Die enttäuschendsten Beziehungen 2008/2009
Platz 4: Elle & Sylar (Heroes)

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"Heroes" hat sich mit der dritten Staffel eigentlich durchgängig Eigentore geschossen und wusste selten bis nie wirklich zu überzeugen. Dementsprechend landeten die einst vielversprechenden Charaktere Hiro und Nathan auf Platz 7 und Platz 3 der enttäuschendsten Charaktere 2008/2009. Wenn eine einst so starke und vielversprechende Serie, also plötzlich so dermaßen in sich zusammenbricht, ist es natürlich klar, dass es an allen Ecken und Enden bei der Serie an Qualität mangelt, weswegen "Heroes" auch in dieser Kategorie vertreten ist.

Psychopathen unter sich

Liebesbeziehungen standen bei "Heroes" nie wirklich im Vordergrund. Da war es ein geradezu spannendes Unterfangen auf einmal beobachten zu dürfen, dass der abgrundtief böse Sylar sich verliebte. Mit Elle hatten die Autoren sogar ein glaubwürdiges Gegenüber für Sylar gefunden. Zusätzlich muss wohl definitiv auch erwähnt werden, dass die guten Freunde Zachary Quinto und Kristen Bell eine enorme Chemie hatten und dementsprechend das neugefundene Liebespaar überzeugend darstellen konnten.

Wir haben also zwei interessante Charaktere, die beide scheinbar unfähig sind, andere zu lieben, jedoch das perfekte Gegenstück in sich gefunden haben und von ihren Darstellern glaubwürdig verkörpert werden. Wie kommt es dann dazu, dass die Beziehung von Elle und Sylar auf der hier vorliegenden Liste und dann auch noch so weit vorne landen konnte? Wie bei fast allem, was mit der dritten Staffel zu tun hat, muss man wohl wieder den Autoren den schwarzen Peter zuspielen.

Zunächst einmal hat man die Liebesgeschichte der beiden aufs Äußerste (nachträglich) durchkonstruiert, was zwar erst mal nicht schlecht ist, aber bei dem letztlichen Ergebnis einfach vollkommen überflüssig erscheint. So kommt es nun also, dass Sylar und Elle sich eigentlich schon über ein Jahr kennen. Sie wurde als junge Company-Agentin von Noah auf ihn gehetzt und hat dadurch den geplanten Selbstmord von Sylar verhindert. In #3.08 Villains bekommen wir somit eine wunderbare Szene präsentiert, die die beiden Charaktere näher bringt und es verständlich macht, dass sie etwas füreinander empfinden (werden). Ein wenig fraglich ist hier natürlich, wieso Noah Sylar nicht sofort ausser Gefecht setzte, sondern erst einen Mord abwarten wollte, aber das hat mit der Beziehung von Elle und Sylar nur marginal zu tun.

Bis dato konnte man also nachvollziehen, was die beiden Charaktere aneinander faszinierte und empfand sogar Mitleid für die beiden, dass sie durch die äußeren Umstände einfach kein Glück im Leben fanden. Verstärkt wurde dieses Gefühl, als man uns Szenen zwischen den beiden präsentierte, bei denen Sylar versuchte Elles Fähigkeiten zu adaptieren und sie in einem Gefühlschaos aus Liebe und Hass immer mehr zueinander fanden. Großartig gespielt und zu diesem Zeitpunkt wünschte man sich einfach immer mehr von den beiden.

Genau ab diesem Zeitpunkt ging die Beziehung der beiden jedoch auch rapide bergab und rutschte geradezu ins Lächerliche. Denn Sylar und Elle liebten sich zwar, versuchten aber beide immer jemand anderes und vor allem Besseres zu sein, als sie waren. In Anbetracht der Tatsache, dass beide keine Unschuldslämmer waren und eigentlich genau das sie verband, wirkte dies natürlich nicht mehr. Die Anziehungskraft der beiden, da sie sich so ähnlich waren, aber nicht danach strebten gute Menschen zu sein, hätte hier vielmehr überzeugt. Genauso wenig Lust hat es gemacht, die beiden als neue Version von Bonnie & Clyde zu sehen, wie sie Noah und Claire aufs Bitterliche bekämpfen.

Ein kurzer Aufwind war gegeben, als die beiden sich liebend und kräftelos in die Arme fielen, jedoch war die Szene so kurzlebig und eigentlich auch nur dazu da, um die Dramatik, dass Noah die beiden aus einer Entfernung heraus töten wollte, zu steigern. Dann wurde dem ganzen jedoch die Krone aufgesetzt und es rutschte ins Lächerliche und hinterfragte jede zuvor dagewesene Szene der beiden. Noah jagte die beiden quer durch die Stadt, schoss dabei um sich und verletzte Elle, die Sylar immer und immer wieder beschützte. Es endet mit Sylars Tod, der jedoch dann doch nicht (wie immer!) starb, da die Autoren eine Hintertür eingebaut hatten. Nachdem Sylar dann darüber aufgeklärt wird, dass er in den letzten Wochen von jedem belogen wurde, verwandelt er sich in das altgewohnte Tier und tötet die einzige Person, die ihn jemals wirklich so geliebt hat wie er war.

Beziehungstechnisch haben wir einige Feinheiten sehen dürfen, jedoch bleibt es fragwürdig, warum man das ganze inszeniert hat, da es sich im Nachhinein einfach nur nach einer Füll-Geschichte anfühlt, die jeglichen Reiz verliert, wenn man sich dies ins Gedächtnis ruft. Die beiden hatten viel Potenzial, doch das verschenken die Autoren (mal wieder!), um Sylar zum 638. Mal wieder von gut zu böse zu gut zu böse zu gut zu böse... umzukehren.

Eine Liebesbeziehung mit Potenzial wurde von den Autoren wieder einmal im wahrsten Sinne des Wortes tot geschrieben und landet deswegen auf dem vierten Platz unserer Liste.

Annika Leichner - myFanbase

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