Bewertung

Review: #6.04 Dämonen

Foto: Jason Winston George, Jay Hayden & Barrett Doss, Seattle Firefighters - Copyright: 2022 ABC Signature. All rights reserved.
Jason Winston George, Jay Hayden & Barrett Doss, Seattle Firefighters
© 2022 ABC Signature. All rights reserved.

Die Basis dieser bisherigen Staffel 6 ist eine sehr konstante, aber diesmal gibt es neben unseren zwei Sorgenkindern noch zwei neue Faktoren: ganz viel Liebe und Halloween. Eine Erfolgsmischung?

Auch wenn es keine Überraschung per se ist, so hat es "Seattle Firefighters - Die jungen Helden" gerade mit dem Staffelauftakt doch geschickt geschafft, eine falsche Fährte zu legen. Auch wenn es nicht ausgeschlossen war, dass Natasha Ross und Robert Sullivan immer noch miteinander in Kontakt standen, so war es gleichzeitig auch durchaus möglich, Sullivan neue Wege gehen zu lassen. Letztlich passt es aber natürlich, dass diese beiden nun schon über ein halbes Jahr hinweg so ein Manöver aufziehen, um alle zu täuschen. Denn sie kennen sich solange und es wurde schnell deutlich, dass sie eigentlich nur wegen eines Missverständnisses nicht schon damals ein festes Paar wurden. Demnach geben sie sich natürlich nicht so schnell gegenseitig auf und Natasha sagte es an einer Stelle auch so passend: sie teilen so viel gemeinsame Geschichte, spezielle (belastende) Geschichte und das schafft ein tiefes Verständnis füreinander, das, wenn es nicht gerade für Probleme sorgt, sicherlich das I-Tüpfelchen ist. Ich verstehe auch, dass Natasha sich mit der App bemüht hat, es so authentisch wie möglich zu gestalten, weil sie eben auch mehr als Sullivan verdient hat, aber letztlich hat sie ihm gezeigt, dass es keinen Platz für Eifersucht braucht, weil er der einzige ist, den sie sieht. Diese Storyline was losgelöst von allem, war aber trotz der Konflikte auch sehr romantisch, denn überall waren Details über ihre gemeinsame Geschichte versteckt, was eben unterstreicht, dass die beiden stabil sind. Doch ewig wird diese Blase nicht anhalten und die Zweifel kann ich Sullivan nicht vorwerfen.

Ob auch bei Andy Herrera eine neue Liebe in der Luft liegt? Oder doch bei Travis Montgomery? Zwar standen die Zeichen bei Neuzugang Eli Stern eher bei Andy, aber ich finde dadurch, dass er unbedingt Travis' Wahlkampfmanager werden will und es vielleicht sogar wird, dass die beiden mehr Szenen zusammen bekommen werden und dann weiß man nie, gerade bei Shondaland nicht. Aber ich fand es auch lustig, Rob Heaps als Eli zu entdecken, denn dieser hat mir etwas die Serie "Partner Track" auf Netflix verhagelt. Während ich ihn in "Good Girls" großartig fand, war ich bei der Anwaltsserie doch sehr enttäuscht und als ich ihn das erste Mal erblickte, dachte ich die ganze Zeit, was wird es wohl diesmal? Meine vorsichtige Tendenz ist positiv, weil er einen lockeren, charmanten Charakter spielt, der ihm sehr entgegenkommt. Zudem war die Chemie zwischen Heaps und Jaina Lee Ortiz sofort da. Auch zu Jay Hayden sehe ich Potenzial. Deswegen nehme ich ihn als frischen Wind gerne mit.

Die Halloween-Thematik war ganz in Ordnung, wenn auch nicht dominant. Es war lustig, wie viel Spaß Sean Beckett bei der Sache hatte, denn bei der Clown-Szene habe ich mich auch gewaltig erschrocken. Aber ebenso lustig war, dass er am Ende von Ben Warren die Rache bekommen hat, war verdient! Seine Aktion mit Maya Bishop war aber auf jeden Fall daneben, aber dazu gleich noch mehr. Ansonsten war es durch Trick-or-Treating eher süß ausgestaltet und es gab auch den ersten Auftritt von Pru Miller in dieser Staffel, die bislang immer nur bei "Grey's Anatomy - Die jungen Ärzte" vorbeigeschaut hat, obwohl sie hier sinniger hingehört, was auch deutlich gezeigt wurde. Dazu wurde auch die Thematik angestoßen, dass sich kein Kind als Feuerwehrfrau verkleidet hat, weswegen Victoria "Vic" Hughes ein Camp vorschlägt. Ähm, "Chicago Fire" und 'Girls on Fire' lässt grüßen?! Ich bin noch unsicher, ob das weiterverfolgt wird, aber das wäre doch zu sehr abgekupfert.

