Review: #3.06 Der Schrei
Diese Folge von "Switched at Birth" hat sich in meinen Augen leider zu viele Storylines auf die Agenda gesetzt und so leider keiner davon einen wirklichen Gefallen getan. Hier kommen mehrere zwischenmenschliche Probleme, die bereits seit einiger Zeit vor sich hinköcheln an die Oberfläche und dadurch, dass man gleichzeitig an so vielen Ecken arbeitet, kann sich keine davon so richtig entfalten.
Besonders schade finde ich dabei, dass die wirklich unterhaltsame Grundidee von Kathryns Buchparty mit dem großangelegten Mord-Mysterium leider auch nach einem sehr vielversprechenden Anfang total kurz kommt. Was ich aber besonders schade finde, da die anfänglichen Szenen dieser Party einfach unheimlich unterhaltsam und kurzweilig anzuschauen waren. Aber gegen Ende der Folge wird die Party nur noch überschattet von Beziehungsdramen an allen Enden, die im einzelnen absolut nachvollziehbar sind, so geballt aber doch irgendwie zu viel waren.
Beginnen wir mit der Ehekrise der Kennishs, die sich ja nun schon durch die gesamte Staffel wie ein roter Faden ziehen. Die Tatsache, dass Kathryn und John momentan mehr aneinander vorbeileben und es nicht schaffen, den jeweils anderen in einer wirklich bedeutenden Art und Weise am eigenen Leben teilhaben zu lassen, ist eine sehr interessante und auch realistische Storyline. Dabei kann ich mich persönlich natürlich schon allein aus meiner Rolle als Ehefrau und Mutter heraus am besten mit Kathryn identifizieren, aber es ist auch für John nicht leicht, da er von seiner Frau auch seit langem außen vor gelassen wird. Wahrscheinlich hätte ich es lieber gesehen, wenn die Krise der beiden ohne den Auslöser des Fremdkusses ausgekommen wäre, aber wahrscheinlich haben die beiden auch einen derart drastischen Schock benötigt, um über die Beziehung als solche nachzudenken. Ich glaube nicht, dass uns hier eine Trennung auf Dauer ins Haus steht, aber das so eine Ehe auch nach so vielen Jahren immer noch Arbeit bedeutet und man manchmal einfach nur so von Missverständnissen umgeben ist, ist eine leider zu realistische Geschichte.
Das Liebesdrama bei den Töchtern der beiden ist dagegen leider wesentlich weniger interessant. Da wäre zum einen Bay, die nun doch plötzlich mehr in Tank sieht und ihre Worte aus der letzten Folge bereut. Schade, ich hätte es mir wirklich gewünscht, wenn die beiden als gute Freunde bestehen geblieben wären, zumal die beiden einfach als Freunde eine derart wunderbare Chemie haben, die beim Zuschauen einfach nur gute Laune verbreitet. Diese gute Laune wird durch den sofortigen Streit dann doch wieder zerstört. Natürlich hat Bay mit ihrer Reaktion auf die grottenschlechte und einfach nur widerliche Partyidee von Tanks Verbindungsbrüdern vollkommen recht, und ich bin fest davon überzeugt, dass sie auch als platonische Freundin von Tank genauso reagiert hätte. Aber wie sich die Freundschaft zwischen ihr und Tank nach diesem Ereignis entwickelt hätte, wäre in meinen Augen einfach eine viel interessante Geschichte gewesen, als die Frage, wie sich Bay zu Tank nun als feste Freundin verhält. Zumal sie ihm ja nun hier auch recht schnell wieder verziehen hat.
Auch Daphne hat wieder einmal Jungsdrama, bei ihr wird das Dilemma noch dadurch vergrößert, dass man es in der Vergangenheit mit Daphnes Liebesleben einfach immer übertrieben hat und ich persönlich in dieser Staffel mal eine Phase in der es nur um ihre berufliche Zukunft und die Arbeit in der Klinik gegangen wäre, sehr begrüß hätte. Aber am Ende steht Daphne nun doch wieder zwischen zwei Jungs, nun muss sie eine Entscheidung treffen und auf diese Frage wird der Fokus gelegt. Da rücken dann leider doch wieder die viel interessanteren Fragen zu Daphnes Zukunft, oder Campbells Verletzungen in den Hintergrund. Schade. Aber vielleicht hat man jetzt hier mit dieser Episode auch das ganze Liebesdrama geballt abgehandelt und schafft so Platz für all die anderen Themen in den letzten vier Folgen der Halbstaffel? Wenn ja, könnte ich auch das verschenkte Potential in dieser Folge dann doch wieder verzeihen.
Allein aus der Sicht dieser Episode bleibt aber eher ein zwiespältiges Gefühl bei mir zurück. Die guten Ideen und Momente werden leider von zu viel unnötigem Drama überschattet. Hoffen wir, dass es in der nächsten Woche interessanter weiter geht.
Cindy Scholz - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: The ScreamErstausstrahlung (US): 17.02.2014
Erstausstrahlung (DE): 26.10.2015
Regie: Jonathan Frakes
Drehbuch: Chad Fiveash & James Patrick Stoteraux
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