Review: #2.11 An der Grenze
Wenn irgendeine Episode besser als Winterfinale geeignet gewesen wäre als #2.09 Queen of Hearts, dann wäre es wohl diese. Zwar hat die Folge kein Happy-End; eher im Gegenteil. Doch hier ist die Handlung in Storybrooke genauso spannend wie in der Märchenwelt und wir bekommen neben den tollen Charakterentwicklungen auch noch einen wahnsinnig spannenden Cliffhanger geboten.
Belle im Kampfmodus
Diesmal wurde endlich auch einmal der Fokus der Handlung auf Belle gelegt. Das war mittlerweile wirklich nötig, denn sie stand bisher ja meist treu-doof schauend am Rand herum und hatte in den letzten Folgen selten mehr als nur ein paar Worte zu sagen. Dem wird nun aber ein Ende bereitet und wir dürfen uns an einer großen Portion Belle erfreuen – und Emilie de Ravin darf endlich zeigen, weshalb sie zur Hauptdarstellerin befördert wurde.
Die Handlung in der Märchenwelt setzt unmittelbar während und nach Folge #1.14 Jenseits der Träume ein. Belle wird hier dazu von Dreamy ermutigt, zu der Heldin zu werden, die sie so gerne wäre. So macht sie sich auf die Jagd nach einem Monster namens Yaoguai und erreicht dabei mit ihren Verstand mehr, als die Herren der Schöpfung mit ihren Säbeln. Darin ist die versteckte Moral der Episode zu finden, dass der Verstand eine ebenso wirksame Waffe sein kann – ich finde so eine kleine Lehre für eine Märchenserie durchaus angebracht und lasse meine Nörgel-Keule zu Hause. Belle bekommt bei ihrer Suche nach dem Monster schließlich die Chance, Mulan zu helfen, die das selbe Ziel vor Augen hat und den Yaoguai töten will. Mulans Auftreten kam für mich eher unerwartet, aber da sie diesmal weitaus sympathischer war, als noch zu Beginn der Staffel, mochte ich sie recht gern. Und endlich wurde in dem Zusammenhang auch geklärt, wie sie Prinz Phillip kennen gelernt hat. Die beiden haben eine wirklich gute Dynamik und ich würde mich freuen, wenn wir in Flashbacks mehr von ihnen sehen könnten. Die Animation ihres Dorfes ist zwar wieder recht künstlich ausgefallen, aber das sind wir ja mittlerweile schon gewohnt.
Belle – die Storybrooke-Edition
Belles Stärke, die sie in der Märchenwelt endlich unter Beweis stellen kann, überträgt sich dann auch auf die Handlung in Storybrooke. Dort ist sie zwar erst das arme, von Hook bedrohte Häschen, aber sie schafft es bald, ihre eigenen Vorstellungen durchzusetzen. Sie hilft Rumpelstilzchen bei seiner Mission, nach seinem Sohn zu suchen und kann Hook ohne fremde Hilfe ausfindig machen. Das bildet einen schönen Zusatz zu der Handlung im Märchenland, denn dort wurde nicht so richtig klar, weshalb sie nun genau hinter dem Yaoguai her ist. Es erklärt sich aber nun durch ihr Bestreben in Storybrooke, Mr. Golds dunkle Seite zu bekämpfen und durch ihren Glauben daran, dass jedes Biest wieder zu einem Menschen werden kann. (Huch! Noch eine versteckte Moral!) Das passt gut auf eine Märchenprinzessin und ich fand es sehr spannend, sie bei ihrer Entwicklung zu einer Kämpferin zu beobachten.
Leider wird dieser Weiterentwicklung in der Serie gleich zwei Mal ein Strich durch die Rechnung gemacht. In der Märchenwelt fängt die böse Königin Belle ein und in Storybrooke schießt Hook aus dem Hinterhalt auf sie, was dazu führt, dass sie über die Stadtgrenze taumelt und ihre Erinnerungen verliert. So ein Mist! Und so ein guter Cliffhanger! Gerade jetzt, wo sie und Rumpelstilzchen so gut miteinander auskommen und er endlich kurz davor war, seinen Sohn zu suchen... Wäre das nicht so eine spannende Wendung, würde ich jetzt entnervt mit den Zähnen knirschen. Dazu kommt aber auch noch, dass ein fremder Besucher nach Storybrooke kommt und dabei aus Versehen Hook überfährt. Wie wird es jetzt weitergehen? Hat Belle wirklich für immer ihre Erinnerung verloren? Wie konnte der Besucher Storybrooke finden? Und müssen wir ab jetzt auf Hook als Eye-Candy verzichten? Also, wenn das mal nicht ein ebenso guter Episodenabschluss wie in #1.07 Das Herz ist ein einsamer Jäger ist, dann weiß ich auch nicht.
Und sonst so...
Archie ist wieder da! Und das ist auch der Grund, weshalb ich dieser Episode nur 8 Punkte geben kann. Versteht mich nicht falsch: Ich mag Archie gern und habe mich gefreut, dass er doch nicht tot ist. Aber sein Auftauchen war mir dann doch zu plötzlich, zu unspektakulär und wurde fast sogar unter den Teppich gekehrt. Ich finde, der Charakter wird generell in der Serie zu stiefmütterlich behandelt und hätte eigentlich einen größeren Handlungsbogen in der Sache verdient – zum Beispiel wissen wir noch immer nicht viel mehr über seine weiteren Abenteuer im Märchenland.
Ansonsten fand ich es erfrischend, dass wir diesmal weniger von den üblichen Verdächtigen gesehen haben – also Charming, Mary Margaret, Emma und Regina. Ich wundere mich zwar ein bisschen, wo sich Cora versteckt hat, aber ich denke, auf sie wird sicher noch früh genug wieder eingegangen werden.
Desweiteren ist der Ansatz, wieder in die Märchenwelt zurück zu gehen, auch ein spannender. Ich kann ja beide Seiten verstehen: die Leute, die wieder nach Hause wollen und die, die wissen, dass ihre Welt fast zerstört ist und sich lieber ein sichereres Leben in Storybrooke aufbauen wollen. Vor allem bei Familie Charming wird es noch interessant werden, denn immerhin stammt die Hälfte von ihnen streng genommen aus "unserer" Welt und auch Snow scheint nicht besonders erpicht darauf, wieder den schweren Weg gehen zu müssen.
Fazit
Das war eine tolle Folge, die nur knapp an der vollen Punktzahl vorbeigeschrammt ist. Ich mochte es, dass Belle endlich mehr Facetten bekommen hat und auch der Cliffhanger kann sich mehr als sehen lassen. Ich hoffe, die Zeit bis zur nächsten Folge vergeht schnell!
Luisa Schmidt - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: The OutsiderErstausstrahlung (US): 13.01.2013
Erstausstrahlung (DE): 11.12.2013
Regie: David Solomon
Drehbuch: Andrew Chambliss, Ian Goldberg
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