zählen für mich zu den positiven Aspekten der Episode, während die Handlungselemente mit Thema Beziehungsdrama dann doch eher belastend waren. Ich hoffe sehr, dass man bald wieder einen fröhlicheren Ton anschlägt und keine zusätzlichen Krisen heraufbeschwört.
Marie Florschütz - myFanbase
Die Serie "Grey's Anatomy - Die jungen Ärzte" ansehen:
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Diskussion zu dieser Episode
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: Don't Let's StartErstausstrahlung (US): 06.11.2014
Erstausstrahlung (DE): 03.06.2015
Regie: Rob Greenlea
Drehbuch: Austin Guzman
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