Review: #13.02 Von der Wiege bis zur Bahre
Familie ist immer für dich da. Das ist es, was bei allen Handlungssträngen von #13.02 Catastrophe and the Cure mitschwingt. Es ist Meredith, die nach wie vor treu an Alex' Seite steht. Es ist Bailey, die ihren früheren Schützling nicht aufgeben möchte. Es ist Stephanie, die für ihre Freundin da ist. Es ist Jackson, der sich nach wie vor um April sorgt. Es ist aber auch Maggie, die unbewusst ihrer großen Schwester bei Nathan dazwischenfunkt.
"You were the big surprise. You were most improved."
Auch wenn inzwischen wieder mehrere Handlungsstränge ablaufen, steht Alex immer noch im Zentrum des Geschehens. Nachdem die letzte Folge damit geendet hat, dass Alex hinter Gittern gelandet ist, hätte man eigentlich davon ausgehen können, dass es nicht mehr schlimmer kommen kann. Aber Moment - wir sind hier immer noch bei "Grey's Anatomy" und da gibt es immer Raum für mehr. So dürfte es dieser Tag bei Alex in die Top 10 der miesesten Tage seines Lebens geschafft haben. Von allen Seiten kriegt er etwas ab, sei das nun bei der Anklage, im Krankenhaus oder privat mit Jo. Immerhin hat Bailey es mit Alex' Versetzung in die Denny-Duquette-Klinik (von der wir jetzt auch schon ewig nichts mehr gehört haben) geschafft, dass er zumindest weiter im Krankenhaus bleiben kann. Ansonsten sieht es für Alex aber ganz schlecht aus. Bei den Anklagepunkten könnte wohl eine Annalise Keating nicht schaden, die ihn aus dem ganzen Schlamassel herausmanövriert.
Das Gespräch zwischen Bailey und Alex legt den Finger auf mein großes Problem an der aktuellen Storyline. Nämlich, dass es einfach nicht mehr zu dem heutigen Alex passt, dermaßen die Kontrolle zu verlieren. Deswegen fällt es mir wohl auch so schwer, Alex als den Schuldigen zu sehen (auch wenn er das, so, wie die Geschichte abgelaufen ist, zweifellos ist). Diese Rolle liegt für mich bei den Autoren. Natürlich gibt es immer wieder Rückfälle und Alex ist auch früher schon ausgerastet. Selbstverständlich kann diese Geschichte jetzt zeigen, wie Alex eben doch gewachsen ist, indem er für seine Fehler einsteht. Und trotzdem scheint es immer Alex zu sein, dem nie sein Glück gegönnt ist und das von Anfang an. Genau deswegen sehe ich der Storyline - tolles Drama und Chancen für herausragende schauspielerische Leistungen mal beiseite genommen - mit etwas Verbitterung entgegen. Denn wie so oft ist es wieder Alex, der am Boden ist.
Immerhin hat er noch Meredith. Und die kämpft wirklich an allen Fronten für ihn. Mich freut es sehr, dass die Freundschaft der beiden weiterhin so stark ist, doch hin und wieder schießt Meredith bei ihrer Rettungsaktion etwas übers Ziel hinaus. Gerade die Szene mit DeLuca im Aufzug war wirklich unpassend und es ist nicht verwunderlich, dass Andrew da gedacht hat, dass Meredith ihn manipulieren will. Apropos Andrew. Viel hat man ja nicht von ihm gesehen, abgesehen davon, dass er (zum Glück) wieder arbeiten kann. Seine Reaktion im Aufzug war zwar echt verständlich, trotzdem hoffe ich, dass er im Laufe der Folgen nicht als Antagonist aufgebaut wird. Bis zu dieser ganzen Sache ist DeLuca ja eher unauffällig und sympathisch herübergekommen. Von dem her täte es mir leid, wenn der Charakter jetzt daran leiden müsste.
Bei der Beziehung von Alex und Jo scheint es inzwischen wohl wenig Hoffnung auf ein Happy End zu geben. Das Aufeinandertreffen der beiden bei der Dinnerparty war ja mehr als symbolisch mit dem Feuer, das zwischen ihnen stand. Wirklich betrauern kann ich das vermutliche Beziehungsaus der beiden nicht wirklich, dafür war das Auf und Ab der letzten Staffeln einfach zu nervig. Aber es hat mich sehr gefreut, dass Jo in die Offensive gegangen ist und Alex klargemacht hat, dass er nicht so mit ihr reden kann, wie er es in der letzten Folge getan hat. Ihr komplettes Unverständnis für Alex' Tat ist dann schon wieder etwas anderes. Schließlich ist sie, was Gewalttaten angeht, auch nicht gerade ein unbeschriebenes Blatt. Trotzdem freut es mich, dass Jo jetzt etwas mehr in den Fokus gestellt wird. Ihr Gespräch mit der Patientin darüber, wie man Wut in Stärke verwandeln kann, lässt mich hoffen, dass wir in Zukunft eine selbstbewusstere und zielstrebigere Jo erleben.
