Review: #6.14 Lass alles raus
Nachdem vergangene Woche doch einige dunkle Wolken aufgezogen sind, so können wir erstmal beruhigt sagen, einige sind (erstmal) umschifft worden. Es liegt immer noch viel Konfliktpotenzial in der Luft, aber dennoch sind große Steine weggerollt worden, weswegen ich auch die lustig-charmanten Momente wieder deutlicher wahrnehmen konnte.
Erster weggerollter Stein: Maya Bishop hat ihre große Prüfung bestanden. Nachdem sie offenbar aus einem ersten Impuls heraus, den ihr zugeordneten Kollegen bei der Gewerkschaft angerufen hat – aber nur die Mailbox erreicht hat -, hat sie mehr Zeit zum Nachdenken bekommen. Es war sicherlich okay darzustellen, dass Maya noch keine lange Wunderheilung hinter sich hat. Sie hat immer noch ehrgeizige Träume und die werden mit ihrer Liebe zu Carina DeLuca vielleicht immer irgendwo im Clinch liegen, aber die Entwicklung wäre schon, dass sie sich mehr für die Liebe als für den Job entscheidet. Das hat Maya diesmal gemacht, indem sie Carina am Ende einweihte, welche Verführung ihr zugetragen wurde, aber dass sie es so nicht machen will. Es war sicherlich ein großer Meilenstein für die beiden, vor allem weil Maya mit Pam Williams auch jemanden vorgesetzt bekommen hat, von der sie noch gar nichts wusste und wo sie auch das Vertrauen haben musste, dass zwischen den beiden Frauen nichts gelaufen ist. Maya konnte diesmal alles abschütteln und sich auf das besinnen, was sie Gutes hat. Carina umgekehrt hat auch eine gute Versicherung bekommen, weil ihr klar sein muss, dass Maya die Option auf den Captain-Posten nicht leichtfertig aufgegeben hat. Auch wenn es natürlich interessant gewesen wäre, wie sich alles entwickelt hätte, wenn der Gewerkschaftsvertreter abgenommen hätte, so sind wir nicht bei hätte, hätte, Fahrradkette, sondern im Hier und Jetzt und da können wir die beiden als Paar wohl gerade in ruhigere Gewässer schicken.
Zweiter weggerollter Stein = schnellste aufgelöste Dreiecksgeschichte der TV-Historie? Ich bin mir natürlich nicht sicher, aber wo ich noch am Spekulieren war, wie ich wohl mit dem Dreieck aus Eli Stern, Andy Herrera und Travis Montgomery umgehen und für wen ich wohl sein würde, da hat sich das Thema auch wieder schnell erledigt. Es gab doch einige lustige Momente, was zu erwarten war, denn spätestens, wenn Victoria "Vic" Hughes und Travis bei solchen Geschichten am Start sind, dann kann es nicht bierernst über die Bühne gehen. Gleichzeitig bin ich mir aber sicher, dass es das mit Eli jetzt war, denn nachdem Travis mal eben seine Kandidatur zurückgezogen hat und Andy sichtlich geschockt war, gibt es für ihn einfach keinen Grund mehr, da zu sein. Zumal eben dieses Hin und Her auch zu viel Porzellan zerschlagen hat. Das bringt mich aber wiederum auf den Gedanken: wie finde ich diese Lösung denn nun? Ich hatte mich schon mehrfach gefragt, wie man das Bürgermeisterschaftsthema aus der Welt schafft, denn im Grunde war ja klar, dass Travis sonst seinen Beruf hätte aufgeben müssen. In dem Sinne war das nun natürlich passend. Auch wenn Robel Osman sicherlich kein Travis ist, so scheint es ein guter Kompromiss zu sein, denn es war immer offensichtlich: Travis kann die Menschen mitreißen und er kann auch etwas bewegen, aber er wäre schon nach einem Monat Rathaus fix und fertig gewesen. Parallel tut sich da natürlich die Frage auf: was passiert jetzt mit Michael Dixon? Er wird immer Unheil anrichten können, ob nun als Bürgermeister oder nicht, aber seine Beförderung als Hauptfigur war für mich einfach unsinnig. Werden wir ihn nun endlich los? Nochmal zurück zur Dreiecksgeschichte: Eli war für mich als Figur nicht so wichtig, dass ich jetzt Tränen vergieße, dennoch passte er mit Andy und auch Travis irgendwie doch, also ist es doch etwas schade, aber es wird zu überwinden sein.
