Bewertung

Review: #3.05 Have You Really the Courage?

In dieser Woche bekamen wir bei "Switched at Birth" einiges zu sehen, mit dem wir wohl so nicht gerechnet hätten. Einige der Charaktere waren an ganz neuen Orten und in ganz neuen Handlungssträngen unterwegs, was erfrischend war. Trotz dieser Überraschungen und vielen neuen Handlungen plätscherte diese Folge für mich ohne richtiges Dramagefühl ein bisschen vor sich hin, allerdings eher auf eine angenehme als langweilige Art und Weise.

"I see you as a friend. And that's it. And I just wanted to make sure that I'm being clear."

Fangen wir mal bei der Aww-Storyline an, die sich in dieser Folge um Bay und Tank drehte. Nach einem kleinen Hinweis von Daphne wird Bay sofort und ohne weiteres Beobachten oder Nachdenken klar, dass Tank mehr für sie empfindet als nur Freundschaft. Das kam für uns Zuschauer natürlich nicht weiter überraschend, wäre es doch eine absolute Ausnahme gewesen, einen männlichen Charakter in einer Serie ausschließlich als guten Freund einzuführen. Aber gut, wenn man über diesen Aspekt hinwegsieht, hat dieser Handlungsstrang für mich wirklich gut funktioniert, hauptsächlich deshalb, weil ich ein riesiger Fan von Tank bin und mir Bay und er zusammen wirklich gut gefallen. Am Schönsten fand ich den Moment, als Tank Bay quasi nach einem Date fragte und sie ohne Nachzudenken einwilligte, nur um sich dann hinterher zu ärgern, ihm dadurch möglicherweise falsche Hoffnungen zu machen. Da hat man ganz deutlich gesehen, wie gern sie ihn hat. Man wünscht Bay wirklich einmal einen normalen Kerl, der weder jede Sekunde im Kriegsgebiet erschossen werden könnte, noch sie aus lauter familiären Problemen mit der Freundin ihres Bruders betrügt. Und obwohl ich der Meinung bin, dass Bay im wahren Leben bei ihren Gefühlen bleiben würde (denn eigentlich empfindet sie nun einmal nur Freundschaft für Tank und hängt außerdem noch viel zu sehr an Ty. Und Emmett...Den ich übrigens auch sehr vermisst habe in dieser Folge), drücke ich dem Serien-Tank und der Serien-Bay alle Daumen. Denn ob es nun die beiden beim Sport waren oder auf der Party, sie verstehen sich einfach gut und er kümmert sich rührend um sie. Die in die Glasscherben fallende Bay war für mich übrigens ein absoluter WTF-Moment, der für mich völlig überraschend kam. Sollte er nur dafür gut gewesen sein, Bay zu zeigen, wie fürsorglich Tank ist, wird er für mich der absolute (und gleichzeitig sinnlose) WTF-Moment bleiben. Sollte dieser Sturz allerdings, was ich vermute und gleichzeitig nicht hoffe, mehr bedeuten, wie beispielsweise ein bleibender Schaden an Bays Hand, sodass sie nicht mehr malen kann, ist dies etwas, was ich wirklich nicht habe kommen sehen und für sehr heftig halte. Man wird es sehen.

"Glamour meets Smut meets sports."

In dieser Folge hing eigentlich kein Handlungsstrang so richtig mit dem anderen zusammen, sodass ich einfach mal mit Kathryn und ihrem Versuch, wieder ein Buch zu veröffentlichen, weitermache. Renzo als neuer, unglaublich witziger Nebencharakter überzeugt mich persönlich nicht ganz so sehr wie Tank, funktioniert aber in Kombination mit Kathryn trotzdem sehr gut. Es gefällt mir, wie er sie ermutigt, an sich zu glauben und ihr bei ihren Zielen hilft. Außerdem war es zwar gänzlich ungewohnt, aber auch wirklich unterhaltsam, Kathryn in einer völlig neuen Umgebung zu sehen – mit Frauen und Renzo in einer Schwulen- Lesbenbar (?), wie sie schmutzige Geschichten erzählt. Sie ist regelrecht aufgeblüht und es hat Spaß gemacht, ihr zuzusehen. Trotzdem sieht man ihr an, dass ihr nicht wirklich wohl dabei ist, dieses neue Buch voller Klatsch und Tratsch zu schreiben, denn irgendwie entspricht das eben einfach nicht ihrem Charakter. Ich bin gespannt, wohin das führen mag, denn hier ist meiner Meinung nach großes Potential für viel Drama und unerwartete Wendungen, vor allem im Bezug auf ihre Ehe mit John.

