Review: #2.04 Ted Mosby, Architekt

Wieder eine sehr gute Folge, die mit guter Erzählweise und einem überraschenden Ende punkten konnte. Doch diesmal hat auch story- und humortechnisch alles gestimmt.

First Fight

Ted und Robin bringen ihren ersten Streit hinter sich und Robin zeigt mal wieder, dass sie von Beziehungen wirklich keine Ahnung hat, was sie mir nur noch sympathischer macht. Ich kann es sogar persönlich nachvollziehen, wie anstrengend es sein kann, wenn man es gewohnt ist, auf sich gestellt zu sein, und plötzlich auf jemand anderen Rücksicht nehmen muss und jeden Abend das Ohr zugeschwallt bekommt. Ich habe ähnliche Erfahrungen, zwar nicht mit einem Freund, aber in einer WG gemacht. Jeder, der mal mit einer sich selbst bemitleidenden Nervensäge zusammengewohnt hat, weiß wohl, wovon ich rede. Ted schätze ich zwar nicht ganz so extrem ein wie meine Ex-Mitbewohnerin, aber Robin ist wohl auch etwas extremer als ich, was diese neue Situation angeht, was das Ganze wieder etwas ausgleicht. Als Zuschauer ist der Konflikt generell aber schwer nachvollziehbar, da man die beiden ja bisher verständlicherweise (liegt schlichtweg am typischen Zeitproblem, das die meisten Serien haben) nicht so häufig allein zu Hause gesehen hat und daher nicht verstehen kann, wie schlimm und nervig Ted vielleicht mit seinen Arbeitsstorys wirklich ist. Teilweise reagierte Robin aber wirklich so gelassen, dass man schon fast glauben konnte, dass irgendwas bei ihr nicht ganz stimmt. Aber schließlich schlug dann ja auch bei ihr die Eifersucht an.

Auf der anderen Seite war es ebenso lustig, Teds Version der Geschichte zu sehen. Vor allem, da Lily zwar glaubte, dass Ted nur sauer sei, weil Robin ihm nicht zuhören wollte, also dass mehr dahinter steckten musste als ein blöder Film, Ted und seine Bros dann aber stundenlang über "Feld der Träume" diskutieren und die besten Szenen Revue passieren lassen mussten. Am lustigsten fand ich aber die Szene, als Marshall mit seinen unsichtbaren Freundinnen abdampfte und Barney ihm folgte.

There's nobody hotter than God!

Dann kommt jedoch auch der interessantere Part, als Robin sich auf die Suche nach Ted macht und langsam aber sicher glaubt, dass sie ihn vergrault hat. Ich hatte die Folge zwar zuvor schon gesehen, aber war mir auch nicht mehr sicher, was passiert ist. Worüber ich mir allerdings zu jeder Zeit - und das sicher auch beim ersten Schauen - sicher war, war, dass Ted keinesfalls Robin betrogen hat, insbesondere nicht innerhalb so kurzer Zeit. Zwar wusste ich auch nicht, wie sich das Ganze am Ende aufklären würde, im Nachhinein hat es aber sehr viel Sinn gemacht, dass Barney derjenige ist, der sich als Ted ausgegeben hat. Insbesondere wenn man sich die Szenen unter dem Aspekt nochmal ansieht. Allein die Gestik und der schmalzige Inhalt der Gespräche zwischen "Ted" und seiner Flamme passten überhaupt nicht zu ihm und wirken gleich viel natürlicher, wenn man weiß, dass sie von unserem Lieblings-Womanizer Barney kommen...

Robins "I took the nicest guy in the world and I made him a cheater." war dann fast traurig und dann war wohl auch offiziell klar, dass es einfach nicht Ted gewesen sein konnte. Das wäre einfach zu gemein, abgesehen von "out of character", gegenüber Robin gewesen, die sich tatsächlich solche furchtbaren Gedanken macht. Kurzzeitig dachte ich dann wirklich, dass sie darüber mit ihm Schluss machen will, weil sie gemerkt hat, wie eifersüchtig sie werden kann. Glücklicherweise kam es stattdessen zu so einer wunderschönen Schlussszene, als sie bei Ted vorbeischaut und der ihr als erste seine Zeichnung für ein Gebäude sehen lässt, das in Zukunft auch noch gebaut werden wird. Besonders romantisch fand ich jedoch Robins "I love being the person you bitch to.", besonders da sie dabei ein wenig schlucken musste, als sie die Worte herausbrachte. Insgesamt eine wunderschöne und perfekte Szene, die die bisher eher unauffällige Beziehung der beiden irgendwie doch gebraucht hat, und für mich das Highlight der Episode war.

The love that made you all believe in love is dead now...

Marshall gestand also in dieser Folge seinen Freunden, dass er und Lily getrennt sind, und seine zukünftigen Anwaltskollegen reagierten doch irgendwie lustig darauf. Marshall nahm sich da wohl doch mit seinem "the love that made you all believe in love" etwas zu ernst, was man aber auch verstehen kann. Die beiden waren wirklich etwas ganz Besonderes.

Barneys One-Night-Stand und sein Abgang fand ich jetzt weniger interessant. Den Brief fand ich jetzt auch nicht übermäßig lustig, auch wenn er als Schluss-Gag ganz nett war.

Fazit

Die Folge war wirklich sehr amüsant und spannend, dann gegen Ende aber auch wunderbar romantisch. Praktisch perfekt, da ich auf den ersten Blick nichts erkennen kann, das mir wirklich nicht gefallen hätte, daher neun Punkte.

Nadine Watz - myFanbase

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