Bewertung

Review: #1.14 Die Nacht, in der die Lichter in Georgia ausgingen

Foto: Billy Burke, Revolution - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Billy Burke, Revolution
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Auch mit #1.14 The Night the Lights Went Out in Georgia kann das Niveau wieder gehalten werden und durch eine Reise in die Vergangenheit erfahren wir ein wenig mehr von Miles. Sein Charakter steht hier im Vordergrund und könnte dank der Entwicklung eine ganz andere Richtung einschlagen. Gleichzeitig kommt auch Rachel ihrem Ziel einen Schritt näher und es wird deutlich, wie die Elektrizität zurückgebracht werden könnte.

"The truth is people count on me, and they get hurt. You want to know why? Because I hurt them, and I don't even think twice about it. That's who I am Charlie."

Mit dieser Folge werden wir in die Welt der Georgia Federation eingeführt und lernen Präsidentin Kelly Foster kennen. Bisher spielten sich die Storylines in der Monroe Republik ab, doch da Monroe immer unberechenbarer wird und seine Besitzansprüche wachsen, wird die weitere Welt von Amerika erkundet. Bisher wurde die Georgia Federation nur erwähnt und nun tauchen wir in diese Welt ein, die Monroe Angst machen sollte. Hier leben die Menschen sorgenfreier und Präsidentin Foster leitet ein Land, in dem man sich nicht fürchten muss. Das alles wird über Bord geworfen, denn Monroe möchte in Atlanta seine nukleare Waffe zünden und damit sein Land vergrößern. Es war vorauszusehen, dass er immer mehr Macht anstrebt und nun da er die Mittel hat, ist es klar, dass er keine Angst mehr hat, diesen Schritt zu gehen. Neben der nuklearen Waffe zückt er eine weitere Waffe und das ist Alec. Sein Auftritt war hier nur von kurzer Dauer, was sehr schade ist, da Miles und er eine bedrohliche, aber interessante Chemie hatten.

Alec kann quasi als Miles' Sohn angesehen werden. Miles hat sich ihm angenommen, ihn trainiert und ihm alles beigebracht, was er konnte. Die Übergabe seines Messers war nach außen hin vielleicht gefühlslos, doch man hat genau gesehen, dass Alec Miles sehr viel bedeutet. Miles ist kein Mensch, der seine Gefühle offen zeigt, doch seine Mimik und sein Handeln sagen hier mehr als tausend Worte und so muss man erneut Billy Burkes Talent loben. Im Laufe der Folge erlebt man aber auch einen Miles, der sich seiner Emotionen komplett verschließt und nur noch rational denkt. Er liefert Alec einige Jahre später an Texas aus, ohne mit der Wimper zu zucken. Das ist der skrupellose Miles, vor dem man sich fürchten sollte. Nach dem Verlust von Danny sollte man meinen, dass Miles sich tatsächlich geändert hat und tief im Inneren hat er das auch sicherlich getan, doch statt darauf einzugehen, wählt man einen anderen Weg und bietet Miles erneut die Möglichkeit, skrupellos zu werden. Ob er die Chance von Kelly annimmt, steht noch offen, doch im Moment wäre das eine interessante Entwicklung. Obwohl er versucht, sich zu ändern und Charlie sicherlich bestätigen kann, dass ihr Onkel dies getan hat, so glaubt Miles selbst nicht daran. Und solange das nicht der Fall ist, können die Autoren hier ein wenig spielen und diese Situation ausreizen. Am Ende wird es sicherlich Charlie, Nora oder Rachel, die ihm begreiflich machen, dass er sich geändert hat und Menschen nicht absichtlich weh tut. Miles Gefühlschaos ist bisher gut gelungen und hoffentlich bleiben die Autoren hier auch dran.