"Nikki hasn't discussed this with Toby yet, but they've asked her to stay another six months in Peru."

Apropos ihre Ehe mit John: Den zweiten WTF-Moment in dieser Folge gab es zu sehen, als Nikkis Mutter sich in dieser Folge an John heranschmiss und ihn sogar küsste. Die Mutter von wem? Ohja, richtig. Nikki. Die Ehefrau von Toby. Innerhalb von summiert wenigen Minuten wurde diese kurzerhand für die nächste Zeit aus der Serie geschrieben, sie bleibt einfach mal noch länger in Peru. Ist zwar noch nicht entschieden, aber ich bin mir ziemlich sicher. Mehr kann und will ich zu diesem Handlungsstrang nicht sagen, denn ich würde mich nur aufregen, warum man Toby überhaupt heiraten lässt, wenn man sowieso nicht vorhat, diese Ehe ernsthaft zu thematisieren.

Also lieber zu John und Nikkis Mutter: Ich kann mir nicht helfen, aber irgendwie hat mich diese völlig aus dem Nichts erscheinende Kombination eher unterhalten als schockiert. Meiner Ansicht nach gibt es jetzt zwei Möglichkeiten: Entweder John wacht auf und sieht, wie sehr er und Kathryn voneinander entfernt sind, sich momentan in zwei absolut unterschiedlichen Welten befinden und man da schleunigst etwas unternehmen muss. Oder aber er findet Gefallen an dieser – ich entschuldige mich im Vorhinein für die Wortwahl – ihn anhimmelnden Tussi und lässt sich auf etwas ein. Und angesichts der Richtung, die die Beziehung von Kathryn und ihm in letzter Zeit genommen hat, fände ich ehrlich gesagt beide Möglichkeiten interessant.

"Sometimes she's up, sometimes she's down. Sometimes she's so down she tries to hurt herself."

Während Daphne in der letzten Woche noch damit beschäftigt war, zwei Jungs gleichzeitig den Kopf zu verdrehen, wurde in dieser Woche wieder ihre mir wesentlich besser gefallende hilfsbereite Seite gezeigt. Ich fand es großartig von ihr, wie sie sich um Sharee bemüht hat und ihr helfen wollte. In dieser Woche erfahren wir, was bei dieser eigentlich los ist: Ihre Mutter hat ein ganz großes Problem. Sharee nennt es zwar nicht beim Namen, doch es kann sich eigentlich nur um eine bipolare Störung handeln, unter der ihre Mutter leidet. Und die Verantwortung, sich um ihre Mutter angesichts dieser Umstände zu kümmern, sollte tatsächlich kein Teenager tragen. Daher hat es mir gut gefallen, dass Regina, die Daphne anfangs noch dazu aufforderte, Abstand zu Sharee zu halten, sich schließlich für sie eingesetzt hat. Sie hat absolut Recht damit, dass es keine Option ist, zu schweigen und Sharee nicht zu helfen. Allerdings kann ich mir vorstellen, dass sie ganz schön wütend wird, wenn sie erfährt, dass Daphne sich um professionelle Hilf gekümmert hat.

Auch hier bin ich sehr gespannt darauf, wie es weitergeht und wie das Verhältnis von Sharee und Daphne sich weiterentwickeln wird, denn ich halte Sharee für einen wirklich interessanten Charakter.

Fazit

Alles in allem hat mir die Folge wirklich gut gefallen, auch wenn einige Handlungsstränge aus der letzten Woche einfach unter den Tisch fallen gelassen wurden. So habe ich Emmett sehr vermisst und fand es doch auch etwas eigenartig, dass Daphnes Liebesdreieck ebenfalls ignoriert wurde. Insgesamt aber eine schön anzusehende Episode.

Klara G. - myFanbase

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