Review: #3.07 Eris Quod Sum
Was ist besser? a) Dass Hiro kaum zu sehen war und Hyänendung gegessen hat? b) Dass Pappkarton Lyle sich tatsächlich emanzipiert und Elle einen Eimer Wasser über den Kopf geschüttet hat? Oder c) dass Maya die Koffer packt?
Ganz eindeutig: c)
Ich glaube nicht, dass man die "Heroes"-Fans zu diesem Zeitpunkt schneller und effizienter hätte zufrieden stellen können, als mit der Entscheidung, Maya zu kicken. In einer Zeit, in der die Show sich eher schlecht als recht behauptet und mit einigen storytechnischen Problemen zu kämpfen hat, ist Mayas (hoffentlich endgültiger) Abgang wie ein strahlendes Licht am Ende des Tunnels.
"Pinehearst, sounds like a dishwasher liquid."
Tschüss, Maya! Ich würde gerne behaupten, dass wir dich vermissen würden, aber du weißt selbst, dass das gelogen wäre. Deine Storylines, die prinzipiell aus Weinen, Schreien und Laufen bestanden und dir rund fünf verschiedene Gesichtsausdrücke abverlangten, waren schlichtweg nervig. Und langweilig. Und vor allem: überflüssig. Mach's also gut und komm – bitte! – niemals wieder.
Mohinder fällt es anscheinend nicht ganz so leicht, Maya gehen zu lassen, tat er doch alles, um ihr zu helfen. Wie genau er ihr helfen wollte, indem er sie und ein halbes Dutzend anderer Leute in Kokons einspinnt, ist nicht ganz klar. Genauso unklar ist es, was diese ganze bescheuerte Storyline um Mohinder überhaupt soll. Übermenschliche Kräfte, beulenartiger Hautausschlag, Menschen in Kokons – das ist einfach nicht gut. Und jetzt will Mohinder plötzlich auch noch seine Fähigkeiten behalten? Was soll das denn?
Während Mohinder nun zum zweiten Mal in die Fänge einer gefährlichen Firma zu geraten scheint, ist Matt ins gemeinsame Apartment zurückgekehrt und hinterlässt seinem Freund eine Nachricht per Telefon. Wichtiges Detail. Immerhin wurde nicht vergessen, dass die beiden Männer mal eine Zeit lang ein Kind großgezogen haben.
Matt bekommt unerwartet Besuch von einer aufgelösten Daphne, die ihn erschießen soll. Als Daphne verzweifelt vor Matt steht und mit der Knarre rumhantiert, fragt man sich unwillkürlich, ob Brea Grant einfach nur schlecht geschauspielert hat oder eben extra schlecht geschauspielert hat, da sie schließlich eine schauspielernde Daphne schauspielern musste. Schwer zu sagen. Daphnes Bambiblick kommt jedenfalls voll bei Matt an und weckt dessen Beschützerinstinkt. Als schließlich Knox auftaucht, um Matt und Daphne ein Ende zu setzen, kommt es zu einem Schockmoment, der großartig inszeniert ist, auch wenn es bereits von vornherein klar war, dass Matt hier trickst. Nichtsdestotrotz ist diese Szene ein Highlight der Folge.
"Son, until you change that attitude, you're grounded."
Ein weiteres Highlight dieser Folge ist Robert Forster und prinzipiell alle Szenen mit ihm. Der Oscarnominierte ist die perfekte Besetzung für die Rolle des oberfiesen Papa Petrelli, der keine Skrupel hat, seinen Sohn als Testsubjekt zu missbrauchen, aber andererseits geduldig an dessen Bett wartet und Nietzsches "Zarathustra" liest, bis er aufwacht. Papa Petrelli scheint ein komplexer und hochgradig böser Charakter zu sein, der genau richtig kommt, um mal ein bisschen aufzumischen. Nachdem er in der letzten Folge Adam getötet (RIP) und Peter die Fähigkeiten weggenommen hat, ist nun Maury an der Reihe (RIP). Und vor allem: Er nimmt Maya die Fähigkeiten und sorgt dafür, dass sie geht. Paps, ich sehe da eine Chance, dass wir uns trotz der Sache mit Adam vielleicht doch noch arrangieren können.
