Bewertung

Review: #2.05 Der Doktor aus einem anderen Land

Wow. Ich glaube, so wenig gut wie in dieser Woche fand ich "Once Upon a Time" noch nie und das, obwohl nun endlich eines der größeren Charakter-Mysterien gelüftet wurde. Die Wurzel des ganzen Übels waren wahrscheinlich meine Erwartungen, die sich nicht erfüllt haben; um genauer zu sein, waren es meine Erwartungen in die Enthüllung der Märchen-Identität des Dr. Whale. Oder sollte ich lieber sagen: Seiner Freakshow-Identität?

Der große Reinfall

Um die Spannung gleich mal zu Beginn zu zerstören, sage ich gleich, dass sein Alternativcharakter der des Doktor Viktor Frankenstein aus Mary Shelleys nahezu gleichnamigen Roman ist. Ebenso wie im Buch versucht er, selbst Leben zu erschaffen und sich als Gott aufzuspielen. Anders als im Roman baut er sich allerdings keinen Menschen zusammen, sondern nimmt seinen toten Bruder dafür, aber im Prinzip ist die Grundhandlung die selbe. Und genau da liegt für mich der Knackpunkt. "Frankenstein" spielt in Teilen von Europa und im hohen Norden, demnach in der selben Welt, in der auch Storybrooke liegen müsste - was es in diesem Handlungsverlauf aber nicht tut. Bisher konnte ich mich sehr gut mit allen weiteren Welten außerhalb der Märchenwelt anfreunden und auch wenn ich bei Mulans, Geppettos und Pinocchios Auftauchen erst die Stirn gerunzelt habe, hat es aufgrund der Erzählweise gut in die Serie gepasst. Aber Frankenstein? Also bitte! Das ging für meinen Geschmack eindeutig zu weit und ist, wie ich finde, eine Erzählung, die definitiv nicht zu "Once Upon a Time" passt. Was kommt denn dann als nächstes? Dracula oder vielleicht doch lieber Harry Potter? Einige fanden diese Idee ja wirklich gut, aber ich muss sie für mich einfach als eine Pleite verbuchen. Da vorher so ein großes Geheimnis um Dr. Whales Identität gemacht wurde, hätte ich mir eine bessere Auflösung gewünscht, die sich intelligenter in die bisher erschaffene Welt integriert. Meinetwegen hätte er auch die Grinsekatze sein können.

Der fast-gar-kein Reinfall

Das einzig Gute an der Geschichte war schließlich der Teil, in dem sie Reginas Vergangenheitshandlung vorangetrieben hat. Ihren Weg zur dunklen Seite der Macht fand ich gut inszeniert und auch ihre Beweggründe sehe ich als durchaus nachvollziehbar an. Ich schaue mir die semi-böse Regina sowieso sehr gern an, da sie noch so voll Zweifel ist, ob sie den Weg zur Magie wirklich beschreiten soll und Lana Parrilla das wirklich gut darstellen kann. Auch dass wir Daniel wiedersehen durften hat mich sehr gefreut, selbst wenn er nun nicht wirklich er selbst war. So eine herzerweichende Szene wie die zwischen ihm und Regina im Stall gab es seit dem Staffelfinale der letzten Season nicht mehr. Doch, das hat mir gut gefallen. Zwar kam mir der Wechsel von Regina zur komplett dunklen Seele etwas zu plötzlich, doch ich bin bereit, im Angesicht der gescheiterten Geschichte um Whale darüber hinweg zu sehen. Schließlich ist es ja auch höchst interessant, dass Rumpelstilzchen da schon seine Finger im Spiel hatte und Regina manipulierte, was letztendlich immerhin dazu führt, dass sie den Fluch ausspricht. So landet er in der Welt, in die sein Sohn einst reiste und den er, theoretisch, zu suchen gedenkt.

Der "War was?"-Reinfall

Leider war die aktuelle Handlung in der Märchenwelt auch eher mittelmäßig, obwohl Hook nun endlich auf Emma, Mary Margaret, Mulan und Aurora traf. Aber man wusste eigentlich schon zu Beginn, dass er seine Scharade nicht lange würde aufrecht erhalten können und natürlich kam es auch so, wie es kommen musste und er wurde von Emma als Lügner entlarvt. Seine Anwesenheit bei der Gruppe ist sicher für die kommende Handlung wichtig, nur diesmal schien es eher ein Lückenfüller zu sein und war nun nicht gerade spannend. Hier hätte man einfach noch ein bisschen mehr Drama einfließen lassen müssen, um die Erzählung spannender zu gestalten. So ist es einfach nur eine weitere Episode gewesen, in der die vier Mädels noch immer auf der Suche nach einem Portal sind und durch das nahezu zerstörte Märchenland tigern. Interessant ist wahrlich etwas anderes, auch wenn man ja zugeben muss, dass die Chemie zwischen Emma und Killian Jones doch sehr gut ist. Vielleicht wird da in Zukunft besser mit gearbeitet.

Fazit

Die Auflösung um Dr. Whales "Märchen"-Charakter betrachte ich als Reinfall und einen Schritt in die falsche Richtung. Auch die Handlung um die vier Frauen in der Märchenwelt konnte bei mir nicht punkten und empfand ich die meiste Zeit als langweilig. Einzig die Geschichte um Reginas Vergangenheit war sehr schön, weshalb ich hier noch gnädig bin, beide Augen zudrücke und der Episode ganze 5 Punkte zuschiebe.

Luisa Schmidt - myFanbase

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