Oscarfieber, Teil 5: Die Nominierten

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Am 2. Februar hatte das Warten und Spekulieren ein Ende. An diesem Tag traten die Schauspielerin Anne Hathaway sowie der Präsident der Academy of Motion Picture Arts and Sciences, Tom Sherak, vor die Kamera, um Namen und Titel der diesjährig nominierten Personen und Filme bekannt zu geben.

Das Besondere an der kommenden, 82. Verleihung: Erstmals wurde die 1944 festgesetzte Beschränkung auf fünf Filme in der Kategorie Bester Film aufgehoben und auf zehn ausgeweitet. Eine Entscheidung, die im Vorfeld für so manche Diskussion gesorgt hat. Ob man jene Regeländerung nun befürwortet oder nicht, den bei den Golden Globes als Beste Komödie nominierten Werken half sie nicht weiter. Keiner der Filme hat den Sprung in die Oscar-Königskategorie geschafft, ganz im Gegensatz zu allen in der Sparte Bestes Drama.

Bester Film

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Das Kriegsdrama "Tödliches Kommando – The Hurt Locker" und das Science-Fiction-Epos "Avatar" (mittlerweile der kommerziell erfolgreichste Film überhaupt) erhielten jeweils neun Nominierungen, die meisten in diesem Jahr, dicht gefolgt von der Kriegsgroteske "Inglorious Basterds" mit acht. Das Sozialdrama "Precious" sowie die Tragikomödie "Up In The Air" wurden beide mit sechs Nominierungen bedacht, der Animationsfilm "Oben" mit fünf. "Oben" ist damit der zweite animierte Film nach "Die Schöne und das Biest" (1991), welcher einen solchen Erfolg verbuchen kann.

Auffallend ist die geringe Zahl weiterer Nominierungen der restlichen vier Filme. Während die Tragikomödie "An Education" Einzug in zwei und das Sci-Fi-Werk "District 9" in drei weitere Kategorien fanden, haben das Drama "Blind Side" und die Komödie "A Serious Man" theoretisch die Chance auf maximal zwei (!) Trophäen am 7. März 2010. Die größte Überraschung ist neben der Entscheidung für das von Kritikern gemischt aufgenommene "Blind Side", das Fehlen von Clint Eastwoods "Invictus - Unbezwungen".

Bester Hauptdarsteller

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Wie erwartet, wurde Golden-Globe-Gewinner Jeff Bridges für "Crazy Heart" bedacht. Für ihn ist es das fünfte Mal, dass er auf einen Goldjungen hoffen darf. Seine Mitnominierten Morgan Freeman (als Nelson Mandela in "Invictus") und George Clooney (für "Up in the Air") dürfen sich bereits mit dem Titel Oscarpreisträger (Freeman 2004 für "Million Dollar Baby", Clooney 2005 für "Syriana") schmücken. Freeman ist wie Bridges zum fünften Mal nominiert, Clooney zum dritten in einer Schauspielkategorie. Colin Firth hingegen erhielt für "A Single Man", Jeremy Renner für "Tödliches Kommando – The Hurt Locker" seine erste Nominierung. Als einziger der hier aufgeführten Männer, wurde Renner nicht auch für einen Golden Globe vorgeschlagen. Bis auf den Briten Firth handelt es sich bei allen Nominierten um US-Amerikaner.

Beste Hauptdarstellerin

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Anders als bei den Hauptdarstellern wurde jede der fünf Frauen im Dezember mit einer Golden-Globe Nominierung geehrt. Was die Oscarnominierungen anbelangt, so bricht Meryl Streep ihren eigenen Rekord. Zum unglaublichen 16. Mal ist die lebende Legende nominiert, jetzt für "Julie & Julia", der ihr bereits den Golden Globe einbrachte. Zwei der begehrten Preise kann Streep bereits ihr Eigen nennen (1979 für "Kramer gegen Kramer" und 1982 für "Sophies Entscheidung"). Helen Mirren erhielt für "Ein russischer Sommer" ihre vierte Nominierung. 2007 gewann sie einen Oscar für "Die Queen". Die zweite Golden-Globe-Gewinnerin 2010, Sandra Bullock, wurde für "Blind Side", Carey Mulligan für "An Education" und Gabourey Sidibe für "Precious" erstmals für einen Academy Award vorgeschlagen. Sidibe sogar für ihr Debüt.

Streep, Mirren und Bullock stellen alle eine reale Person dar. Für Mirren ist es dabei das dritte Mal, dass sie für die Verkörperung einer non-fiktiven Figur für den Oscar nominiert wird. Drei der Darstellerinnen sind US-Amerikanerinnen (Bullock, Sidibe, Streep), zwei Britinnen (Mirren, Mulligan).

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