Dritter weggerollter Stein: Ich mache hinter das Thema Theo Ruiz noch ein Fragezeichen, aber dennoch gehe ich in Bezug auf ihn nicht hoffnungslos aus der Folge. Zum einen scheint es mit Vic nicht so schlimm zu sein wie befürchtet, zum anderen hat er nun auch genug Lektionen gelernt, um seine Unsicherheiten langsam loszulassen und auf das zu vertrauen, was er kennt. Auch wenn mit Vic nicht alles super ist, weil sich dafür Privat- und Berufsleben gerade zu sehr ins Gehege kommen, so ist es doch wichtig, dass Vic immer noch freiwillig als Puffer agiert und dass sie Theos Wut abfängt. Umgekehrt ist eben auch Travis ein wichtiger Faktor, der nun ja für die Zukunft fest im Sattel ist und daher auch selbstbewusster seinem Freund beistehen kann. Denn er kennt die Unsicherheiten von Theo am besten, er kann ihm dazu also auch die ehrlichste Meinung geben. Dennoch war ich auch etwas überrascht, dass der Disput diesmal mehr zwischen Theo und Andy lag, wo es letzte Woche noch Robert Sullivan war. Die beiden kennen sich eben nun schon deutlich länger als Kollegen als die anderen, vermutlich war es daher einfach Mittel zum Zweck, denn Andy hat so in der Summe wirklich viel dicke Luft angestaut bekommen und war eh schon innerlich fast aufgeladen.
Das führt uns zu einem letzten Punkt, wo dann kein Stein weggerollt wurde, eher wurden Steine übereinandergelegt. Denn während Natasha Ross und Sullivan nicht wissen, dass es Fotos von ihnen gibt, schlittern sie in eine Beziehungskrise, während Andy am Ende die Bilder bekommt und angesichts der ganzen Erlebnisse für eine Schicht einfach genug hat. Ungute Kombi. Dass es zwischen Natasha und Sullivan ohnehin angespannt war, das war klar, aber dass er tatsächlich ein Gesuch für eine Versetzung einreicht, das kam überraschend. Vor allem musste ich mich sofort Natashas Rede anschließen, dass er in dieser Staffel eigentlich mehr die romantische Hälfte der beiden war und jetzt alles wie weggeblasen. Das ist eben so ein wenig das Problem bei Sullivan und was ihn zu einem reizbaren Charakter innerhalb von "Seattle Firefighters - Die jungen Helden" macht. Als die Beförderung nicht auf dem Tisch war und alle brav hinter Sean Beckett eingereiht waren, da war alles gut, aber jetzt wurde sein Ego gekränkt und ehe wir uns versehen, ist er wieder unnachgiebig und auch egoistisch. Nun denke ich nicht, dass Natasha jemand ist, die es ihm einfach machen wird und auch Sullivan ist abseits seines Egos jemand, der zu kämpfen weiß. Dazu ist ihr Fundament zu tief, weswegen ich nicht aktiv besorgt bin, aber die Frage ist umgekehrt nun auch, sind sie überhaupt noch Herr ihres eigenen Schicksals und wie sauer ist Andy wirklich? Sie war vor allem enttäuscht von Sullivan, als Ex-Ehepartner mehr als verständlich, aber es geht eben nicht nur um ihn, sondern auch um Natasha und ich finde Andy gerade schwer einzuschätzen. Oder kommt noch jemand anderes ins Spiel? Auch wenn es hier eher schlimmer als besser wurde, die Unvorhersehbarkeit dieses Handlungsbogens ist reizvoll.
Einzige Frage noch: was sollte das mit Jack Gibson? Ich habe kurz gedacht, ob sein Unfallsturz vielleicht dafür sorgt, dass medizinisch zufällig was bei ihm entdeckt wird. Aber darauf deutete am Ende nichts mehr hin. Da finde ich solche Aufregung rund um eine Hauptrolle immer verschenkt, wenn es so nichtssagend endet…
Fazit
"Seattle Firefighters" setzt diesmal einige Haken an Storylines – oder bezeichnen wir es in vorsichtiger Betrachtung einer DRAMAserie als wichtige Meilensteine -, was eine insgesamt hoffnungsvollere Episode ergibt. Für die kommende Woche wird vor allem spannend, wann endgültig alle Bescheid wissen über Natasha und Sullivan.
Lena Donth – myFanbase
Die Serie "Seattle Firefighters - Die jungen Helden" ansehen:
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Diskussion zu dieser Episode
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: Get It All OutErstausstrahlung (US): 13.04.2023
Erstausstrahlung (DE): 24.07.2023
Regie: Stacey K. Black
Drehbuch: Peter Paige
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