"I am not madly in love with you."
Überraschung, Überraschung! Das Liebesdreieck bleibt uns erst einmal erhalten. Na wunderbar. Dafür, dass die Idee schon so abgedroschen ist, wundert es mich echt, wie sehr das Ganze auch noch promotet wird. Immerhin ist "Grey's Anatomy" nach wie vor einer der Top-Seller der Dramaserien und nicht Staffel 1 irgendeines Teenie-Dramas. Okay, okay, fairerweise gibt es auch gute Dreiecksbeziehungen, aber das klappt eben nicht, wenn besagtes Dreieck (wie Lux es schon so schön in der letzten Review ausgedrückt hat) mehr eine Gerade ist. Denn spätestens nach dieser Folge ist klar, dass sich Nathan so gar nicht für Maggie interessiert. Also gibt es eigentlich keinen Grund für all das Drama. Zumindest, wenn Meredith einfach mal reinen Tisch machen und Maggie alles erzählen würde. Denn ihr Plan, dass Nathan Maggie eine Absage erteilen soll, ist ja mal gründlich schief gegangen. Überhaupt ist es Maggie, die mir am meisten leid tut. Denn sie scheint nicht nur ehrliche Gefühle für Nathan zu haben, sondern wird auch noch von ihm und Meredith hintergangen und steht blöd da. Das ist gerade für Meredith als ihre Schwester ein absolutes No-Go. Wieso also redet sie nicht einfach mit Maggie? Schließlich ist die Sache zwischen ihr und Nathan alles andere als ein One-Night-Stand. Die beiden haben nach wie vor eine super Chemie und ich würde sie wirklich gerne zusammen sehen. Doch diese ganze Geheimniskrämerei wird so nur in einem Desaster enden. Und in Angesicht dieses unkreativen Liebesdreiecks geschieht das hoffentlich bald.
Ganz nebenbei haben Owen und Amelia noch eine Dinnerparty geplant. Die ist um einiges unspektakulärer verlaufen, als die letzte bei Meredith. So war das Essen weniger schockierend als vielmehr peinlich. Dabei passt Owen mit seinem kindischen Verhalten echt perfekt zu Meredith und Maggie, die um Nathans Aufmerksamkeit buhlen. Da bleibt nur zu hoffen, dass die alte Feindseligkeit zwischen Owen und Nathan nicht wieder ausbricht. Immerhin war noch Platz für eine nette Szene zwischen Owen und Amelia.
Dafür gefallen mir Jackson und April zur Zeit richtig gut. Die beiden scheinen in dieser Staffel wieder zu ihren früheren Persönlichkeiten zurückzufinden, ohne den ganzen Schmerz und Hass. Die Szenen der beiden haben wieder gezeigt, wie gut sie doch zusammen passen. Man kann wohl davon ausgehen, dass April Jacksons Angebot, mit Harriet bei ihm zu wohnen, bis es ihr besser geht, annehmen wird. Von dieser Seite freue ich mich schon mal auf weitere schöne Szenen.
Randnotizen:
- Richard hat mal wieder seine Paraderolle eingenommen, am Rande zu stehen und die Charaktere in die richtige Richtung zu führen. Mal sehen, wann auch er mal wieder zu einer eigenen Storyline kommt.
- Wieder eine Folge ohne Arizona? Gerade bei der Sache mit Alex und Andrew müsste sie doch einiges zu sagen haben.
- Sollte das Beziehungsdreieck Nathan/Meredith/Maggie länger bestehen, brauchen wir eine Abkürzung - Irgendwelche Vorschläge?
Fazit
Mit dieser Folge taucht "Grey's Anatomy" wieder erfolgreich in die verschiedene Storylines ein. Während die Geschehnisse um Alex weiter spannend bleiben, scheinen sich Meredith, Nathan und Maggie tatsächlich in einem ziemlich unkreativen Liebesdreieck zu befinden. Immerhin scheint es bei den anderen Paaren der Serie (noch) gut zu laufen. Mal sehen, wie lange das noch anhält.
Denise D. - myFanbase
Die Serie "Grey's Anatomy - Die jungen Ärzte" ansehen:
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Diskussion zu dieser Episode
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: Catastrophe and the CureErstausstrahlung (US): 29.09.2016
Erstausstrahlung (DE): 29.03.2017
Regie: Kevin McKidd
Drehbuch: Karin Gist
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