Die nukleare Waffe hat sicherlich für Spannung in dieser Folge gesorgt, doch Miles stand hier ganz klar im Vordergrund und es ist gelungen, sich mehr auf den Charakter selbst zu konzentrieren, als auf die Storyline, auch wenn es in beiden Fällen zu diesem Ende gekommen wäre. So gab es weniger Action, was überhaupt nicht schlimm ist, denn manchmal brauchen auch die Charaktere ihre Screentime.

Mit der Zusammenarbeit von Miles und Kelly bieten sich nun ganz neue Möglichkeiten. Entweder geht Miles mit den Rebellen seinen eigenen Weg und möchte Monroe auf eigene Weise umbringen, oder er sagt dem Angebot zu wird erneut furchtloser General. Beide Richtungen sind ansprechend und wer "Revolution" bisher gesehen hat, der kann hier sicherlich auf die Autoren vertrauen. Solange Charlie an Miles' Seite ist und ihn immer wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholt, kann nichts schief gehen. Das Gespräch der beiden hat einen sehr berührt, denn Charlie will die Wahrheit wissen, auch wenn sie an das gute in ihrem Onkel glaubt. Doch mit der Zeit sammelten sich Informationen an und Charlie wird selbst entscheiden müssen, ob sie ihrem Onkel traut, oder nicht. Hoffentlich wird die Beziehung der beiden dadurch nicht gefährdet. Aber auch Miles' Aussage ging einem zu Herzen, weil man deutlich seinen Schmerz spürt und weiß, dass er bereut, all seine Fehler begangen zu haben, er jedoch aus diesem Verhalten nicht rauskommt. Das muss ihn innerlich zerreißen und das strahlt er auch nach außen aus.

"His third world ass is going to mess with me?"

Dasselbe trifft auf Bass zu. Dieser ist mit den Nerven am Ende, da nicht nur Tom abgehauen ist, er hat ihn sogar angelogen, was Jason angeht. All die Ereignisse müssen Bass sehr nahe gehen, denn er wird von Folge zu Folge gefährlicher und erkennt, dass er ganz alleine ist, obwohl alle ihre Loyalität aussprechen. Dies kompensiert er, indem er ohne mit der Wimper zu zucken seine Männer umbringt, oder mit einer nuklearen Waffe einen Krieg anfangen will. Bass hat momentan nichts zu verlieren und das merkt man deutlich, denn er geht jedes Risiko ein. Damit kann er nur gewinnen, denn verloren hat er sowieso schon alles, was ihm wichtig war. Der Mord an seinem neuen Captain kam zwar überraschend, hat aber Bass' Zustand betont und gezeigt, dass man bei ihm nun auf alles gefasst sein muss. Das steigert nicht nur die Spannung, auch die Neugier auf kommende Entwicklungen ist jetzt groß.

Dies trifft leider nicht auf Rachel zu, denn ihr Handlungsstrang war in dieser Folge sehr langweilig und hat nicht wirklich dafür gesorgt, dass man sich dafür interessiert. Wir wissen zwar jetzt, was sie vorhat und dass ihr egal ist, wie sie das hinbekommt, aber richtig mitreißend ist diese Story noch nicht. Hier muss definitiv noch mehr Tempo rein. Das einzig Interessante war Rachels Verhalten. Nach dem Verlust von Danny und der Trennung von Charlie legt sie auf die Emotionen von anderen Menschen keinen Wert mehr. Sie hat eine Mission und ihr ist egal, wie sie da hinkommt, auch wenn das bedeutet, dass sie alte Freunde verletzen muss. Hier fragt man sich, wie weit Rachel gehen wird und was sie alles aufs Spiel setzt, nur um die Elektrizität wieder zurückzubringen. Alles schreit nach einem Showdown mit Randall, dessen Abwesenheit in dieser Folge übrigens sehr gut getan hat.

Fazit

Der Fokus auf Miles hat der Folge viele Pluspunkte verschafft und die mögliche Entwicklung seines Charakters steigert die Neugier. Auch Bass' Verhalten ist interessant zu verfolgen. Nur Rachels Handlungsstrang braucht noch mehr Tempo, um mithalten zu können.

Alex Olejnik - myFanbase

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