Kommen wir nun also zu unseren beiden Sorgenkindern, wobei wir bei Jack Gibson vielleicht tatsächlich jetzt den Durchbruch geschafft haben. Da wird noch einiges kommen müssen, aber er wurde doch sehr in dieser Episode aufgerüttelt und das durch den Geist von Rigo Vasquez. Ich fand es in einer Episode, in der Halloween ein Thema war, doppeldeutig passend. Rigo hat ihn natürlich nicht wirklich als Poltergeist aufgesucht, denn es war klar eine Verkörperung seines Unterbewusstseins und die hat klar gesessen. Nachdem sich Eva Vasquez wieder abartig benehmen durfte und vielleicht jetzt auch endlich Geschichte ist, ist auch Jack manches vielleicht wie Schuppen von den Augen gefallen, denn es ist natürlich nicht nur der Tod von Rigo, der ihm immer noch so zusetzt, aber er hat es sich gerne eingeredet, um sich nicht dem größeren Ganzen stellen zu müssen. Es ist so viel mehr. Am wichtigsten war aber die Erkenntnis, dass er das Geschenk des Lebens hat. Auch wenn es durch Rigo, der ihn daran erinnerte, sehr gut passte, war das glaube ich nicht der ausschlaggebende Punkt für Jack. Stattdessen wird er sofort an Dean Miller gedacht haben, der dieses Geschenk des Lebens verloren hat. Er war sein Kamerad, sein Bruder und er war eigentlich der Geist, der ihn aufgerüttelt hat. Deswegen hat es Jack schließlich auch zur Wache gezogen, denn dort waren er und Dean zuhause, dort wusste er aber auch Pru und es war wohltuend fürs Herz, diese beiden zusammen zu sehen.

Auch Maya ist an ihre Grenzen getrieben worden, aber ich vermute, dass sie noch problemlos weiterhin durchziehen kann, auch wenn diese Episode auch sehr brisant für ihre Geschichte war. Schon im Teaser war angekündigt worden, dass Maya für diese Episode mit Theo Ruiz gepaart werden würde und da habe ich mir dabei noch nichts gedacht, aber letztlich, wie genial war diese Idee?! Da die Charakterarbeit von Theo abseits seiner Geschichte mit Vic noch sehr brav ist, vergesse ich gerne schon mal, dass er von seiner Karriere her schon einiges durchlebt hat. Vielleicht ist es auch nicht so präsent, weil es nahezu alles im Off stattgefunden hat, aber natürlich teilt er mit Maya eine sehr ähnliche Geschichte. Auch wenn er nie einen Vater wie sie hatte, so war auch Theo immer sehr von Ehrgeiz getrieben, aber vielleicht mit einer zu leichten Note, wo Maya zu ernst ist. Dennoch hat es natürlich Gewicht, wenn er sagt, pass auf, sonst passiert dir dasselbe wie mir. Denn er hat einen Tod verantwortet und dann auch noch den seines besten Freundes. Während Maya ihn zunächst sehr kühl abgekanzelt hat, ist nachher aber doch der Panzer etwas gebrochen.

Den Einsatz rund um das Maislabyrinth fand ich sehr spannend gestaltet, auch weil es Mayas Drängen, sich endlich wieder in ihren Kernkompetenzen beweisen zu wollen, sehr gut eingefangen hat. Aber sie hat unverantwortlich gehandelt. Sie hatte sich gerade den Fuß verstaucht und ist dennoch ohne Verstärkung reingelaufen, um Vater und Sohn zu retten. Aber am Ende gab es ein Happy End für alle, also Ende gut, alles gut? Es hat mich schon kalt erwischt, als es auf der Wache aus Theo herausbrach, aber gleichzeitig habe ich es sehr gefeiert, weil jede Nuance saß. Wie er Maya und Beckett gleichermaßen in die Verantwortung nahm und eben aufzeigte, wo beide auskommen werden, wenn sie einfach weitermachen. Es hat in beiden etwas ausgelöst, das war deutlich zu merken. Bei Beckett wird sich zeigen müssen, ob er Maya nun wirklich in Ruhe lässt, aber er hat nun schon die zweite Standpauke bekommen, nachdem Andy letztes Mal die Ehre hatte. Wird er endlich mal wach? Denn es ist ja kein Zufall. Maya wiederum war durchaus ein Häufchen Elend, aber schon Carina DeLucas Blick hat alles gesagt. Sie, die wieder im Hintergrund alle fürsorglichen Fäden gezogen hat, bekommt das zu hören, was sie sich ersehnt hat, aber als Sieg hat sie es nicht wahrgenommen. Denn Maya wirkte eben nicht so wie Jack. Sie wirkte in ihren Grundfesten erschüttert, aber auch die allerletzte Szene mit ihr in der Dusche zeigt, dass sie zwar etwas rauslässt, aber danach wahrscheinlich nur noch mehr im Selbstmitleid baden wird. Ich kann mir gar nicht richtig vorstellen, wie man hier den Bogen bekommt, aber ich bin gespannt.

Fazit

Zu Halloween wurde der Politikbetrieb diesmal ausgespart, was eine wohltuende Pause darstellt. Dafür haben wir aber wohl endlich den Durchbruch bei Jack Gibson und bei Maya Bishop ist er wohl ebenfalls nicht mehr in völliger Ferne. Dazu Liebe und möglicherweise eine neue Liebe und all das in sehr detailverliebte Höhepunkte verpackt, die mich diesmal mitgerissen haben, denn alles passte zu den Figuren und kreierte so ein gutes Gefühl. Weiter so!

Lena Donth – myFanbase

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