Arthur will an Peter die Formel ausprobieren lassen, doch da kommt Sylar und rettet (!) seinen Bruder. Schöner Moment. Noch besser: Während Peter fliehen kann, landet Sylar in den Händen von Papa Petrelli und wir bekommen einen sehr gelungenen Dialog zwischen zwei der stärksten Charaktere der Show: Arthur und Sylar. Arthur erzählt seinem verlorenen Sohn, dass Angela ihn ertränken wollte, als sie sah, was aus ihm werden würde und dank Zachary Quintos großartiger Performance glaubt man für einen Moment tatsächlich, Sylar kauft ihm die Story ab und wäre nun auf Daddys Seite. Falsch. Zum Glück lässt er sich nicht so leicht von Arthur manipulieren und rettet Peter ein zweites Mal, als er ihn durchs Fenster katapultiert, aber nicht sterben lässt. Gefällt mir.
"The bitch is back."
Und was mir besonders gefällt: Elle ist zurück. Und Lyle hat die beste Dialogzeile der Episode erwischt, eine herrliche Anspielung auf Kristen Bells frühere Show, "Veronica Mars".
Die ganze Story beginnt damit, dass Claire und Mama Bennet von einem abgedrehten Tag im Puppentheater nach Hause kommen. Szenen wie die Unterhaltung im Auto sind solche, die der Serie zurzeit einfach fehlen: etwas Normales, etwas Bodenständiges, etwas Zwischenmenschliches. Schon mal aufgefallen, dass keiner der Heroes auch nur ansatzweise was anderes tut, als die Welt retten zu wollen? Das klappt auf die Dauer einfach nicht. Mehr Normalität, bitte.
Doch zurück zu Elle. Kristen transportiert die Zerbrechlichkeit ihres Charakters wirklich unglaublich gut. Schon immer empfand ich Elle als einen der besten Charaktere der Show und ihre Rückkehr war nach dem Debakel in Level 5 überfällig. Ihre gemeinsamen Szenen mit Claire – vor allem die im Flugzeug – sind großartig und als sie schließlich bei Pinehearst ankommen, kann man Elles Zwiespalt absolut nachvollziehen: Sie will einerseits Claire und Peter helfen, kann sich aber nicht die Chance entgehen lassen, die ihr Pinehearst womöglich bietet. Schon interessant, wie ein Charakter, der anfangs mit Freude seine Fähigkeiten angewendet hat, nun so verzweifelt ist, dass er sie loswerden will.
Claire bringt Peter also in sein Apartment, verständigt Nathan und der ist sicherlich mehr als erleichtert, von einer sehr peinlichen Situation mit seiner Ex-Freundin (Meredith), dem Adoptivvater seines unehelichen Kindes (HRG) und seiner aktuellen Freundin (Tracy) wegzukommen. Ist hier eigentlich noch jemandem die geniale Gegenüberstellung von Meredith und Tracy aufgefallen? Feuer und Eis? Genial.
Nathan erfährt endlich zumindest einen Teil der Wahrheit, nämlich, dass Papa Petrelli am Leben ist. Die Reaktion darauf hält sich erstmal in Grenzen. Dass Peter nicht darauf gekommen ist, ihm auch von Bruder Sylar zu erzählen, ist mir schleierhaft, aber das wird Nathan sicherlich selbst bald herausfinden. Dieser wird natürlich nicht auf seinen kleinen Bruder hören, sondern die Sache selbst in die Hand nehmen und Papa Petrelli einen Besuch abstatten...
Eram quod es, eris quod sum
Was haben wir hier also für eine Episode? Ich würde sagen, eine ziemlich solide. Klar, die Ereignisse rund um Hiro und Mohinder haben sich immer noch nicht erholt, dafür aber scheint man sich mit Matt, Nathan und Peter in eine gute Richtung zu bewegen. Und hey, Maya ist weg. Was wollen wir mehr?
Maria Gruber - myFanbase
Die Serie "Heroes" ansehen:
Vorherige Review: #3.06 Marionetten | Alle Reviews | Nächste Review: #3.08 Schurken |
Diskussion zu dieser Episode
Du kannst hier oder in unserem Forum mit anderen Fans von "Heroes" über die Folge #3.07 Eris Quod Sum diskutieren.
Informationen zur Episode
Englischer Titel: Eris Quod SumErstausstrahlung (US): 27.10.2008
Erstausstrahlung (DE): 14.10.2009
Regie: Jeannot Szwarc
Drehbuch: Jesse Alexander
Links
Jetzt ansehen/bestellen
Episode jetzt bei Apple TV+
ansehen
Episode jetzt bei Amazon.de
ansehen
DVD jetzt bei Amazon.de
bestellen
Meistgelesen
Aktuelle Kommentare
22.11.2024 21:56 von Chili_vanilli
Cruel Intentions: Cruel Intentions
Hat schon jemand reingeschaut? Bin akutell bei Folge 1... mehr
20.11.2024 15:18 von Catherine
Liebeskolumnen: Rory & Dean, Teil 3
Ich glaube, es wurde während des "Gilmore... mehr