Bewertung

Review: #5.11 Das X in der Akte

Bereits zweimal in dieser Season bereicherte sich "Bones - Die Knochenjägerin" an anderen Formaten. War es in #5.02 The Bond in the Boot noch James Bond, in #5.04 The Beautiful Day in the Neighborhood ein Hauch von "Desperate Housewives", war jetzt also "Akte X" an der Reihe. Ehrlich gesagt: diese Folgen gehören nicht zu meinen Lieblingsfolgen, und neu ist es für "Bones" auch wieder nicht, denn die Serie hat sich bereits in der Vergangenheit an anderen Formaten bereichert, gebracht hat es ihr noch nie etwas. Mir sind Episoden mit eigenen Einfällen lieber, so konnte mich diese Folge nicht so richtig überzeugen.

Das einzige Highlight war für mich, dass die Autoren mit Angelas und Wendells Beziehung einen Schritt weiter gingen, was ich nicht erwartet habe.

"Can you imagine if we found an alien... A real one?" - "You mean someone slipped illegally into the country from Mexico or Canada?"

Der Fall an für sich verläuft wie erwartet. Ganz nach der Redensart: Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt! Obwohl sich Booth und Brennan anfangs schon wie Mulder und Scully verhalten und der Spaßfaktor dadurch nicht zu kurz kam, wird einem schnell klar, dass die Episode trotz des ganzen UFO-Geredes bald in eine andere Richtung geht. Denn die Leiche und Motive sind menschlicher Natur. Wenn es anders gekommen wäre, hätte ich wohl auch ausgeschalten. Naja, wie auch immer... Während Brennan anfangs nicht davon überzeugt ist, dass außerirdische Lebewesen existieren beziehungsweise könnten, ändert sie im Laufe der Episode häufig ihre Meinung darüber, was mich schon etwas irritiert hat, denn es passte gar nicht zu ihr und ihrer rationalen Einstellung. Andererseits kam mir ihre lockere Art auch ganz entgegen.

So wie die Folge aufgebaut war, musste es auch Freaks an Verdächtigen geben, unter ihnen Marvin Breekman, Blaine Miller und Rachel Adams. Adams war eigentlich meine Hauptverdächtige, und so war ich auch etwas enttäuscht, dass ihre Story anfangs rund um die illegale Chemieabfallbeseitigung noch interessant gemacht und aufgebauscht wurde, dann jedoch mit einer Szene abgetan wurde, und Rachel Adams wieder Geschichte war. Zum Glück gab es während der Episode dann noch einen großartigen Brüller, als sich das Skelett während des MRI aufrichtete und Brennan anfing zu schreien; Booth versuchte auf das Skelett zu schießen und die Waffe ihm aufgrund der magnetischen Anziehungskraft aus der Hand gerissen wurde. Eine Superszene, vor allem, weil beiden bewusst wurde, wie peinlich die Situation letztlich war und sie sich deswegen auf Stillschweigen darüber einigten.

"You think you have the big secret, but you don't." - "I thought we were being subtle." - "Do you think Hodgins knows?"

Kommen wir jetzt zu meinem Highlight dieser Episode, jedenfalls der Storyline, die mich am meisten gefiel. Die Macher der Serie gingen mit Wendells und Angelas Beziehung einen Schritt weiter, indem Hodgins davon erfährt. Ich verstehe gar nicht, warum Angela und Wendell davon ausgehen, dass ihre Beziehung noch so topsecret wäre. Waren sie doch in #5.06 Tough Man in the Tender Chicken bereits sehr vertraut miteinander und das in der Gesellschaft der anderen. Cam und Booth ist diese Beziehung ja ebenfalls nicht entgangen, und Erstere deutet es dieses Mal auch an, dass ihr großes Geheimnis längst keines mehr ist.

Wendells Einstellung und Entwicklung in dieser Episode fand ich sehr interessant, da man solch ernste Züge von ihm selten - wenn überhaupt - beobachtet. Dass ihm die Freundschaft zu Hodgins sehr wichtig ist und er ihm deswegen von der Beziehung erzählt, kann ich voll nachvollziehen, und es ehrt ihn. Allerdings bezweifle ich, auch wenn Wendell für Hodgins auch ein Freund ist, dass alles so bleiben wird. Dass alle drei auf heile Welt machen. Das hat man bereits an Hodgins' Verhalten nach dem Geständnis gesehen, dass sich da etwas getan hat.

"You were right, Sweets. Everything is not fine." - "It's over between Hodgins and me. You believe that now, right?" - "I think everything is always more complicated than it looks."

Für eine Sekunde habe ich Hodgins es schon abgekauft, dass er sich für Angela und Wendell freut, doch im nächsten Augenblick kamen mir bereits Zweifel. Wer geht schon mit seiner Ex und deren neuen Freund gerne essen und fühlt sich freiwillig wie das fünfte Rad am Wagen? Der Einzige, der die Situation richtig interpretierte, ist mal wieder Sweets, doch den nimmt keiner ernst - wie immer. Obwohl sich Angela, Wendell und Hodgins längst über die Konsequenzen und das ganze Gefühlschaos klar sind, geben sie es Sweets gegenüber nicht zu und meinen, alles wäre in Ordnung. Dass Hodgins noch längst nicht über Angela hinweg ist, machte nicht erst diese Episode deutlich. Das war bereits während Angelas Beziehung zu Roxie Lyon zu bemerken. Brauchte sie während dieser Beziehung oder nach der Trennung Trost, fand sie immer in Hodgins einen Partner, bei dem sie sich ausheulen konnte. Allerdings landeten beide immer im Bett, wobei sich Hodgins wohl immer Chancen auf einen Neuanfang mit Angela gemacht hat, was ich von Angelas Seite auch nicht fair fand, ihn so auszunutzen. Doch dazu gehören auch immer zwei Leute.

Sicher, Wendells Geständnis traf ihn sehr hart. Während er offen bei Sweets zugibt, dass er mit sich kämpft und nicht über Angela hinweg ist, bin ich mir bei Angela auch nicht so sicher, ob sie es überhaupt schon ist und sich eigentlich etwas vormacht. Hat sie sich doch bis zur Beziehung mit Wendell eher wie eine sexhungrige Laborantin verhalten. Der andere Leidtragende ist Wendell, dem es nicht entgangen ist, dass es Hodgins verletzt hat. Ich sehe es schon kommen, dass er aus diesem Dreiergespann zum Schluss als der Verlierer herausgehen wird, was ich bitter finden würde.

Fazit

Die Episode war nicht mehr als Durchschnitt. Ich bin auch kein "Akte X"-Fan, weshalb mich die Folge wohl auch nicht so angesprochen hat. Einzig allein die Storyline um Angela, Wendell und Hodgins war interessant und offenbarte, dass Letzterer überhaupt noch nicht über Angela hinweg ist. Es gab süße sowie peinlich und lustige Szenen zwischen Angela und Wendell, aber auch auf der Seite von Brennan und Booth gab es solche Momente. Doch das allein kann mich nicht überzeugen. Obwohl ich unterhalten wurde, fehlte es mir an Spannung.

Dana Greve - myFanbase

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