Bewertung

Review: #5.07 Der äußere Schein

Foto: Eamonn Walker, Chicago Fire - Copyright: 2016 NBCUniversal Media; Parrish Lewis/NBC
Eamonn Walker, Chicago Fire
© 2016 NBCUniversal Media; Parrish Lewis/NBC

Nachdem die letzte Folge von "Chicago Fire" nicht ganz überzeugend gewesen ist, gelingt es der Episode #5.07 Der äußere Schein deutlich besser und stellt besonders die Beziehung zwischen Matthew Casey und Gabriela Dawson, wie auch die zwischen Chief Wallace Boden und dessen (Stief-)Sohn James auf eine neue Stufe, die auch wieder eine neue Seite an den Charakteren hervorbringt.

schlagende Erkenntnis

Bereits bei James' Auftauchen in #5.05 Aus Mangel an Beweisen hatte ich den Verdacht, dass es einen bestimmten Grund gibt, warum er seinen (Stief-)Vater aufgesucht hat. Denn mal ehrlich: Als wir James in der ersten Staffel kennen lernten, machte er nicht unbedingt den Eindruck, dass er ein besonders gutes Verhältnis zu Boden hat. Doch vielleicht hat sich das vor allem durch die SMS von Boden geändert. Ich hatte in meiner Review zu #5.05 Aus Mangel an Beweisen geschrieben, dass die SMS nicht der ausschlaggebende Grund für die Kontaktaufnahme von James war, doch wahrscheinlich habe ich mich getäuscht.

Denn dadurch, dass Boden auf die SMS geantwortet hat, zeigte er seinem (Stief-)Sohn, dass er an dem Leben von ihm Interesse hat und genau das hat James in der momentanen Situation mehr als gebraucht. Ich hatte zwar ehrlich gesagt erwartet, dass sein Auftauchen mit Drogen in Verbindung steht, aber dass er vom neuen Mann seiner Mutter verprügelt wurde, ist vielleicht sogar noch schlimmer. Damit will ich nicht sagen, dass Drogenmissbrauch weniger schlimm ist, doch ich denke, dass man den auf längere Zeit nicht verstecken kann – ganz anders als blaue Flecke.

Ich fand es schön, wie einfühlsam die Autoren an diese Sache heran gegangen sind und erst einmal Joe Cruz auf die Verletzungen von James aufmerksam geworden ist, ihn aber nicht darauf angesprochen hat. Ich denke, dass James dadurch eher alles abgestritten hätte, anstatt Hilfe anzunehmen. Gut fand ich in diesem Zusammenhang auch, dass Kelly Severide mit ins Boot geholt wurde und auch erst einmal dem Zuschauer Zugang zum Vorfall gewährt wurde. Bei dem betreffenden Einsatz und der von James beobachteten Szene war mir schon klar, dass seine blauen Flecke nicht von Leuten aus der Schule stammen. Dazu war James' Reaktion und Aufmerksamkeit zu sehr auf den Vater gelenkt. Vielleicht hat er sich vorgestellt, wie er den neuen Mann seiner Mutter verprügeln würde.

Schön fand ich bei der ganzen Handlung auch Bodens und Donna Robbins' Herangehensweise. Denn obwohl Boden von Kelly über die blauen Flecke unterrichtet wurde, ist auch er sehr behutsam herangegangen und bot James erst einmal eine Sicherheit, indem er ihm angeboten hat, bei ihm und Donna zu wohnen. Ich denke, dass hat James eine weitere Sicherheit gegeben, um sich seinem (Stief-)Vater wirklich anzuvertrauen. Ich hätte mir auf der einen Seite zwar gewünscht, dass die Zuschauer auch ein Teil des Gesprächs wären, allerdings wäre man dann sicherlich nicht so überrascht von Bodens Reaktion gewesen. Seine Reaktion hat deutlich unterstrichen, wie wichtig James für ihn ist, selbst wenn der Kontakt in der letzten Zeit alles andere als intensiv gewesen ist.

