Review: #5.14 Allein im Dunkeln
Es ist leider nicht der Schwanengesang für Sean Beckett nötig. Während Wache 23 dafür endlich Geschichte ist, auch wenn es mir für die Truppe dann doch eben leid getan hat, weil sie im Grunde auch nichts dafür können, wie die Leitung gelaufen ist, scheint sich das Geschehen mit Beckett noch länger zu ziehen. Ich kann noch nicht recht abschätzen, was für die Zukunft in Bezug auf ihn noch geplant ist, aber er ist schon auch ganz schön gewieft, denn wo zuletzt der Kontrollverlust deutlich sichtbar wurde, ist er wieder mitten im Spiel, als es darauf ankommt. Das hat natürlich auch was.
Immerhin ist nun also einer der Handlungsbögen beendet, der mir die fünfte Staffel über ein Dorn im Auge war. Auf lange Sicht wird auch Beckett die Segel streichen müssen, da bin ich mir schon sehr sicher. Dennoch wäre es vielleicht auch zu viel des Guten gewesen, auf einen Schlag alle Probleme loszuwerden und heile Welt zu spielen. So ist Beckett weiterhin eine tickende Zeitbombe und das vor allem für Robert Sullivan. Nachdem ich in meiner letzten Review eine Lanze für ihn gebrochen habe und auch immer noch dazu stehe, sieht es für ihn nach dieser Episode nicht gut aus. Aber letztlich gab es für ihn auch nie ein Mittelweg, um selbst gut dazustehen. Denn die Beförderung hat er sich eben wirklich verdient. Es ist ihm zu gönnen, dass er mit Natasha Ross wieder etwas erlebt, was ihn glücklich macht, aber natürlich sieht all das in Kombination sehr schlecht für ihn aus. Auch sein Ansinnen bei Beckett war durch und durch kollegial besorgt gemeint. Jetzt ist der Alkoholkonsum nicht bewiesen worden, aber wir wissen, dass es die Wahrheit ist, weswegen Sullivan eben jetzt keinesfalls aufgeben darf. Vielleicht ist es auch wieder Zeit, dass er nur als Führungskraft denkt. Auch wenn er die Kollegialität zuletzt genossen hat, das hilft ihm nicht, wenn dafür unter Becketts Leitung etwas Schlimmes passiert. Sullivan steckt also gerade in einer Position, in der man nicht stecken will, aber ich denke, dass er die richtige Entscheidung treffen wird.
Carina DeLuca forciert also, dass Jack Gibson ihr Samenspender werden soll. Da ich die Idee auch weiterhin gut finde, hat es mir gefallen, wie er und Maya Bishop hier im Einsatz zusammengebracht wurden. Denn sie hat ihn eben vor allem durch Carinas Augen gesehen und deswegen sich hinter professionellem Abstand versteckt. Dennoch teilt sie mit Jack eine Geschichte und die war eben nicht nur mit körperlicher Anziehung zu begründen. Nachdem Maya also ihren Frust an Sullivan ausgelassen hat, war es gut, wie Jack sie aus Sorge einbremste und ihr gleichzeitig aber auch das Selbstbewusstsein aufgebaut hat. So hat Maya nämlich auch Carinas neue Perspektive auf ihn einnehmen und sehen können, dass sie Recht haben könnte. Also bin ich jetzt gespannt, wie diese Storyline an Fahrt aufnehmen wird.
Der Wunsch von Ifeya Miller, dass Ben Warren seinen Job aufgeben soll, war also nicht nur so dahin gesagt, hätte mich auch gewundert, aber die letzte Episode endete da etwas komisch. Idiotisch ist es immer noch, also wollen sie da jetzt wirklich was draus machen? Denn die Begeisterung der geretteten Kinder hat ihm ja auch bewiesen, dass er richtig in seinem Job ist. Also ich hoffe ehrlich, dass daraus jetzt nicht langfristig ein Disput gemacht wird, sondern dass Ben Ifeya eine klare Ansage macht, denn es ist echt lächerlich. Von wem will sie eigentlich gerettet werden, wenn sie mal in Gefahr ist?
