Review: #5.13 Police Academy - Hoffnungslos erfolgreich
Fünf Jahre hat es gedauert, bis Chief Vick eingesehen hat, dass Shawn und Gus überhaupt keine Ahnung haben, wie die Polizei arbeitet. Nun gut, vielleicht haben sie schon eine Ahnung davon, aber sie geben keinen Pfifferling darauf, sondern ziehen ihr Ding durch, das vielleicht nicht immer nachvollziehbar ist, ja manchmal sogar unglaublich dämlich erscheint, am Ende jedoch meist zu brauchbaren Ergebnissen führt. Und bislang scheint Chief Vick dies auch gereicht zu haben, denn Shawn und Gus haben nie jemanden ernsthaft in Gefahr gebracht, außer hin und wieder sich selbst. Warum sie also genau jetzt darauf besteht, dass Shawn und Gus endlich lernen sollen, wie Polizeiarbeit wirklich geht, will mir nicht so ganz klar werden.
Doch auch wenn die Prämisse der Episode überzeugt, so bietet sie dann doch eine sehr interessante und witzige Ausgangssituation, denn man kann herrlich die Police Academy Filme durch den Kakao ziehen.
Zu Beginn macht das auch alles noch richtig viel Spaß. Shawn und Gus stürzen sich in das Kadettentraining, kämpfen sich mehr oder minder elegant über den Trainingsparcours und schießen wild um sich. Ausbilder Nick Conforth staunt nicht schlecht über die absolute Sorglosigkeit, mit der Shawn und Gus an das Training gehen und wundert sich zurecht, wie die beiden all die Jahre da draußen auf der Straße überleben konnten.
Die witzigste Szene der Episode folgt auf dem Fuß, als Shawn und Gus als Streifenpolizisten die Straßen von Santa Barbara patrouillieren sollen und prompt Lassiter anhalten, der zu schnell gefahren ist. Wie Shawn und Gus das übliche Klischee des taffen Bullen zelebrieren, ist wirklich zum Brüllen komisch. Dass sie dabei übermütig werden und den unsicheren Ausbilder Nick Conforth quasi dazu nötigen, sich irgendwann in eine gefährliche Situation mit ihnen zu begeben, in der sie sich nicht sonderlich mit Ruhm bekleckern werden, ist da eigentlich schon vorherzusehen. "Psych" läuft eben immer nach dem gleichen Muster ab und verstrickt unsere Helden in vorhersehbare Situation. Und trotzdem, ich wiederhole mich da gerne, macht es unglaublich viel Spaß, den Protagonisten dabei zuzusehen, wie sie sich zum Affen machen.
Als Juliet schließlich die Ausbildung der beiden übernimmt, lässt der Fun-Faktor doch ein wenig nach. Natürlich ist sie eine fähige Polizistin und weiß wovon sie redet, doch dadurch dass sie und Shawn mittlerweile ein Paar sind, hat er noch weniger Respekt vor ihr, wenn es um den Job als Polizist gibt, was man Shawn immer wieder anmerkt. Ich denke nicht, dass er Juliet persönlich nicht respektiert oder das was sie tut, doch es wird immer wieder deutlich, dass Shawn nicht allzuviel von Polizisten beziehungsweise ihren strikten Regeln hält. Für ihn sollten Ermittlungen aus dem Bauch heraus kommen und nicht einem gewissen Schema nach ablaufen. Sobald also Juliet die Ausbildung der beiden übernimmt, wir es zwar etwas anzüglicher, aber nicht unbedingt witziger. Leider muss man sich wohl eingestehen, dass dies in erster Linie an Maggie Lawson erinnert, die im Vergleich zu ihrem Partner James Roday nicht ansatzweise über den gleichen Charme oder Witz verfügt. Das nimmt der ganzen Police-Academy-Sache ein wenig Wind aus den Segeln.
Irgendwann lässt es sich dann auch gar nicht mehr vermeiden und Shawn und Gus schleusen sich in einen aktuellen Fall ein, aus dem sie sich eigentlich heraus halten sollten. Natürlich können sie diesen am Ende lösen, rehabilitieren dann auch gleich noch ihren unsicheren Ausbilder Conforth, den sie zwischenzeitlich sogar den Job gekostet hatten mit ihrem Ungehorsam und und beenden schließlich eine jahrelange Fehde zwischen ihm und Lassiter, so dass beide Männer sich gegenseitig den Respekt zollen und sich sogar kurz umarmen.
Es ist also alles beim Alten im Universum von "Psych". Der Ausflug von Shawn und Gus in die Welt der Polizeiakademie ist kurz und schmerzlos, bietet vor allem zu Beginn einige wirklich witzige Szenen und viele kleine und große Lacher, die in erster Linie mal wieder auf das Konto von Shawn Spencer gehen. Manch einer könnte sich jetzt darüber ärgern, dass sich das Patentrezept für die Show in über fünf Jahren nicht geändert hat, doch ehrlich gesagt, möchte ich nichts davon missen – weder die immer gleiche Art und Weise, wie Shawn den Tag rettet, noch die selben stereotypen Verbrecher, die am Ende alle in die Röhre schauen oder die immer gleich inkompetenten Polizeibeamten, die ohne die Hilfe eines Pseudo-Hellsehers und seines Sidekicks aufgeschmissen wären.
"Psych" macht Spaß, gerade weil man den Darstellern ansieht, dass sie selbst Spaß an der Show haben und der Funke springt definitiv auf das Publikum über. Wen interessiert da noch großartig, ob die Geschichten plausibel oder innovativ sind.
Melanie Wolff - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: We'd Like to Thank the AcademyErstausstrahlung (US): 08.12.2010
Erstausstrahlung (DE): 20.06.2013
Regie: Tawnia McKiernan
Drehbuch: Todd Harthan & Bill Calahan
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