Mich hat es ein bisschen erschreckt, dass James' Mutter nichts davon wusste. Zunächst nahm ich an, dass sie selbst von ihrem Mann verprügelt wird, doch nachdem sie Boden von ihm losgerissen hat, war ich mir alles andere als sicher. Ich kann ernsthaft nicht nachvollziehen, wieso sie nichts davon mitbekommen hat. Natürlich ist James 17 Jahre alt und sicherlich nicht jemand, der ständig zu seiner Mutter rennt. Allerdings hat er sich doch charakterlich verändert und in sich zurückgezogen. Auch bin ich mal gespannt, ob sie sich tatsächlich von ihrem Mann fernhält und ob vielleicht doch noch der Grund herauskommt, warum James so sehr verprügelt wurde. Auf jeden Fall hat diese Offenbarung eine Seite an Boden gezeigt, die ihn für mich noch stärker im Charakter macht.

stark sein für den Partner

Nachdem Matt die Frau von Darin nicht mehr aus den Flammen retten konnte und unter ihrem Tod gelitten hat bzw. erst mit ihrem Tod abschließen konnte, nachdem Darins Schuld bewiesen wurde, hätte ich nicht gedacht, dass er nun schon wieder mit dem Tod konfrontiert wird. Anders als bei dem vergangenen Handlungsstrang fand ich diesen Verlauf aber sehr logisch und wichtig für seine Beziehung zu Gabby.

In den vergangenen Staffeln musste Matt schon einige Schicksalsschläge hinnehmen und hat den starken Mann gegeben. Schon zum damaligen Zeitpunkt fand ich es teilweise manchmal etwas anstrengend, weil man immer wieder gemerkt hat, dass es ihm alles andere als leicht fällt, seine wahren Gefühle zu verbergen. Aus diesem Grund fand ich es auch jetzt seltsam, dass Matt Gabby nichts von dem Tod des Jungen erzählt, auch wenn ich durchaus verstehen konnte, dass er die Feierlichkeit ihrer Eltern für sie nicht ruinieren wollte.

Allerdings hätte ich mir von Gabby gewünscht, sie hätte ein wenig mehr bei Matt nachgebohrt, da sie ohnehin bemerkt hat, dass ihm etwas durch den Kopf geht. Dahingehend hatte ich eher die Befürchtung, dass sie wieder in ihr altes Muster fällt und nur ihre Dinge für sie im Vordergrund stehen. Allerdings muss ich sie loben, als sie von Maggie Lockwood erfahren hat, was Matt ihr verschwiegen hat, erkannte sie, was ihr Verlobter für sie tut und hat sich dafür bedankt.

Ich bin mir sicher, dass sie durch die Bekanntgabe, dass sich ihre Eltern nach 40 Ehejahren trennen, die Befürchtung hatte, ihr stünde dasselbe mit Matt bevor. Schade, dass man nicht mehr über das Eheleben der Eltern weiß, doch ich denke, Gabby hat erkannt, dass ihre Beziehung zu Matt unter einem ganz anderem Stern als die ihrer Eltern steht. Vielleicht steht bald die langersehnte Hochzeit der beiden an. An der Zeit wäre es auf jeden Fall.

Neue Geldeinnahmen fürs Molly's

Ich dachte eigentlich, dass das Molly's gut läuft und dass auch der Besuch von Travis Brenner neue Kundschaft gebracht hat. Doch anscheinend lief es letztlich doch nicht so gut. Warum sonst sollte Christopher Herrmann neue Einnahmequellen suchen, zumindest habe ich es so verstanden. Allerdings scheint seine Aktion mit der Hilfe von Brian 'Otis' Zvonecek und Stella Kidd nicht den gewünschten Erfolg zu haben. Schade eigentlich, die beiden sahen doch wirklich toll aus. Ich bin mal gespannt, was Christopher sich als Nächstes einfallen lässt, um mehr Geld in die Kasse zu bringen.

Randnotizen

  • Es fällt mir wirklich ungemein schwer, Antonio Dawson und Sylvie Brett als Paar anzusehen. Wahrscheinlich liegt das einfach daran, dass ich immer noch glaube, dass sich alles bald wieder in Luft auflösen wird. Zumindest habe ich ein eher seltsames Gefühl.
  • Ich finde es toll, dass man Donna mit in die Handlung von James und Boden einbaut. Auf mich wirkt sie ohnehin sehr sympathisch und mir gefällt es sehr gut, dass sie sich dazu bereiterklärt hat, den Jungen bei sich wohnen zu lassen, weil sie Boden so sehr liebt und ihn unterstützen will.

Fazit

Nach einem kleinen Verschnaufen kann "Chicago Fire" wieder alte Stärke beweisen und unterstricht besonders mit dieser Folge die Beziehungen der Charaktere. Ich denke, uns erwartet bald eine Hochzeit, die fast schon überfällig ist. Ich bin gespannt!

Daniela S. - myFanbase

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