Einen großen Teil dieser Episode hat ein Abendessen bei den Dixons eingenommen und es wäre vermutlich noch milde ausgedrückt, wenn ich sage, dass es der pure Horror war. Schauspielerisch war das natürlich großartig von allen Seiten, weil es mit einer Eskalation nach der nächsten immer eindringlicher wurde, was viel an Emotionen möglich gemacht hat. Aber ich als Zuschauerin habe mich wirklich sehr unwohl gefühlt, weil sich einfach alles falsch anfühlte. Überhaupt schon Michael Dixon wiederzusehen, war ein riesiger Graus. Dann dass Travis Montgomery wirklich der Einladung gefolgt ist und damit dann doch dieselben Fehler bei Emmett Dixon wiederholt und dann eben dieser selbst, der sich keine Ahnung was bei dieser Einladung gedacht hat, denn dass das ein Minenfeld werden würde, das war schon vorher deutlich abzusehen. Ich wäre ja wirklich froh gewesen, wenn die Trennung von vor zwei Episoden Bestand gehabt hätte und wir uns diese Qual hätten ersparen können, aber sei es drum. Wenn es das jetzt hoffentlich wirklich war, dann ist es natürlich noch einmal ein besserer Abschluss, denn gerade Emmetts Monolog am Ende war schon stark. Es ist schön für ihn, dass er es jetzt mit der Kunst versucht und dafür wegzieht. Denn er muss ganz dringend ganz weit weg von seinem Vater. Aber ich fand es auch schön, dass er die nun zum dritten, vierten (?) Mal gescheiterte Beziehung dennoch als wichtigen Punkt seiner Entwicklung sehen kann, das ist eine reife und vor allem wahre Einstellung. Für Travis hoffe ich jetzt einfach, dass er sich aus diesen Fesseln befreien kann, denn die Beziehung mit Emmett hat ihm vorne und hinten nicht gestanden. Auch er sollte abseits seiner Eltern agieren dürfen und dann bitte wirklich eine epische Liebesgeschichte für ihn. Aber was ist mit Dixon? Die Andeutungen bezüglich der Bürgermeisterkandidatur machen mich sehr besorgt, denn ich kann den Kerl einfach nicht sehen.
Zuletzt haben wir dann noch den Cliffhanger ganz am Ende der Episode, den ich so nicht erwartet hätte. Alles fängt damit an, dass Andy Herrera die letzte Zeremonie mit Wache 23 feierlich vollzieht und dann gehen alle in die Bar, um dort einerseits zu feiern, aber andererseits auch den Abschied zu verarbeiten. Schon dort ist vor allem Theo Ruiz' düstere Stimmung zu erkennen, denn er hat bei Wache 23 etwas gefunden, was man unweigerlich gar nicht glauben kann, weil dieses toxische Arbeitsumfeld ja tatsächlich existierte und dennoch ist es aus seiner Sicht wirklich zu verstehen, wie wichtig ihm alles war. Da ist Andy noch vorsichtig mit dem, was sie so von sich gibt, doch nach ein paar Drinks, nach ein bisschen Flirten mit Jeremy, der zu Besuch in der Stadt ist, sind alle Warnschilder mit Karacho überfahren worden. Es passt natürlich zu Andy, die im Job immer verbissen und weitsichtig ist, aber privat schon mal großes Chaos hat und dort mehr nach Gefühl agiert. Es war klar, dass sie mit ihrem Geständnis nur alle vor den Kopf stoßen konnte, auch wenn man ihr wirklich nichts Böses unterstellen kann. Letztlich gibt es dadurch eine große Parallele zu Sullivan, denn beide meinen es gut, können aber dabei nicht gewinnen. Schließlich bleibt Andy also alleine mit Jeremy in der Bar zurück und dann nimmt alles eine dunkle Wendung. Als sich die Episode langsam aber sicher dem Ende näherte, war mir klar, dass noch etwas Schlimmes passieren wird und konnte kaum hinsehen. Es war schon krass, wie sehr Jeremy sich in Bruchteilen von Sekunden gewandelt hat. Mit Andy hat er aber ein Opfer, das eben nicht klein beigibt, weswegen es zu ihr passte, wie vehement sie sich wehren konnte. Schließlich gelingt ihr ein Schlag, ob beabsichtigt so platziert oder nicht, ist mir nicht ganz klar (das medizinische Wissen hat sie in jedem Fall), der Jeremy die Luft nimmt. Andy kann fliehen, während er um Luft ringend zurückbleibt. So schockierend die Szenen auch waren, so interessant ist jetzt natürlich die Ausgangslage, denn ich könnte mir vorstellen, dass uns beim nächsten Mal eine sehr gesellschaftskritische Episode erwarten dürfte. Denn Andy ist entkommen, Jeremy wird vielleicht sterben, wie leicht wird es dann fallen, Andy als Opfer zu sehen? Ich bin also sehr gespannt, was hiermit gemacht wird.
Fazit
Alles in allem bietet "Seattle Firefighters - Die jungen Helden" durchaus eine gute Episode an, auch wenn ich mir gerade das Abendessen bei den Dixons gerne gespart hätte, dennoch war es vorzüglich gespielt. Es gibt starke Weiterentwicklungen, ein paar Fragezeichen und dann eben den großen Cliffhanger am Ende, der große Spannung verspricht. Die nächste Woche darf so gerne kommen.
Lena Donth - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: Alone in the DarkErstausstrahlung (US): 31.03.2022
Erstausstrahlung (DE): 11.07.2022
Regie: Stacy K. Black
Drehbuch: Zaiver Sinnett
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