Bewertung

Review: #6.17 Bergsteiger

In dieser Episode werfen uns die Autoren von "Grey's Anatomy" ein kleines, buntes Liebeswollknäuel zu, mit dem zu spielen allerdings viel mehr Spass machen würde, wenn es etwas weniger synthetisch und fusselig wäre.

Nachdem Mark in der letzten Episode wieder in sein altes Verhaltensmuster zurückgefallen war und mit den Krankenschwestern Onkel Doktor gespielt hat, vollzieht er nun dank Callies Worte eine erneute 180-Grad-Drehung und sucht nach der Frau fürs Leben, mit der er ein Eigenheim beziehen und Kinder bekommen kann. Aber was heißt hier er sucht?! Eigentlich hebt er nur einmal den Kopf, erblickt Teddy, mit der er bisher etwa zweieinhalb Worte gewechselt hat, und entscheidet, dass sie doch eine tolle Kandidatin für das Projekt "Making Little Sloans" wäre. Also gehen die beiden miteinander aus, um ihre Kompatibilität zu testen.

Auch wenn ich den Mark, der erwachsen werden will und Gefühle zeigt, um ein vielfaches lieber mag als den pubertären Mark, der jedem Kittel nachjagt, in dem eine Frau steckt, finde ich es doch recht plump, wie er in dieser Folge verkündet, eine Familie gründen zu wollen, und gleich die nächst beste Frau aus seinem Kollegium in diese Pläne einspannt. Teddy lässt sich im Grunde nur auf Mark ein, weil sie Owen nicht haben kann, was natürlich eine denkbar ungünstige Ausgangsbasis für eine ernste Beziehung ist, aber wie soll Mark auch von Teddys Gefühlen für Owen wissen, er kennt sie ja praktisch gar nicht. In gewisser Weise widerspricht Mark sich mit seinem Interesse an Teddy selbst. Er will ernsthafte Dates an Land ziehen, aber dies so schnell wie möglich und ohne dafür das Krankenhaus zu verlassen, und geht nun mit einer Frau aus, in deren Herzen bereits ein anderer Mann wohnt.

Das Beziehungswirrwarr stellt sich momentan wie folgt dar: wir haben ein Paar, Cristina und Owen, und die "andere Frau" Teddy, die sich, da Owen erstmal bei Cristina bleibt, nun mit Mark verabredet, der von Lexie verlassen wurde, weil das Auftauchen seiner schwangeren Tochter, die inzwischen wieder das Weite gesucht hat, zu viel für sie war. Lexie findet Ablenkung bei Alex, dessen Ehe mit Izzie, Aufenthaltsort unbekannt, in die Brüche gegangen ist. Nebenbei sind auch andere Charaktere in das Geflecht verstrickt, allen voran Meredith. Sie fürchtet, dass Cristina verletzt wird, da sich bei Owen bereits leichte Züge von Eifersucht wegen des Flirts von Teddy und Mark zeigen. Definitiv schon verletzt ist Merediths kleine Schwester Lexie, die registrieren muss, dass Mark die Trennung erfolgreich zu verarbeiten scheint und weiterzieht. Ich weiß nicht, wohin das ganze Szenario führen soll. Es erscheint mir im Moment ziemlich chaotisch und unberechenbar. Die Voraussetzungen können sich offenbar in jeder Episode wieder ändern.

Auch eines der zuletzt stabileren Paare, Callie und Arizona, droht wegen gegensätzlicher Zukunftspläne in eine ernsthafte Krise zu schlittern. Callie will Kinder, Arizona nicht. Wie es sicherlich viele Menschen tun, ist Callie ganz selbstverständlich davon ausgegangen, dass eine Kinderärztin selbst Kinder will, doch das Gegenteil ist letztlich viel einleuchtender, denn eine Kinderärztin wird jeden Tag mit kranken und sterbenden Kindern sowie dem Leid und den Schuldgefühlen der Eltern konfrontiert. Arizona weiß durch ihren Beruf besser als viele andere, was alles passieren kann, wenn man Kinder hat. Ich hoffe aber, dass Callie und Arizona einen Weg finden und nicht erst wieder eine Trennung her muss, wie es bisher so gut wie immer in der Serie der Fall war. Öfter mal was Neues wäre schön.

Maret Hosemann - myFanbase

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